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Ein kleines Seufzer entkam von Leonardo, als er mich bei meiner Taille packte.
Ich kämpfte die Tränen so stark wie möglich zurück. Ich blieb aufrecht und hob eine Augenbraue hoch, während Ich mein Weinglas hielt. „Ach ja? Dann schieß los! Was sagte er dir denn so?" gab Ich Ihr wieder. In meine Stimme die Verletzlichkeit zu hören.

Ich spürte Leonardo's Hand auf mein Bein, um mir anzuweisen, dass Ich es nicht zu weit treiben soll. Aber es war zu spät. Sie hat es begonnen. War es denn so nötig, mir solch eine Information mitzugeben?
Ihre Augen sahen zur rechts und links, als ob sie nach Unterstützen suchen würde.
„Es ist schon lange her-„

„Warum dann überhaupt es erwähnen?!" unterbrach Ich sie, während mein Griff um das Glas sich härtete. Ich war so furchtbar wütend. Wie konnte es sie sich wagen, hereinzuspazieren und mich anzumachen.
Sie weiß überhaupt nichts! Gar nichts!
„Es tut mir leid. Aber Ich glaube, du! Von allen hier, brauchst nicht so zu tuen, als wärst du das Opfer hier. Wer täuscht und betrügt den Man, der dir alles gab?" erwiderte sie mir mit überkreuzten Armen. Ihr Blick ließ mich wissen, dass sie egal was Ich sage, immer etwas wieder geben wird. Aber Ich wollte nicht alles ständig auf mich rum sitzen lassen. Es reichte mir schon, dass Ich von Diego, Tino und Marc gedemütigt werde. Aber von einer Wildfremde, die er seit ein Monat wahrscheinlich kennt, hat keinerlei Recht dazu.

Ich presste meine Lippen zusammen und senkte mein Blick. Ich hörte schon die anderen darüber munkeln, wie sie Recht hatte. Ich spürte die Hand von Leonardo mein Rücken entlang gleiten, als würde er versuchen mich zu trösten. Und genau das ist das was mich so sehr stört. Ich wollte kein Mitleid. Ich wollte nicht wie ein Opfer oder ein Übeltäter angesehen werden. Ich wollte nur verstanden werden. In dem selben Moment ist mir auch klar, wie ironisch sein Versuch ist, denn er ist der Auslöser von all dem. Und er ist die Bombe entkommen. Ihm schob keiner die Schuld. Er wurde nicht ausgegrenzt weder noch irgendwelche Namen ans Kopf geworfen.

Aber mittlerweile verstanden wir uns. Und Ich wollte nicht die rest der Zeit mit Ihm damit verbringen Ihn zu beleidigen.
Aber trotzdem machte es nicht weniger unfair.

Langsam erhob Ich meine Blicke und sah, dass mich jeder mit einem provozierendes Ausdruck ansah. Ein Blick, dass mir sagte, sie seien Zufrieden damit, wie Ich behandelt werde. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Es machte mich Tag und nachts Fertig. Das Blut rauschte in meinem Ohr und Ich wollte nicht mehr anhören, was für eine Schlampe, Betrügerin und Geldgeile Ich bin. Ich wollte nicht das mein Kind damit aufwächst, auch ausgegrenzt zu werden in der eigenen Familie.

Ich riss mich zusammen und schaute mit einem selbstsicheren Blick zur Cecilia, die schon wesentlich auf eine Antwort von mir wartete.

„Du bist gerade mal seit eine halbe Stunde hier. Du solltest dich etwas runtersetzen, wer auch immer du bist. Du weißt nichts. Für wen haltest du dich denn? Nur weil du Ale an deiner Seite hast, wird es nicht mich dazu bringen, dich zu respektieren. Vor allem jemanden, der jeden Tag im Club ist."

Ich stand auf und zog Leonardo an die Hand, um Ihn anzuweisen, von hier zu verschwinden. Er verschwendete keine Zeit damit und erhob sich vom Stuhl. Doch bevor wir ein Fuß nach außen traten, kehrte wieder Leonardo das Gesicht zu Ihnen.
„Celia oder wie auch immer du auch heißt. Lass meine Frau in Ruhe du dämliche fotze. Sie ist durch so viel scheisse gegangen, bei der du anfangen würdest zu heulen. Du könntest nicht mal ein verfickten Tag in Ihren Schuhen laufen! Nicht ein Tag!
Wenn du meinst, du könntest herein stolzieren und sie beleidigen, dann hast du falsch gedacht. Unnötige nutte."

Ich hob eine Augenbraue hoch und musterte Leonardo mit weiten Augen an, ehe er mich an meiner Hand packte und mich nach draußen führte. Er lief schnell an den Security's vorbei, so als ob er versuchen würde mit schnellen Schritten, seine Wut zu unterkommen.
Ale verzog sein Gesicht, blieb jedoch aus irgendeinem Grund ruhig. Der rest blickte sich schockiert an, als konnten sie nicht glauben, dass Leonardo sich wagte so eine wie mich zu schützen.
Ich konnte das zittern und beben seines Körpers spüren. War das der Grund, warum er so still blieb? Damit er nicht zu weit ging. Und Ich war noch kurz davor enttäuscht zu sein, dass er mich nicht ins Schutz zog.

Er blieb plötzlich mitten auf dem Parkplatz stehen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, als ob er versuchen würde, seine Emotionen zu verstecken. Ich lag behutsam meine Hand auf sein Arm und schaute Ihn voller Liebe an. Kaum zu glauben das Ich Ihn jetzt sanft am Arm küsste.
„Danke Leonardo..Ich meins ernst. Du musstest mich nicht verteidigen."

„Nein mi amore..es ist meine Pflicht das zu tuen. Es tut mir leid, dass Ich nicht vorher eingeschritten bin. Es ist nur..Ich wollte nicht das es schlimm endet. Aber hat es sowieso."

Er erhob sein Gesicht wieder, woraufhin Ich erkennen konnte, wie erschöpft er doch war. Ich hob meine Augenbrauen hoch und lächelte Ihn sanft an. „Ich mache mir nichts draus, tesoro."

„Wie hast du mich genannt?"

„Ich wiederhole mich ungern." schmunzelte Ich und fiel sorglos in seine Arme. Er zog mich fest zu sich, sodass Ich sein starkes Parfüm wahrnahm. Ich atmete das Parfüm ein und fühlte mich direkt wieder wohl, nach all dem Stress.
„Ich liebe dich sehr." hauchte er in meinen Ohr, als er ein Kuss auf meine Schläfe lag.

„Ich dich auch."

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Lost Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt