36. Unter meinem Schutz

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*Minnie*

„Na kleiner Vampir, hast du schon gewartet?", fragte ich ihn und grinste. „Nicht lange, Mi Reina.", antwortete er und zog mich zu sich. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und küsste mich. „Bereit?", fragte er. Ich wusste nicht was er meinte, hatten wir was geplant. „Bereit zu was?", schaute ich ihn fragend an. „Lass dich überraschen!", entgegnete er nur. Wir gingen los Richtung Tor und dort hindurch. Wo wollte er hin? Was hatte er vor? Plötzlich gingen meine Gedanken in eine andere Richtung. Wer würde jemand verbieten sich frei zu bewegen? Wie lange war Rafael schon dort und wusste Lionel davon? Sollte ich ihn drauf ansprechen? „Wir sind gleich da.", holte mich Lionel aus meinen Gedanken. Wir waren nun auf einem Berg, dort lag eine Decke aus mit essen und Trinken. „Ich dachte wir machen uns einen gemütlichen Nachmittag zu zweit und sehen der Sonne beim untergehen zu!", sagte Lionel, kratzte sich im Nacken und lächelte. Wow er ließ sich echt was einfallen. Wir verbrachten den Nachmittag auf dem Berg, bis es dunkel wurde.

*Rafael*

Was glaubt sie wer sie war? Kam hier einfach hin und stellte tausend Fragen. Ich hätte sie als Spielzeug nutzen sollen, statt sie weg zu schicken. In ihrer Nähe konnte ich mich kaum kontrollieren, aber warum. Was machte sie überhaupt hier und wo kam sie her. Gut das ich sie raus geworfen hatte, dass hätte ich nicht lang durch gehalten. Sie hatte eine freundliche Seele und doch sah ich ihren innerlichen Schmerz und Kampf. Vielleicht hatte ich sie deshalb weg geschickt. Ich hoffte sie kam nie wieder. Es war schon ein paar Stunden her, dass sie hier war und ich beruhigte mich langsam, als ich Schritte hörte. Schnell versteckte ich mich im Dunkeln und schaute wer da kam. Umso näher die Schritte kamen, umso mehr baute sich ein Gefühl in mir auf und ich wurde ruhiger. Was war das für ein Gefühl? Plötzlich stand sie in der Tür und sah sich um. „Du kannst da aus der Ecke raus kommen, ich sehe sehr gut im Dunkeln.", sagte sie sanft, setzte sich aufs Bett und wartete. Langsam näherte ich mich ihr. Ich setzte mich weit entfernt von ihr auf's Bett und sah sie einfach nur an. Wie konnte sie so freundlich sein, zu jemand der wie ich ist?

„Wie geht es dir?", fragte sie mich aus dem nichts. „Jetzt viel besser.", antwortete ich und grinste. Das hatte ich grade nicht wirklich geantwortet. Sie rutschte ein Stück näher, ich wurde ziemlich nervös und sie strömte so einen guten Duft aus. Sie streckte eine Hand nach mir aus, worauf hin ich auf sprang und sie bat: „Geh jetzt bitte, und komm nicht mehr wieder!", sie schaute mich ein wenig traurig an und ging dann aber wie gebeten. Ich werde noch wahnsinnig. Ich muss hier raus, hier weg, aber wie sollte ich ohne entdeckt zu werden. Ich legte mich ins Bett und schlief über meine Gedanken hin weg ein. Als ich morgens aufwachte, saß jemand auf meinem Bett und es roch nach frischen Brötchen. Was war hier los? Sofort schnellte ich hoch und sah Minnie tief in die Augen. Was wollte sie schon wieder hier und warum kam sie wieder, wo ich sie doch weg geschickt habe. „Na du Böser Vampir, Lust zu frühstücken?", grinste sie mich an. „Was willst du schon wieder hier", fragte ich sie genervt, stand auf und ging ins Bad.

Als ich aus dem Bad kam, hatte Minnie die Vorhänge geöffnet, die ich immer verschlossen gehalten habe. Ich wurde wütend, weil sie das getan hatte. Ich sprang auf sie zu und drückte sie gegen die Wand, ihr Kinn in meiner Hand und mein Blick starr auf ihren. „Das hier ist mein Reich und es gefällt mir wenn es dunkel ist.", fauchte ich sie an, doch sie regte sich nicht. „Geh und diesmal komm nicht wieder, sonst zerfleische ich dich, hast du das verstanden, ich will dich hier nicht mehr sehen.", schrie ich wütend und ließ sie los. Sie nickte, ging Richtung Tür, drehte sich nochmal um und schaute mich traurig an. Sie sagte kein Wort und ging weg. Ahhhrrgggg man! Sie hatte Brötchen, selbst gebacken, mit gebracht. Auf einem Teller waren verschiedene Wurst und Käsesorten, daneben standen Marmelade, Nutella, Teller und Messer und natürlich Kaffee und O-Saft. Von den Tellern, wie auch von den Messern waren genau 2 vorhanden gewesen. Wollte sie etwa mit mir zusammen frühstücken? Wieso sollte sie das wollen? Ich bin ein Monster und werde auch immer eines bleiben. Seit fast 21 Jahren bin ich auf dieser Seite des Schlosses und schon immer abgegrenzt im halb Dunkeln. Warum war sie hier im Schloss und wieso fand sie diese Dunkle Seite des Schlosses?

Es war nun schon 2 Tage her das Minnie bei mir war. Ich erwischte mich die letzten Tage dabei, wie ich mir immer mehr wünschte, dass sie doch in der Tür stehen würde, doch ich blieb allein im Dunkeln. Plötzlich hörte ich mehrere Schritte, ich freute mich schon, denn ich hoffte das es Minnie war. In der Tür stand plötzlich Lionel und dahinter Minnie. Lionel sah ziemlich wütend aus, Minnie hatte wohl gesagt das sie bei mir war. Lionel wollte grade aus holen und mir eine pfeffern, als Minnie nach seiner Hand griff und sich schützend vor mich stellte. „Lionel", sagte Minnie scharf und fuhr fort: „Ich habe es dir nicht erzählt um damit du das tust. Lass ihn in Ruhe, kein Wunder ist er, wie er ist!", schnauzte sie wütend. Lionel passte es gar nicht das Minnie ihm die Stirn bot. „Geh aus dem Weg, Minnie!", fauchte Lionel. „Vergiss es!", gab sie zurück. „Minnie, tu das nicht! Nicht für einen wie mich!", warf ich schnell ein, bevor Lionel ihr auch was an tun würde, dass würde ich mir nie verzeihen. Minnie drehte sich zu mir um und beugte sich zu mir runter. „Du bist so wie man dich gemacht hat, aber da tief im inneren, bist du eine mega tolle Seele!", und sie tippte mir auf meine Brust. Dann drehte sie sich wieder zu Lionel um und sprach ganz ruhig: „Rafael steht ab heute unter meinem Schutz! Ich möchte nicht ernsthaft mit dir kämpfen, aber wenn du ihn an fasst, dann werde ich es tun!" Lionel schaute noch einmal wütend zu mir, dann zu Minnie und ging weg!

Ein ganzes Leben lang, nur an deiner Seite!  BUCH 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt