11. Aufeinandertreffen

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*Nathan*

Diese Vampire waren eindeutig nicht friedlich gestimmt. Sie hatten mich nicht einmal gefragt was ich dort wollte, sie waren nur auf Schmerz und Gewalt aus. Ich war nun schon seit genau 6 Tagen weg von Zuhause und ich wollte einfach nur zu Minnie. Die Tür flog auf und einer dieser Nachläufer kam herein mit einem Messer in der Hand, die Krallen ausgefahren und ließ seine Fangzähne aufblitzen. „Ich freu mich schon, heute darf ich mit dir spielen.", lachte er gefährlich. „Tolles Spiel das ihr spielt, wo der Gegner sich nicht wehren kann, ich nenne sowas armselig.", prustete ich lachend hervor. Innerhalb einer Sekunde stand er vor mir und schnitt mir mit dem Messer ins Gesicht. Die Wunde war nicht tief, aber schmerzte trotzdem leicht. Die Ketten beeinflussten zum Glück nur meine Verwandlung, aber nicht meine Heilung, deshalb war in wenigen Minuten diese Wunde wieder weg. Er grinste mich blöde an, bis er blitzschnell seine Krallen über meinen Oberkörper schlug und es genoss, dass ich vor Schmerz auf schrie. Er ließ mir keine Luft zum Atmen, als er wieder mit seinen Krallen zu schlug und mir direkt danach, dass Messer über den Oberschenkel zog. Da ich ein Alpha Wolf war, konnte ich diese Schmerzen ertragen. Er hatte Freude daran mich die ganze Zeit zu verletzen. Er trieb dieses Spiel noch ein paar Stunden, ging dann und ließ mich blutend zurück. Vor lauter Schmerz schlief ich ein.

Ich erwachte sehr früh und es war nun Tag 7 seit ich Zuhause weg bin. Die kleineren Wunden waren schon fast verheilt, die großen sahen aber immer noch furchtbar aus. Ich schaute mich um ob es irgend eine Möglichkeit gab um zu entkommen, ich musste zu Minnie, sie war in Gefahr wenn sie dort bleiben würde. Mit Alpha Ray vom NoName Rudel war nämlich nicht zu spaßen. Mittlerweile musste es Mittag sein, als die Tür wieder auf flog und mir anscheinend das gleiche wie gestern blühte. Dieser Vampir war vielleicht grade mal 16 Jahre alt. Er schlug mehrfach mit seinen Fäusten in mein Gesicht, trat mir in die Rippen, bevor er seine Krallen aus fuhr. Grade als er zu schlug, durch fuhr mich ein anderer Schmerz, ein innerlicher der nicht meiner war. Nein, bitte, dass darf nicht sein. Minnie!!! Ich musste hier weg, ich fing an auszurasten und mich in den Ketten hin und her zu winden. Das war wohl für den kleinen Vampir zu viel und er fuhr seine Fangzähne aus und versank sie in meinem Hals um mich ruhig zu stellen. Das Bewusstsein verließ mich. Ob dem Vampirjungen bewusst war was er da getan hatte? Schon ein paar Stunden später erwachte ich schreiend und mich beugend, immer noch in dem Raum. Ich spürte wie mir Vampirkrallen wuchsen und ich blutverlangen bekam. Durch meinen Schrei kam der Anführer angerannt und blieb erstarrt stehen. In diesem Moment waren mir grade Fangzähne am wachsen. „Welcher Idiot hatte seine Zähne nicht unter Kontrolle? Das wird den Boss nicht erfreuen!", schrie der Anführer. Bevor er etwas tun konnte, sprangen die Ketten durch meine gewonnene Vampirkraft. Ich riss sie alle zu Boden und schlug sie bewusstlos. Dann rannte ich nach draußen, es war fast dunkel. Ich musste Minnie finden, irgend etwas stimmte da nicht. Über Mind Link versuchte ich sie zu erreichen, aber sie war anscheinend zu weit weg oder schlimmer sogar nicht mehr am Leben. Trauer überkam mich, während ich rannte wie ein Blitz.

Nach einiger Zeit nahm ich diesen süßlichen Geruch endlich wahr, sie war in der Nähe aber etwas war nicht in Ordnung, ich konnte sie nicht spüren. Ich folgte ihrem Duft und kam vor einer Felswand zum stehen. Ich roch sie, aber hier ging es nicht weiter, bis ich einen Stein fand, der hingeschoben aussah. Sofort rollte ich ihn weg und ging rein, hier war noch jemand, Minnie war nicht allein. Als ich näher in das Innere ging, nachdem ich den Stein zurück rollte, um weitere Gefahr abzuhalten, sah ich wie jemand mit Minnie in den Armen da saß und sie grade in den Hals biss. Unsagbare Wut stieg in mir auf und ich rannte auf ihn zu, bis ich schockiert stehen blieb, Minnie hatte eine riesige Wunde vom Bauch über die Seite und auch der Vampir, der sie biss war schwer verletzt. Vorsichtig ging ich näher ran, als er mich bemerkte und mich anfauchte: „Komm nicht näher, ich werde dich töten wenn du ihr etwas antust." Was ich? Ich wollte ihr doch nichts tun. „Oh Minnie.", kam es nur ganz leise von mir. Er starrte mich plötzlich entsetzt an. „Kennst du sie?", fragte der Vampir mich. „Ja, sie ist meine Mate, weiß es aber noch nicht, wir kennen uns aus Paris.", erwiderte ich, als er mir sie in den Schoß lag und zu erzählen begann.

„Deshalb wollte sie unbedingt mitten in dieser Zeit nach Frankreich. Ich hatte sie in unserem Revier erwischt, direkt merkte ich das sie nicht mit böser Absicht da war , sie strömte diesen Duft aus, weshalb ich sie blitzschnell in eine Höhle brachte. Danach machte ich es mir zur Aufgabe sie nach Frankreich zu begleiten. Ich half ihr, dass der Duft eine Weile weg blieb, aber dies hielt nur ein paar Stunden. Wir wurden von den Vampiren angegriffen, die sich die Hüter des Waldes nannten. Ich war zu schwach um sie zu beschützen, sodass sie unversehrt blieb. Als ich die anderen in die Flucht geschlagen hatte, brachte ich sie hier her. Ihr Herzschlag wurde immer weniger, woraufhin ich mit mir selbst rang ob ich sie nun beiße oder nicht. Um ihr Leben hoffentlich zu retten, biss ich sie in den Hals. Sie ist so eine freundliche Seele, ich konnte sie nicht ohne einen Versuch sterben lassen." Ich fühlte die Trauer in ihm, tiefe Trauer. Ich betrachtete Minnie und strich ihr übers Gesicht, sie würde nun zum Vampir werden, bevor die Verwandlung in ihren Fuchs an stand. „Ich heiße übrigens Lionel, ich gehöre zu einem der stärksten Vampire, leider sind meine Kräfte noch nicht ausgereift.", sprach er. „Nathan, Alphasohn vom Loyality Rudel. Wie hast du ihr geholfen den Duft zu unterdrücken?" Ich merkte Lionel seine Unsicherheit an, ob er mir das erzählen sollte als er ein paar Schritte Abstand nahm und leise sprach: „Ich habe sie in meine Arme genommen und mein inneres Schnurren raus gelassen, damit sie entspannen konnte und sich beruhigte." Verwundert und mit leichter Wut sah ich ihn an und nickte.

Ein ganzes Leben lang, nur an deiner Seite!  BUCH 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt