ich akzeptiere deinen Wunsch

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Und wieder stehe ich vor der Eingangstüre von Carlos Haus. Das Gefühl nicht zu wissen in welche Richtung das anstehende Gespräch führt macht mich nervös.
Zuhause habe ich mir alle möglichen Szenarien vorgestellt und mich auf alles eingestellt.

Bevor ich klingeln kann wird mir die Tür schon von innen aufgemacht. Es ist Maria, die Haushälterin von Carlos. Sie ist so eine Liebe und hat mir schon mehr als einmal einen wichtigen Ratschlag gegeben. Wir Lächeln uns an. „Hola Maria. ¿que tal" (wie gehts dir?) Sie löst sich aus der Umarmung „bien, bien! Carlos ist auf der Terrasse" und damit geht sie an mir vorbei.

Ich gehe rein, schließe die Tür und laufe in die Küche. Mit langsamen Schritten gehe ich nach draußen und atme noch einmal tief durch.
Als Carlos mich bemerkt kommt er auf mich zu, umarmt mich vorsichtig und flüstert mir ins Ohr, dass er sich freut mich zu sehen. Mit dieser Begrüßung habe ich tatsächlich nicht gerechnet. Ich dachte sie wäre kühler, irgendwie distanzierter. Aber ich bin froh dass es so gelaufen ist. Wie setzen uns und sagen beide erst einmal nichts.

Carlos bricht schließlich die Stille.
„Ich habe die letzten Tage viel nachgedacht Lou. Bitte verzeih mir wenn die Reaktion am Freitag nicht die war die du dir gewünscht hast ich war nur echt überfordert irgendwie." Ich schaue ihn an und nicke um ihm zu zeigen das ich seine Entschuldigung annehme.
Er greift meine Hand, die unangenehmer Weise ein bisschen schwitzig ist aber das ist jetzt eher nebensächlich.

„Lou, natürlich möchte ich nicht dass du das Baby abtreibst." Erleichterung macht sich in mir breit und ich spüre eine erste Befreiung meiner vielen Gedanken. „Aber?" komme ich ihm zuvor.
„Aber ich möchte es nicht offiziell machen. Nicht jetzt meine ich, vielleicht irgendwann."
Ein bisschen stutzig darüber schaue ich ihn an. „Du meinst in den Medien?" frage ich nach. „Ja genau. Du musst verstehen, es läuft gerade gut bei Ferrari und es ist gerade einfach nur mein Name und mein Können auf der Strecke wichtig. Sonst nichts. Aber natürlich können Familie und Freunde davon erfahren, darauf bestehe ich sogar."

Ich denke kurz darüber nach, ehrlich gesagt war es mir nie in den Sinn gekommen Carlos als den Vater des Babys im Internet bekannt zu geben.
Auch wenn ich nicht ganz verstehe wieso ein Baby seine Karriere gefährden sollte stimme ich zu. „Okay ja, ich akzeptiere deinen Wunsch."
Erleichtert fällt er mir um den Hals und drückt mir dann einen Kuss auf die Wange.

Später zuhause setze ich mich noch an den Laptop und bringe ein berufliches Projekt zu Ende welches nun schon länger auf dem Tisch lag. Zufrieden aber todmüde schicke ich den Entwurf meinem Boss.

 Zufrieden aber todmüde schicke ich den Entwurf meinem Boss

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