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„Es war eine Lüge."

Er blieb stehen. Reglos stand er dort mit dem Rücken zu mir gekehrt. Auf einmal verschwand jede Partikel von der angespannte Situation in der Luft. Es fühlte sich so an, als ob die Mauer zwischen uns zerbrach. In diesem genauen Moment.

„Es war alles eine Lüge. Ich habe Ale nie betrogen, wann und wie konnte Ich das überhaupt getan haben? Dieses Kind gehört Ihm."

Er drehte sich langsam um und jegliche Emotionen verschwanden aus seinem Gesicht. Ich wusste nicht, ob Ich es bereuen werde es gesagt zu haben. Aber Ich werde beinahe verrückt bei all den Vorwürfen. Und nun werde Ich für Ale's Drogen Abhängigkeit beschuldigt?! Ich werde Unmenschlich behandelt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Ich es ausplaudere. Aber es lohnte sich sowieso nicht mehr.

Ale liebte eine andere Frau.

Ich liebte Leonardo, langsam.

Und so sehr Ich Ale liebe und Ich keinen so intensiv liebe wie Ihn, ist es zu spät.
Ich bin viel zu weit gefallen.

„Warum sagtest du nichts?" hauchte Marco und brach somit die Stille. Er klang verständnisvoller. Er hatte kein hasserfüllten Hinterton, oder ein wütenden.
Aber dafür war es genau so viel zu spät. Jedes einzelne Wort war schon tief in mir verankert.

„Es ist irrelevant jetzt. Es ist egal. Sag es keinem, bitte Marco. Es würde nichts dran ändern. Ich..Ich schäme mich es zu sagen, aber Ich habe mich in Leonardo verliebt. Irgendwie"

Beschämt versenkte Ich meine Augen. Ich spielte mit meine Finger. Es war die Wahrheit, immerhin.

„Warum erzählst du es mir dann? Dann ist es keine Lüge! Versuch dich nicht rauszureden! Verblödete hure."

Und da war sie wieder. Die Wut; eine verdiente Reaktion. Erschöpft vergrub Ich mein Gesicht in meinen Händen. Wäre Leonardo nur da. Er hätte das nie zugelassen. Niemals. Aber was soll's, mehr gab es nicht da zu machen, als zu zusehen.
Er verließ die Villa ohne weiteres zu sagen. Es war sein gutes Recht. Seufzend nahm Ich ein Platz vor mein Teller, konnte jedoch mein Finger nicht rühren. Kein Stück. Der Gedanke, dass Ale ein Rückfall hatte nahm mich mit. Extrem.

Ich würde gern mit Ihm darüber sprechen. Ihn wissen lassen das all das nicht stimmte. Aber es war nicht das perfekte Zeitpunkt.

Ich hoffe Cecilia wird Ihn helfen.

Ich began langsam mein Frühstück zu essen, stück für stück. Mit jedem Schluck hoffte Ich, dass der Kloß mit runter ging. Tat es aber nie. Ich fühlte mich dermaßen schlecht. Mit mein Kopf zur Seite geneigt und auf mein Hand gelehnt aß Ich weiter wehmütig in Scham. Es war kaum genießbar.

Ich entschied mich mein Handy herauszuholen und auf Leonardo's Kontakt zu gehen. Ich weiß, dass dadurch der Scham in mir nicht verschwindet. Aber Ich wusste was wahr war und was nicht. Ich wusste, dass Ich keine Person betrogen habe, weder noch eine Schwangerschaft von dem Mann vorgetäuscht habe.

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A: Leonardo? Hast du Zeit?

L: Was ist los? Alles gut amore?

A: Es ging mir schon besser. Bitte werde nicht wütend. Aber Ich habe Marco aus Impulsiven Gefühlen erzählt, dass alles eine Lüge war. Aber Ich habe Ihm gesagt das Ich mich in dich verliebt habe und er glaubt mir nicht, dass es eine Lüge war.

L: ruf mich an.

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Nervös tappte Ich auf seine Nummer und schnappte tief nach Luft. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie er reagieren wird. In den letzten Monat hat er mich so gut behandelt, dass Ich bezweifle das er böse sein wird.

Ich zuckte dennoch leicht auf als Ich seine Stimme hörte.

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L: Warum?"

A: Leo es tut mir leid, Ich wollte es nicht tuen und-„

L: weißt du was, es ist egal amore. Ich bin ehrlich gesagt fröhlich das du gesagt hast das du mich liebst. Und Marco der rattenbastard soll seine fresse halten. Ich kläre das schon wenn Ich nachhause komme. Bis später. Iss genug, ja?"

A: werde Ich! Bis später Leo. Und ja, natürlich."

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Schmunzelnd lag Ich auf und hielt mein Handy nah an mir. Es fühlte sich gut an, ehrlich zu sein, anstatt mit tausenden Geheimnissen wie ein Rucksack auf den Rücken rumzulaufen. Ich lag mein Handy wieder auf dem Tisch und aß zufrieden weiter.

Mein Lächeln erlosch sich langsam, als Ich Schritte hörte, die eindeutig kurz davor waren, das Esszimmer zu betreten. Ich erhob mein Gesicht und sah zu der Tür, um Cecilia in Ale's Hemd zu sehen. Super das habe Ich ja noch als Kirsche auf dem Top gebraucht.
Sie musterte mich abwertend an, als seie Ich ein Insekt, dass ungewollt gekrochen ist. Naja es stimmte immerhin noch, dass Ich ungewollt bin.
Ich hielt mein Gabel in der Hand und wirbelte damit im Essen rum, da Ich es als extrem unangenehm empfand, vor fremden zu essen. Sie stand da n'weile lang und machte es sich zur Beschäftigung, mir mit Ihre Blicke zu sagen, dass Ich eine abwertendes Wesen bin. Aber da sollte sie sich etwas neues finden. Denn an sowas bin Ich gewohnt. ( wenigstens konnte sie mich dann damit nicht verletzen. Hihi)

„Du bist ziemlich erbärmlich." sagte sie, ehe sie langsam auf mich zukam, während sie Ihr Finger auf dem Tischende nach zog. Ich drehte mich zu Ihr und schluck den Kloß hinunter. Es war keiner hier. Deshalb war sie auf einmal so..anders. Ihre Maske fiel ab und sie trug es in der Hand, mit der Absicht mich mit Ihrem wahren Gesicht zu verletzen.
„Du fühlst dich schlecht, weil du scheisse baust und rufst für Tröstung dein doofen Freund an?" äffte sie mir nach und verdrehte Ihre Augen. Sie stand nun vor mir und schaute auf mich mit einem verzogenen Ausdruck runter. Ich blickte zu Ihr hoch, still. Ich wusste nicht womit Ich Ihr antworten konnte. Auf einmal war Ich wie auf stumm gestellt.

Und plötzlich ergriff sie sich mein Teller und schmiss es an mein Kopf vorbei auf dem Boden. Ich schrak auf und wich zur Seite, während Ich mit meinen Augen gesenkt auf dem zerbrochenen Teller hielt. Hilflos schaute Ich zur der Tür und sah, dass sie Wohl vorsichtshalber die geschlossen hat. All das ging so schnell an mir vorbei, dass Ich kaum Zeit hatte zu verstehen, warum sie auf einmal so wurde.
Ich hielt meine Hände fest aneinander geklebt wie meine Beine und weigerte mich in Ihren Augen zu sehen.
Es war erniedrigend mit zu bekommen, wie ruhig Ich war, nachdem Ich gestern so viel sagte.
Es wirkte so, als konnte Ich nichts sagen, wenn Leo nicht hier ist. Sie war sicherlich noch wütend über seine Worte, sowohl auch auf mich.

Ich wurde gewaltig aus meine Gedanken gerissen und keuchte, als sie aus dem nichts meine Haare zu sich zog und mich fest hielt.

„Du bist verzweifelt. Keiner kann dich hier leiden. Warum bist du hier? Du bist peinlich. Ohne dein Freund kannst du wohl nichts ha? Kleine schlampe. Verhungre und verreck."

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🙆🏽‍♀️

Lost Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt