Louisa und Carlos haben sich 2020 kennengelernt und eine wahre Freundschaft aufgebaut.
Was wenn alles durcheinander gerät? Wird diese Verbindung halten können?
Mit Kopfhörern auf dem Kopf und dem Blick gespannt auf die vielen Monitore vor mir verfolge ich den Start des ersten Rennens hier in Abu Dhabi. "Vamos" flüstere ich mir zu und die Lichter gehen aus.
So angespannt wie bei diesem Rennen war ich schon lange nicht mehr. Kaum etwas anderes als Carlos rotes Rennauto nehme ich wahr, nicht einmal das Kamera-Team welches mich permanent filmt. Ich bin wie im Tunnel und spüre mein Herz stark schlagen. Unvorstellbar wie es meinem Mann gehen muss als er nach aufregenden 57 Runden über die Ziellinie fährt und sich direkt aufs Podium fährt - Platz 2! Überglücklich und einfach nur erleichtert springe ich Sara, die die ganze Zeit bei mir war, in die Arme. Als wir uns lösen spüre ich die Hände meines Schwiegerpapas - Carlos Papa - auf meinen Schultern und grinse ihn über die Schulter an. Dieser stolze Blick von ihm gibt mir den Rest und mir kullert eine Träne die Wange hinunter.
Unter dem Podium ist bereits das gesamte Ferrari Team wie auch das Red-Bull Team von Max Verstappen (P1) und Sergio Perez (P3). Ich umarme Kelly die ebenfalls dort ist und auch Fred und Carlos Renningenieur Xavi drücken mich kurz. Alle Blicke sind auf Carlos - nach seinem sehr bescheidenen letzten Jahr steht er nun direkt beim ersten Rennen dort oben - was ein unglaublicher Start in die Saison!
Nach vielen Interviews, der berühmten Pressekonferenz einiger Fahrer und noch ein paar Aufnahmen für unsere Dokumentation geht es überglücklich aber auch total erledigt mit dem Privatjet nach Hause. Die Kinder sind bei Carlos Schwester weshalb das Haus leer ist. "Maria hat uns etwas gekocht" sage ich und rieche an der super lecker aussehenden Pasta. Carlos umschlingt mich von hinten und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Sie ist ein Schatz. Möchtest du ein Glas Wein dazu?" fragt er mich und ich nicke.
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"War ein guter Start heute, mh?" hake ich am Esstisch nach und lächle Carlos an. Er nickt, schaut mich aber nicht an. "Bedrückt dich etwas?" Er legt seine Gabel ab und lehnt sich zurück, ich tue es ihm nach. Jetzt macht er mir tatsächlich ein wenig Angst - er sieht so nachdenklich aus.
"Was machen wir hier Lou?" bricht er nach einer kurzen Pause die Stille. Seine Stimme ist weich, aber sie wirkt verletzlich. Ich schüttle leicht den Kopf, "was meinst du?", frage ich nach. Er deutet auf uns, die Koffer im Flur und die Papiere wegen einer Vollzeit-Nanny auf dem Tisch. "Wir - das alles - ist es das Leben welches wir führen wollen?"
Ich schlucke. Was möchte er von mir hören? Was möchte er sagen?
"Carlos, ich verstehe nicht was du willst? Möchetst du dich gerade von mir trennen?"
