12. In der Höhle

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*Lionel*

Mit Werwölfen war nicht zu spaßen, deshalb nahm ich Abstand als ich Nathan erzählte, wie sie es schaffte ihren Duft eine Zeit lang zu unterdrücken. Er nickte nur, trotzdem spürte ich seine Wut. Ich hoffe ich konnte Minnie mit dem Biss helfen. Hätte ich nur schon meine ausgereiften Kräfte, hätte ich sie besser beschützen können. Ich ging wieder näher ran um ihre Wunde zu versorgen, was mich Nathan auch machen ließ. Als ich damit fertig war brach ich zusammen. Ich hatte viel Blut verloren und um zu heilen brauchte ich Blut, doch ich war zu schwach zum jagen. Nathan hielt mir seinen Arm hin: „Bedien dich, du brauchst Blut um zu heilen, keine Angst du wirst kein Werwolf solang ich dich nicht beiße, außerdem fliest in mir nun auch Vampirblut." Wieso tat er das? Ich biss vorsichtig in Nathan seinen Arm und saugte sein Blut. Ich merkte wie ich in Trance fiel, weil es gemischtes Blut war. „Wie bist du dazu gekommen, Vampirblut in dir zu haben?", fragte ich Nathan völlig benebelt. „Eine Gruppe Vampire fing mich um mich bis zum Tot zu foltern, als ich auf der Suche nach Minnie war, aber als ich den unsagbaren Schmerz von Minnie spürte, rastete ich aus, was den einen jungen Vampir dazu brachte mich zu beißen, um mich ruhig zu stellen, was ein Fehler war. Danach lagen alle bewusstlos in dem Raum in dem sie mich gefangen hielten.", erzählte mir Nathan. Da ich so benebelt war, schlief ich kurzerhand ein. Nathan saß mit Minnie auf dem Schoß da und streichelte ihre Wange, er würde auf sie aufpassen.

Durch einen lauten Schrei wurde ich wach. Minnie lag immer noch auf dem Schoß von Nathan und krümmte sich. Ihre Fingernägel wurden zu Krallen und ihre Eckzähne zu Fangzähnen. Ihre Verwandlung hatte begonnen. Er drückte Minnie ganz fest an sich, damit sie seine Nähe spürte. Da sie immer noch bewusstlos war, hoffte ich das sie nicht allzu viel von der Verwandlung mit bekam. Als sie ruhiger wurde, hob Nathan das zerrissene Oberteil von Minnie an und leckte ihre Wunde. Werwölfe taten sowas um damit die Wunden schneller heilten. Langsam wurde Minnie wach, was uns beide sichtlich freute. Sie sah Nathan entsetzt an, wahrscheinlich hatte sie mit ihm nicht gerechnet. Sofort versuchte sie von ihm wegzukommen. Was hatte sie auf einmal, hatte Nathan gelogen und wollte sie auch nur zu seinem eigen machen, wie die anderen Werwölfe? Ich ging in Kampfhaltung, auf alles vorbereitet. Minnie schaute zwischen mir und Nathan hin und her. „Was machst du hier und was ist überhaupt passiert?", fragte sie Nathan, bis sie seine Wunden sah. „Was ist mit dir geschehen? Hast du Schmerzen?", fragte sie weiter ohne auf eine Antwort auf die Fragen davor zu warten. Nathan antwortete ihr ganz ruhig um sie nicht zu beunruhigen: „Ich habe dir versprochen dich zu finden, du gehörst mir, weißt du noch? Es steht sogar eingraviert auf der Kette. Den Rest werde ich dir alles in Ruhe erzählen wenn wir zurück in Paris sind." Sie gehört ihm, dass hört sich schon danach an als wollte er sie zu seinem Eigentum machen. Meine Fangzähne und Krallen kamen raus. Minnie merkte dies und kam auf mich zu. Sie umarmte mich ganz fest, was Nathan überhaupt nicht gefiel. „Göttin sei Dank, es geht dir gut.", sagte sie mit einem Lächeln. Ich beruhigte mich durch ihre Umarmung und ließ meine Fangzähne und Krallen wieder verschwinden. Nun konnte ich sie selbst fragen ob Nathan seine Geschichte stimmte, doch dazu kam ich nicht.

„Halt dich von ihr fern.", knurrte Nathan. Minnie starrte Nathan entsetzt an. „Beruhig dich mal Nathan, er hat mir schließlich das Leben gerettet und es ist nur eine Umarmung.", sprach Minnie während sie auf Nathan zu ging um ihn zu beruhigen! Doch bevor sie weiteres sagen konnte, brach sie zusammen und Nathan fing sie zum Glück auf. „Was ist mit ihr?", schrie mich Nathan an. „Darf ich?", fragte ich Nathan und hielt meine Arme geöffnet um Minnie zu nehmen. Widerwillig gab er sie mir. Ich setzte mich auf den Boden mit Minnie in meinem Schoß. Unter dem strengen Blick von Nathan biss ich mir in den Arm und lies mein Blut in Minnie ihren Mund laufen. Sie war schon ganz blass und hatte keine Farbe mehr. Als sie ein paar Tropfen getrunken hatte, wurden ihre Lippen wieder rot und sie bekam Farbe. Sie schlug ihre Augen auf und starrte mich entsetzt an. „Wieso gibst du mir dein Blut?", fragte sie und das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Es tut mir leid, ich hatte keine andere Wahl, du wärst sonst gestorben.", schaute ich sie mit traurigen Blick an. „Wozu hattest du keine andere Wahl?", sie wurde sauer und ihre Fangzähne und Krallen fingen an zu wachsen. Sie schrie auf und wehrte sich gegen mich. „Du hast mich zum Vampir gemacht, wie konntest du nur!", schrie sie mich mit Tränen in den Augen an und sprang von meinem Schoß. Bevor ich etwas sagen konnte, äußerte sich Nathan dazu. „Sei nicht sauer meine Schöne, er hat es wirklich nur getan um dich zu retten, ich habe dich gesehen, wie verletzt du warst und wie er dich gebissen hat, als du kaum noch einen Herzschlag hattest. Ich hätte es auch nicht verkraftet, wenn du jetzt schon gegangen wärst, wo ich dich doch grade erst gefunden habe." Er schaute Minnie mit traurigen, nassen Augen an und sie ging zu ihm und schloss ihn in ihre Arme, schaute ihn an und sagte : „Es tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest, wärst du nicht hier her gekommen, hätten wir uns doch einfach nie wieder gesehen, du hättest es also nie erfahren." Was erzählte sie denn da? Wollte sie etwa sterben? Ich war entsetzt von ihren Worten und Nathan war es noch mehr, dass sah man ihm an. Tränen liefen ihm nun übers Gesicht. Plötzlich löste er sich aus Minnie's Umarmung, stürmte zum Eingang, rollte den Stein beiseite und rannte raus. Minnie stand wie erstarrt da und sagte kein Wort.

Ein ganzes Leben lang, nur an deiner Seite!  BUCH 1.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt