Kapitel 29

51 6 0
                                    

Sicht Mike
Wir saßen locker seit 5 Stunden im Biergarten und man merkte das gegen Abend hin die Luft doch etwas frischer wurde. Gedankenverloren strich ich Isi über die Schulter und merkte das sie leicht fror. „Nimm doch meinen Hoodie" raunte ich ihn ins Ohr. „Sicher?" Isi lächelte dankbar und zog den Hoodie über ihre zitternden Schultern. „Ah ich bleibe einfach eine Frostbeule" Lucy lachte, „Tja und da sitzt du in Shorts" Ich sah auf lange Beine die nah neben mir saßen. „Ausziehen würde ich mich lieber später" lachte ich und Isi wurde rot. „Ja das würde bestimmt nicht schlecht aussehen" begann Alina, „Aber Mike, du gehörst ja schon wem", kicherte Lucy und ich sah nur wie Isi ihre Augen verdrehte.

Der Biergarten wurde langsam leerer, und die Stimmung wurde ruhiger. Das Zwielicht tauchte die Umgebung in ein warmes, sanftes Licht. Hier war es einfach super bequem und wenn ich mit Isi alleine hier wäre, wäre es auch super romantisch. Ich sah an manchen Tischen die Pärchen nah zusammenrücken und wünschte das ich Isi auch in meine Arme schließen könnte, doch so wie sie neben mir saß war auch nicht schlecht. Wir sprachen über alles Mögliche, von belanglosen Alltagsthemen bis hin zu tiefgehenden persönlichen Geschichten. Die Atmosphäre zwischen Isi und mir war vertraut, und wir genossen die Nähe des anderen. Die Lichter des Biergartens begannen zu leuchten, und die Sterne zeigten sich am Himmel.

Plötzlich unterbrach Isi die Stille und sagte mit einem nachdenklichen Blick: "Mike, was träumst du eigentlich immer so vor dich hin?" Ich grinste sie an „Vielleicht denke ich gerade daran wie wir uns zum ersten mal gesehen haben?" „Oh", ich grinste wieder. Die Erinnerung an diesen besonderen Moment füllte meine Gedanken. Als wäre das erst gestern gewesen. Wie sie am Küchentisch saß und meinen Eltern ihre Gastgeschenke aus Deutschland überreichte. Wie sie mich schüchtern ansah als ich mit Dean hinein kam und wie mein Herz schlug, jedes mal wenn mich Isi anlächelte.

Die Zeit verging wie im Flug, und wir tauchten weiter in Erinnerungen ein. Der Biergarten leerte sich immer mehr, und wir entschieden uns, langsam aufzubrechen. Gemeinsam schlenderten wir durch die nächtlichen Straßen, die von den Lichtern der Laternen erleuchtet wurden.

Wir verabschiedeten uns von den anderen, wir konnten einfach zu Fuß heimlaufen und auf dem Heimweg stahl sich Isi's Hand in meine, welche ich den Weg über nicht mehr los ließ. Ich konnte nicht anders, als darüber nachzudenken, wie sich manchmal die einfachsten Abende zu den schönsten Erinnerungen entwickeln können.


Sicht Isi
Mike lies den Heimweg über nicht mehr meine Hand los und es fühlte sich einfach schön an. Zu jemandem zu gehören... Ach ich weiß doch auch nicht. Vielleicht sollte ich endlich über meinen Schatten springen. So wie es Lucy und Sarah gesagt hatten. Letztere hatte gestern mit mir 3h telefoniert und es war schön, sie war nicht mehr sauer und verstand meinen Position auch, doch wollte ich ihren Rat in die Tat umsetzten und Mike das geben, was er verdient hatte.

Wir schlenderten durch die beleuchteten Straßen, das sanfte Summen der Straßenlaternen begleitete uns. Mein Herz pochte schneller, und ich konnte spüren, wie meine Wangen sich leicht röteten. Sein Pulli fühlte sich wieder wunderbar an und hier hatte ich meinen typischen Girlyknall, der Hoodie von nem Boy... Noch einmal rechts abbiegen und wir waren wieder zuhause.

Mike unterbrach meine Gedanken, als er sagte: "Isi, es tut mir leid, wenn ich zu schnell bin. Ich möchte dich nicht überfordern." Sein Blick war sanft als wir vor der Haustür zum stehen kamen, und ich konnte in seinen Augen eine ehrliche Sorge erkennen. Ich lächelte und drückte leicht seine Hand, aufgeregt was er nun auch immer meinte, erwiderte ich "Was meinst du? Es ist doch alles in Ordnung. Ich meine.", Mike atmete tief aus,

"Ich mag dich, Isi. Und ich weiß das ich dir das schon oft genug gesagt habe. Aber es ist wirklich so, als würde mein Leben mit dir eine ganz neue Perspektive bekommen", gestand Mike und wurde doch tatsächlich rot. Ich kicherte und lächelte verlegen, spürte jedoch wie sich meine Unsicherheit langsam legte. „Ach Mike, ich mag dich doch auch. Und so wie du hier vor mir stehst ist irgendwie... aufregend", sagte ich leise. Mike legte seinen Arm um meine Schultern, und wir standen einfach da, die Wärme seines Körpers nahm meine Unsicherheit wie von selbst. Und ich legte meinen Kopf in den Nacken, und zog sein Kopf zu mir herunter, ehe ich meine Lippen auf seine legte.

Die Welt schien für einen Moment still zu stehen, während sich unsere Lippen trafen. Ein sanfter Schauer durchzog meinen Körper, und ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meinen Lippen formte. Lustig was ein Kuss (und das ist ja nicht mal unser Erster) so in mir auslöst. Mikes Nähe ist grandios und ich möchte schon gar nicht mehr dran denken wenn er wieder verschwand. Ich genoss den Augenblick voller Leidenschaft und Zärtlichkeit. Sein Kuss war voller Wärme und Vertrautheit, und ich fühlte mich in seinen Armen geborgen. Die Geräusche um uns herum verblassten, und es schien, als ob nur noch wir beide in dieser magischen Blase existierten. Seine Hand strich sanft über meinen Rücken, und ich konnte die Liebe und Hingabe in dieser Geste spüren.
Als wir uns voneinander lösten, ruhten unsere Stirnen aneinander, und wir tauschten einen liebevollen Blick. Ich biss mir auf die Lippe und musste grinsen. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mein Herz nun komplett an Mike verloren hatte.

"Isi", flüsterte Mike mit einem liebevollen Lächeln, "Damit hast mich nun echt überrascht, doch bin ich glücklich endlich wieder einen Kuss von dir bekommen zu haben." Er grinste mich selbst sicher an worauf ich nur die Augen verdrehten. „Du eingebildeter Spinner." Wir lachten nun beide ehe sich unsere Hände fanden und wir die Treppen hoch gingen.

Ich merkte das mir die 2 Maß Bier dann doch zu Kopf stiegen, denn im Badezimmer packte mich der Spaß und ich alberte vor und auch mit Mike herum, während wir uns die Zähne putzten. Mike zwinkerte mir im Spiegel zu, und ich konnte sein breites Grinsen sehen. "Isi, du machst jeden Moment zu etwas Besonderem", sagte er und spülte sich den Mund ab. Zog sein Handy hervor, legte mir den Arm um die Schulter und machte Bilder von uns. Ich schnappte mir die Zahnbürste und spritzte ihm ein wenig Wasser entgegen. "Oh nein, du fängst an!", rief er lachend aus. Das Badezimmer wurde zu einer kleinen Wasserarena, in der wir uns spielerisch bekämpften.

Nachdem wir die Wasserschlacht beendet hatten, zog Mike mich durch die Wohnung. Er warf mir einen herausfordernden Blick zu und sagte: "Du entkommst mir nicht, Isi!" Damit begann eine wilde Verfolgungsjagd durch die Wohnung. Ich lachte und rannte so schnell ich konnte, während Mike mich jagte. Er erwischte mich schließlich und begann mich liebevoll zu kitzeln. Hob mich hoch und mit mir überm Rücken trug er mich zurück ins Schlafzimmer „Schön hier geblieben Citygirl!" brummt er unter mir. "Mike, aufhören!", schrie ich zwischen meinem Lachen. Doch er hörte nicht auf und versetzte mir immer wieder kleine Kitzelattacken, als er mich auf dem Bett niederließ. „So jetzt bin ich aus der Puste" er grinste, zog seine Hose aus und legte sich zu mir ins Bett, doch diesmal ohne TShirt. Oke, der Kuss vorhin war für ihn wohl der nächste Schritt, normal mit mir im Bett zu schlafen. Auch recht, ich zog mir noch schnell mein Schlafshirt über und kuschelte mich unter die Decke. „Uff 02:30" gähnte Mike, legte seinen Arm um mich und wir schauten uns lächelnd an. „Es ist schön das du da bist Richardson." Ich schloss die Augen und atmete ruhig ein. „Finde ich auch mein Engel." Mit einem sanften Kuss auf die Stirn zog er mich in eine noch festere Umarmung und wir genossen die Zweisamkeit.


Von München Nach TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt