05. Werwolf

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*Minnie*

Das war echt ein bisschen viel die letzten Tage, ich hau ab, nur für ein paar Tage. Ich brauchte einen freien Kopf. Da meine Mutter mich nicht so gehen lassen würde, hinterließ ich einen Brief auf meinem Bett, wohin ich ging und das ich wieder komme, bevor ich aus meinem Fenster stieg. Hoffentlich sieht mich niemand dabei. Ein warmes und zugleich komisches Gefühl kam in mir auf, als ich die Straße runter lief. „Wo willst du hin?", kam es von der tiefen Stimme. „Geht dich nichts an, lass mich endlich in Ruhe!", schrie ich die Stimme an. „Dann muss ich wohl mit kommen um auf dich aufzupassen." , sagte die Stimme in meinem Ohr und schon ergriff jemand meine Hand. „Kann los gehen.", grinste Nathan mich an und lief los. Was dachte der sich denn? Er glaubt wohl nicht das ich ihn mit nehme. Er ließ meine Hand nicht los und grinste mich immer wieder an, es war ja schon süß wie er grinste aber das konnte ich so nicht akzeptieren, er konnte nicht einfach mal bestimmen das er mit mir kam. „Lass mich los, ich will nicht das du mit mir kommst.", maulte ich und blieb stehen. Er starrte mich entsetzt an, zog mich zu sich ran und hielt mein Kinn fest: „Du hast keine Wahl, entweder offensichtlich oder ich schleiche hinterher, mein Beschützerinstinkt lässt es nicht zu das du allein gehst.", teilte er mir mit und plötzlich mischte sich die Stimme wieder ein: „Außerdem ist es gefährlich da draußen für dich.", Nathan senkte den Kopf als ich zu ihm rüber sah. Hatte er gerade mit mir in meinem Kopf gesprochen, nein das kann nicht sein, so etwas gibt es nicht.

„Lass wenigstens meine Hand los wenn du schon mit gehst ohne mein Einverständnis.", zischte ich ihn an. Er ließ meine Hand los, lief neben mir her und schaute mich die ganze Zeit an. Zwischendurch hob er die Nase in die Luft als wolle er etwas aufspüren. „Dein Duft ist zu stark, die anderen werden ihn wahrnehmen.", grummelte Nathan neben mir, woraufhin ich ihn nur mit großen Fragezeichen über meinem Kopf ansah. Es knisterte und knackste auf einmal hinter uns und plötzlich stand da ein Wolf, ein sehr großer Wolf sogar mit braunen Fell. Nathan schob mich hinter einen Baum und bat mich die Augen zu schließen, als ich doch um die Ecke schaute waren dort nun 2 große Wölfe, der andere war viel größer als der braune und hatte wunderschönes weißes Fell. Der Weiße kämpfte gegen den kleinen und gewann, trotzdem bekam er Bisse ab. Ich blieb an Ort und Stelle als der braune Wolf weg rannte und der weiße zu Boden ging. Der Weiße Wolf wurde auf einmal immer kleiner und übrig blieb ein Mensch, es war Nathan und er war komplett Nackt. Ich zog meinen Pullover aus und legte ihm diesen über. Er hatte tiefe Wunden und ich wusste nicht was ich machen sollte, da ich alles dabei hatte um irgendwo draußen zu übernachten, zog ich Nathan in Richtung einer Scheune, wo ich eine Decke auf das Heu legte und darauf Nathan zog. Ich zerriss ein Oberteil von mir um seine Wunden zu reinigen und das Blut zu stoppen. Was zur Hölle war das eben und wie bei allen Geistern sollte ich das mit Nathan verstehen. Würde er wieder gesund werden oder stirbt er hier vor mir. „Du machst dir zu viele Sorgen um mich, meine Schöne.", sagte die Stimme in meinem Ohr, als ich auf Nathan runter schaute und er mich angrinste.

Als er wieder etwas besser auf den Beinen war, forderte ich eine Erklärung, die er mir gab. „Minnie, ich bin ein Werwolf, ich bin so geboren, dass eben war ein Paarungsbereites Männchen, der dich am gleichen Ort", er stockte bevor er weiter sprach: „vergewaltigen und missbrauchen würde. Ich bin so froh das ich mit dir gegangen bin." „Aber Werwölfe gibt es doch gar nicht.", entgegnete ich ihm. Er grinste nur und darauf knackte es ganz laut und vor mir stand der große weiße Wolf von vorhin. Er kam langsam näher zu mir und strich seinen Kopf unter meiner Hand entlang. Ich streichelte ihn, er fühlte sich mega weich an. Wieder überkam mich dieses wärmende Gefühl und mein Herz pochte drauf los. Nathan zog sich sofort zurück und wurde wieder ein Mensch. „Ich muss mal eben frische Luft schnappen.", räusperte sich Nathan und ging raus. Es ist unglaublich, es gibt Werwölfe und ich kenne einen davon. Ich hatte nicht mal wirklich Angst vor dem Wolf, ich fand ihn so faszinierend. Ob Nathan mir aus dem Weg ging, weil ich gesehen hatte wie er sich verwandelt und ich weiß was er ist. Nathan war schon eine ganze Weile weg, als ich beschloss nach ihm zu suchen.

Die Tür war nicht mehr weit als die Stimme ertönte: „Bleib wo du bist, geh nicht raus, ich bin gleich da." Was wollte denn die Stimme nun von mir und wie sie ist gleich da. In dem Moment wo ich darüber nach dachte flog die Tür auf und Nathan stand blutüberströmt in der Tür und fiel dann zusammen.
Sofort rannte ich zu ihm hin und holte ihn rein und half ihm sich auf das Heu zu legen. Er sah viel schlimmer aus als wo er weg ging. Wieder versorgte ich seine Wunden so gut es mir möglich war. Er griff nach meiner Hand und hielt sie fest als er bewusstlos wurde. Eine ganze Zeit verging bis er wieder auf wachte und mich an grinste, was mich auflächeln ließ. Da ich so müde war von Wunden versorgen und auf Nathan warten, legte ich mich mit Abstand neben ihn. „Schlaf meine Schöne.", hauchte es mir ins Ohr und ich wusste nicht ob es Nathan oder die Stimme war als ich auch schon ein schlief. Als ich morgens auf wachte und mich bewegen wollte, merkte ich einen Widerstand um mich und etwas warmes an meinem Rücken. Ich öffnete die Augen und versuchte mich umzudrehen, was mir nicht gelang, als Nathan mir ins Ohr flüstert: „Guten Morgen, Schöne, ich hoffe du hast gut geschlafen." Ich zuckte zusammen, er war mir viel zu nah und das löste wieder dieses warme Gefühl in mir aus. Nathan hob kurz seine Nase und rückte von mir weg. Schnell sprang ich auf, wühlte in meinen Sachen und warf Nathan eine Jogginghose von mir zu. „Geht es dir wieder besser, können wir weiter, ich möchte schließlich auch irgendwann ankommen.", sprach ich zu ihm ohne ihn an zu sehen.

Ein ganzes Leben lang, nur an deiner Seite!  BUCH 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt