Kapitel 25 - Isi

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Ich gähnte, als ich in meinem eigenen Bett in München wieder wach wurde. Ein kleiner Stich machte sich in meinem Herzen bemerkbar, so hatte ich doch gehofft weiterhin in Texas zu sein. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages drangen durch die Vorhänge und tauchten mein Zimmer in ein warmes Licht. Es war, als ob mich die Realität nach einer aufregenden Reise zurückholte und mich daran erinnerte, dass ich nun wieder im Alltag war. Ich streckte mich und sah auf meinen Nachttisch. 11:00 – ich war gestern gegen 21:00 zu Hause angekommen. Mein Blick fiel auf mein Handy welches ich noch vom Flug her ausgeschaltet war.

Ich schaute auf mein Handy und sah mehr als nur eine Nachricht. Sarah, Mike, Becci und Alina hatten mir geschrieben. Letztere weil wir ausgemacht hatten das ich mir ein Taxi nehmen würde und sie mich nicht abholen musste. Auch Lucy hatte mir geschrieben. Ihr antwortete ich zu erst und schlug vor sie solle doch gegen 17:00 vorbei kommen.

Ich antwortete Alina ebenso, das ich gut angekommen bin und in den nächsten Tage vorbei kommen würde. Doch brachte ich es nicht übers Herz Mike zu antworten.

Ich erinnerte mich lebhaft an diesen besonderen Abend in der Bar. Es war ein Abend voller Lachen, Neckereien und spannender Billard-Duelle. Ich konnte mich noch genau an die Blicke erinnern, die zwischen uns hin und her flogen, mein Herz hatte schneller geschlagen. Als ich das letzte Mal die entscheidende Kugel versenkte, mein Gott hatte mich Mike bewundert angeschaut. So schlecht ich auch in Dart war, so easy lief Billard.

Ich bekam Gänsehaut als ich das Bild von uns beiden auf dem Handy sah. Wir saßen an einem Tisch und Mike hatte den Arm um mich gelegt und wir lachten uns gegenseitig an. Die Zeit schien stillzustehen, während wir uns näher kamen. Er hatte mich doch tatsächlich erneut geküsst. Seine Lippen hatten schließlich meine sanft berührt. Ich grinste dämlich vor mich hin und schloss die Augen und ließ die Erinnerungen an diesen besonderen Abend lebendig werden. Und doch war ich wieder hier in München..

Während ich mich langsam aus dem Bett erhob und mich im Zimmer umsah, bemerkte ich wie kalt meine Wohnung eigentlich wirkte. Immer aufgeräumt, minimalistisch und ordentlich. Meine Koffer lagen noch vor der Schlafzimmertür und sonst hatte ich gestern wohl alles nur auf den Boden geworfen.
Der Kontrast zwischen der schlichten Eleganz meiner Wohnung und den lebhaften Eindrücken aus Texas war unübersehbar. Hier herrschte eine fast klinische Ordnung, während Texas von Wärme, Farben und Leben erfüllt gewesen war. Ich schlüpfte in meine Hausschuhe und begann, meine Sachen aufzuräumen, wobei ich mir immer wieder vorstellte, wie es wohl wäre, wenn ich stattdessen noch in Texas wäre.

Die Erinnerungen an die Bar, die Gesichter der Menschen, die ich getroffen hatte, und die atemberaubende Landschaft von Texas schienen in meinem Herzen lebendig zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Teil von mir selbst in diesem fernen Bundesstaat zurückgelassen hatte.
Nachdem ich das Chaos beseitigt und meine Koffer ordentlich verstaut hatte, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und öffnete meinen Laptop. Denn der Alltag in München würde mich bald wieder fest im Griff haben, und ich wusste, dass ich meine Pflichten im Tiermedizinstudium nicht vernachlässigen durfte. Aber dennoch konnte ich nicht aufhören, an Texas zu denken und an die aufregenden Abenteuer, die noch auf mich warteten.


Zeitsprung
„Ich habe Kopfschmerzen" jammerte ich Lucie voll, welche von der Uni abgeholt hatte und wir nun Richtung Italiener gingen. „Du stresst dich auch gerade wieder viel zu sehr" sah mich Lucie vorwurfsvoll an. „Du bist gerade mal einen Monat hier und schon voller Arbeit und to-Dos." Ich zuckte mit den Schultern. Das dies nur zur Ablenkung nützlich war hatte ich ihr nicht erzählt. „Du weißt, das wir die Problematik von vor 2 Jahren nicht wiederholen wollen." Ich seufzte und nickte.

Wir betraten das gemütliche italienische Restaurant, das bereits von einem verlockenden Duft nach frischer Pizza und Pasta erfüllt war. Lucie und ich suchten uns einen Tisch am Fenster aus, von wo aus wir das geschäftige Treiben auf der Straße beobachten konnten.
Lucie seufzte und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln. "Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst, oder? Wir kennen uns schon viel zu lange das du mir iiiirgendwas verheimlichen kannst."

Von München Nach TexasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt