"Baby können wir los?" fragt mich Carlos im Flur wartend. Auf der Suche nach der Windeltasche laufe ich schnell an ihm vorbei ins Badezimmer und rufe "ja gleich". Als ich wieder in den Flur komme - ohne Windeltasche - packt er mich am Arm und zieht mich an sich. "Es ist alles schon im Auto" sagt er mit ruhiger Stimme und ich entspanne mich direkt. "Ich bin ein wenig aufgeregt. Das erste Mal mit Ema im Paddock" sage ich grinsend aber ein wenig hibbelig. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und grinst mich ebenfalls an. "Ich freu mich so, dass meine größten Fans endlich mit dabei sind." Mit diesen Worten nimmt er die Babyschale und wir fahren Richtung Rennstrecke.Lange ist es her dass ich life beim Rennen dabei war. Wir haben uns das Reisen mit Baby tatsächlich leichter vorgestellt, weshalb Ema und ich bisher alle Rennen von Zuhause aus gespannt verfolgt haben. Allerdings wollten wir dieses mal unbedingt kommen denn es ist Carlos Homerace in Spanien. Ein ganz besonderer Tag also.
Als wir auf dem Parkplatz aussteigen kommen direkt Menschen mit den verschiedensten Team-Shirts auf uns zugerannt und bitten Carlos um Fotos und Autogramme. Ich halte mich mit dem Kinderwagen, den ich blickdicht verschlossen habe, im Hintergrund. Rupert kommt an meine Seite und begrüßt mich herzlich.
Carlos freut sich, so eine Untersützung von allen Seiten zu bekommen aber ich merke ihm an, dass er uns so schnell wie möglich in den Paddock-Club bekommen möchte. Er dreht sich ständig zu uns um, versucht aber dennoch alle Fans glücklich zu machen und lächelt für die Fotos. Als wir fast angekommnen sind bedankt er sich bei allen die uns gefolgt sind und hilft mir mir mit dem Wagen. Kaum durch die Tür kommt uns eine junge Frau entgegen, dünn, ziemlich stark geschminkt, hohe Schuhe, kurzer Rock, Bluse mit tiefem Ausschnitt, ihre schwarzen Haare zu einem hohen Dutt. Sie bleibt stramm vor Carlos stehen und textet ihn direkt zu mit irgendwelchen Terminen, dabei hat sie eine Hand an seinem Oberarm, die andere umschlingt ein Notebook. Ich fühle mich ein wenig fehl am Platz als Carlos die junge Frau unterbricht. "Rebecca das ist meine Frau Louisa, Schatz das ist meine neue Assistentin Rebecca" stellt er uns vor. Ich lächle sie freundlich an uns sage "Hi, schön Sie kennenzulernen", sie jedoch lächelt nur einmal auf und nickt. Direkt schaut sie wieder Carlos an, der ihr dann sagt, dass er in einer Sekunde bei ihr ist. Er dreht sich zu mir und gibt mir einen Kuss. "Ich muss gehen, heute ist viel los aber ich versuche vor dem Rennen nochmal vorbei zu schauen" und dann ist er auch schon weg. Auch wenn mich diese Begegnung ein wenig verwirrt hat habe ich seine Worte natürlich nicht überhört. Er hat mich als seine "Frau" vorgestellt. Ich lächle bei dem Gedanken daran leicht.
Ema fängt an sich im Kinderwagen zu bewegen, weshalb ich eine Etage höher gehe um eine ruhigere Ecke zu suchen. Es kann sein ich muss sie später noch stillen und von hier habe ich einen guten Blick auf die Strecke.
Charlotte ist dieses Wochendende leider nicht da aber Kelly und Lilli müssten hier irgendwo unterwegs sein.
Das Rennen läuft für Carlos super und er beendet sein Home-Race auf Platz 3 - also Podium. Das ganze Rennen habe ich mitgefiebert und ihm so stark die Daumen gedrückt, dass ich nun ein bisschen Schmerzen im linken Daumen habe. Ich warte nun im Ferrari-Home-Wagen auf Carlos damit wir zusammen nach Hause fahren können als wie aus dem nichts Rebecca neben mir steht. Ich wippe weiter mit dem Kinderwagen und sage erst einmal nichts. Normalerweise bin ich die toleranteste Person und auch niemand, der anhand des Aussehens die Menschen direkt in eine Schublade steckt aber bei ihr habe ich irgendwie ein komisches Gefühl. "Wie lange datet Carlos dich schon?" fragt sie mich und ihr Blick wandert von meinen Füßen hoch zu meinem Gesicht. Ich kenne so Frauen wie sie und ich weiß genau was sie vor hat. "Kennen wir uns oder warum duzen Sie mich?" frage ich erst nach. Als sie nichts sagt sondern nur blöd schaut beantworte ich auch noch ihre Frage. "Wie Carlos Ihnen vorhin schon gesagt hat, ich bin seine Frau und wir haben eine gemeinsame Tochter. Das heißt wir daten nicht, wir sind eine Familie." Sie lacht einmal auf, was ist daran lustig? "Komisch, Carlos hat noch gar nichts von Ihnen erzählt" Ich lächle sie so falsch an wie sie es vorhin auch getan hat und löse die Bremsen des Kinderwagens. "Mh, mir hat er schon einige interessante Sachen über Sie erzählt", dann laufe ich aus dem Gebäude.
Am Abend kommen noch ein paar Formel-1 Fahrer mit ihren Partnerinnen und wir lassen das anstrengende aber erfolgreiche Wochenende bei Drinks und Finger-Food ausklingen. Über meine weitere Begegnung mit Rebecca erzähle ich Carlos nichts, auch wenn mich das ungute Gefühl über sie nicht wirklich los lässt.
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Für immer
FanfictionLouisa und Carlos haben sich 2020 kennengelernt und eine wahre Freundschaft aufgebaut. Was wenn alles durcheinander gerät? Wird diese Verbindung halten können?