Louisa und Carlos haben sich 2020 kennengelernt und eine wahre Freundschaft aufgebaut.
Was wenn alles durcheinander gerät? Wird diese Verbindung halten können?
Meine Hände zittern, innerlich glühe ich aber an den Armen habe ich Gänsehaut. Ich nehme noch einmal tief Luft. Wieso bin ich so nervös? Er ist doch mein bester Freund...
Zu groß ist die Angst und damit auch das Wissen, dass sich alles verändern wird - wir werden uns verändern und das hatte ich nicht geplant. Ich drücke die Klingel und gehe nochmal einen Schritt von der Tür weg. Jetzt gibt es kein zurück mehr, kein verstecken und ignorieren.
Als die Tür aufgeht und mich diese großen braunen Augen angrinsen wird mir direkt wohler. Meine Aufregung verschwindet ein wenig. "Hola, Lou" sagt er und drückte mich herzlich an sich. Wie immer steigt mir sein guter Duft in die Nase - männlich, aber weich. Ich lege meine Arme um seinen Hals und lächle ihn nur an. Er geht vor mir direkt in die Küche und fängt an einen Kaffee aus seiner Siebträgermaschine zu machen. Ich setze mich an die gegenüberliegende Seite der Kücheninsel auf einer der Barhocker und schaue ihm zu. Er strahlt so eine unendliche Ruhe aus. Jeder Handgriff sitzt und ich merke immer mehr, wie ihn die Nachricht, wegen welcher ich heute eigentlich gekommen bin, völlig überrumpeln wird. "Bist du mir die letzten Wochen aus dem Weg gegangen? Du hast gar nicht auf meine Nachrichten reagiert" fragt Carlos nach und reist mich aus meinen Gedanken. "Äh, ja, nein mein ich. Also, ja doch vielleicht ein bisschen" sage ich zögerlich und an Carlos schrägem Blick zu mir und seinen hochgezogenen Augenbrauen erkenne ich, dass meine Antwort ihm nicht wirklich gefällt. Wir schauen uns an und ich spüre wie mir schon die ersten Tränen in die Augen schießen. Sein Blick wird besorgter. "Lou? Was ist denn?" Er kommt um die Insel und setzt sich neben mich, eine Hand auf meinem Oberschenkel. "Carlos..." fange ich an, mein Kopf gesenkt. "Schau mich bitte an. Du machst mir Angst. Ist etwas passiert?" bohrt er weiter. Ich hebe meinen Kopf und wusste, egal wie und wann ich es ihm sage, es wird nie gut sein und so platzt es dann aus mir heraus: "Ich bin schwanger" Stille - große Augen. "Es tut mir leid, wirklich. Ich wollte das nicht.." flüstere ich weil mir die Tränen schon runter laufen und ich kein Ton mehr raus bekomme.
Carlos steht jetzt, die Hände an den Hüften. Er atmet einmal laut ein- und aus. "Okay". Von etwas anderem als einem okay erwartet schaue ich ihn an. Aus meiner Tasche nehme ich die Ultraschalbilder heraus welche ich gestern bei meinem Frauenarztternin erhalten habe.
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"Okay ja also ähm, das nenne ich einmal geschossen und getroffen" sagt er ironisch und läuft unruhig hin und her. "Es tut mir leid" sage ich nochmal da es wirklich so ist und ich ansonsten gerade nicht weiß was ich sagen sollte. "Das hast du schon gesagt Lou" antwortet er prompt mit energischem Ton und bleibt vor mir stehen. Wir schauen uns eine lange Zeit nur an, beobachten unsere Mimik und Gestik.
Er reicht mir irgendwann ein Taschentuch. Ein wenig gefasster sage ich: "Wir müssen darüber sprechen Carlos. Wir wissen beide dass es nicht geplant war. Du bist mein bester Freund und ich möchte nicht, dass sich das ändert." Ein kleines Lachen aus seinem Mund. "Ach Lou, es wird sich alles ändern, denkst du nicht?" Ich reagiere nicht auf seine Frage. Natürliches wird sich unser Leben verändern, die Frage ist doch, was passiert mit uns.
"Ich muss dass mit meinem PR-Manager besprechen. Keine Ahnung was ich machen soll. Willst du das Kind überhaupt?" Er schaut mich mit großen Augen an. Hab ich das gerade richtig verstanden? Stutzig bleibt mein Mund offen.