Dieser Teil ist aus Sicht von Carlos geschrieben:
Es ist kurz nach 10 und ich höre wie Rupert meine Einfahrt hoch fährt. Ich werfe mir meine Tasche über die Schulter und verlasse das Haus.
"Ich fahre" sage ich kurz angebunden und habe auch schon den Türgriff in der Hand. "Ja dir auch einen guten Morgen" gibt Rupert mit einer übertriebenen Freundlichkeit zurück.
In den letzten Tagen ist meine Stimmung echt mies und es tut mir auch leid, es jeden spüren zu lassen aber ich kann es einfach nicht ändern.
Ich habe Lou mit meiner Aussage im Interview verletzt und genau das wollte ich eigentlich verhindern. Jetzt geht sie mir aus dem Weg und reagiert nicht auf meine Anrufe.Wir sind auf dem Weg ins Fittnessstudio und auf der ganzen Fahrt gibt Rupert einfach keine Ruhe. An einer Tour quaselt er mir ins Ohr und ich bereue schon fast ihn mitgenommen zu haben. Aber abgesehen davon, dass er mein Couch ist, ist er eben auch mein bester Freund und eingestellt habe ich ihn als "Mann für alles". Er begleitet mich immer überall hin und darüber bin ich meistens eigentlich auch froh.
Im Studio wärmen wir uns wie gewohnt auf, ich absolivere meine Übungen für diesen Tag und gehe dann noch 20 Minuten aufs Laufband. Unsere Gespräche hier sind rein sportlich und motivierend - zum Glück!
"Wie gehts eigentlich Lou? Hab sie schon ein paar Tage nicht mehr gesehen" fragt Rupert nach als wir uns gerade am umziehen sind. Ich atme ein wenig genervt aus und ich merke wie sich meine Muskeln bei diesem Thema prompt anspannen. Ein kurzes "keine Ahnung" gebe ich zurück bevor ich mich auf den Weg zur Türe mache. Hastig packt er seine Sachen zusammen und kommt mir hinterher. Wer jetzt dachte, das Thema wäre so einfach vom Tisch, kennt Rupert nicht. "Was hast du angestellt?" Ich schaue ihn scharf an, gebe aber darauf keine Antwort. "Aaaah ich verstehe. Das Interview oder?" hakt er nach. "Rupert bitte, lass gut sein, ja" flehe ich ihn an.
Auf der Fahrt zurück zu mir sind wir beide still. Erst im Haus, als ich uns in der Küche einen Kaffee mache, sagt er was. "Komm schon Carlos, ich weiß doch dass es zwischen euch grad schwierig ist. Erzähl mir bitte was dich beschäftigt." Ich stelle ihm seinen Kaffee hin und stütze mich an der Arbeitsplatte ab. "Ich hab echt ne scheiß Angst Mann" fange ich an. "Vor was?" fragt Rupert nach und gibt mir das Gefühl mich öffnen zu können."Angst zu versagen. Angst, dass ich die beiden nicht glücklich machen kann. Angst davor sie im Stich zu lassen." Ich atme kurz durch. Rupert bleibt still und gibt mir so die Möglichkeit mir alles vom Herzen zu reden. "Der Gedanke daran in ein paar Monaten Vater zu sein macht mir ne riesen Angst. Wenn ich Lou anschaue, wie sie aufblüht und wie sie über uns in der Zukunft spricht finde ich das wunderschön aber .. " ich zögere, "aber kann ich überhaupt Teil des ganzen sein?"
Fragend schaut Rupert mich an. "Du meinst weil die Medien ziemlich penetrant sein können?" Ich nicke. "Der Hauptgrund der Trennung mit Isa war der Druck von außen. Ihr war das alles zu viel und sie wollte nicht mehr so in der Öffentlichkeit stehen." Rupert nickt langsam. "Das Baby ist noch gar nicht auf der Welt und man lauert uns vor der Arztpraxis auf Rupert! Wäre ich nicht da gewesen.. keine Ahnung was mit Lou passiert wäre" rede ich weiter alle meine Gedanken heraus.
„Carlos mal im ernst. Erst durch Lou hast du erkannt dass in der Beziehung mit Isa etwas nicht stimmt und das war nicht der Druck von außen. Außerdem habe ich dich noch nie so entspannt und glücklich gesehen wie mit Lou. Du hast dich verändert. Wenn du mich fragst ist eure Verbindung mehr als Freundschaft" er schaut mich grinsend an und ich werfe ihm ein Geschirrhandtuch ins Gesicht. "Heeey! Du weißt dass ich Recht habe" ruft er mir lachend zu. „Und wegen den Medien," fängt Rupert an, „mit dem Leugnen verletzt du nicht die Presse, sondern Lou und deine Tochter. Sie werden dich nie anfeuern können. Willst du wirklich so viele wichtige und besondere Momente schon jetzt wegwerfen für ein paar Paparazzis die ne Story haben wollen?"
Er legt mir eine Hand auf die Schulter. „Denk darüber mal nach" sagt er und verlässt das Haus.An diesem Abend liege ich noch lang hellwach im Bett. Fragen über Fragen kreisen durch meinen Kopf. Für mich ist es am wichtigsten Lou glücklich zu machen! Wer weiß was die Zukunft mit sich bringt und in welche wir Richtung wir beide uns bewegen.
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Für immer
FanfictionLouisa und Carlos haben sich 2020 kennengelernt und eine wahre Freundschaft aufgebaut. Was wenn alles durcheinander gerät? Wird diese Verbindung halten können?