Kapitel 12

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„Ist alles okay?" Höre ich Tills Stimme plötzlich neben mir. Mist! Ich hatte mir doch geschworen, nicht mehr an ihn und mich zu denken. „Ja, bin nur etwas in Gedanken", antworte ich abwesend.
Ich sollte mich auch mal wieder bei meine Familie melden. Ich habe unzählige verpasste Anrufe von meinen Eltern erhalten. Höchstwahrscheinlich hat Jordan eh alles gepetzt- Oh. Bei ihm sollte ich mich auch mal melden. Ich kann ihn nicht einfach komplett aus meinem Leben verbannen, nur weil er mit einer Sache nicht klar kommt. Das wäre echt ungerecht von mir. Er ist doch seit Ewigkeiten mein bester Freund- auch wenn ich sagen würde, dass Richard und ich bessere Freunde geworden sind. „Ich muss mich einfach wieder bei meiner Familie melden, Jordan hat gepetzt." Ich seufze. „Lass diesen Jungen doch einfach in Ruhe, mit dem stimmt irgendwas nicht." Ich lache ironisch. „Und dann?! Dann tourt ihr alle weiter und ich sitze ohne Freunde alleine in Stuttgart? Vergiss es. Da vertrage ich mich lieber mit Jordan."
„Wer sagt denn, dass du alleine sein wirst? Und dass du wieder in Stuttgart bist?" Er lächelt abwesend und ich schaue verwundert. Was läuft denn jetzt?
„Wie wäre es, wenn du nicht von uns allen weg müsstest?" Endlich sieht er mir in die Augen. Ach- ich liebe seine Augen! „Du meinst- ich komme mit euch?" Ich weite meine Augen und ein kleiner Hoffnungsschimmer liegt darin. Als Till nickt und auf eine Antwort von mir wartet, falle ich ihm um den Hals. „Das wäre fantastisch" Antworte ich ihm und sein Brustkorb vibriert an mir, während er lacht.
„In 5 Monaten geht die Rammstein Tour weiter. Jetzt ist erstmal kurze Pause. Wir werden in mindestens 10 Ländern auftreten und direkt nach Rammstein kommt ja noch die Lindemann Tour. Schon mal da gewesen?"
Ich schüttle den Kopf. Das war tatsächlich mein nächster Plan. „Nein... aber ich habe wirklich drüber nachgedacht mir für dieses Jahr Tickets zu holen." Sage ich und sehe im wieder in die Augen. „Dann Glückwunsch. Gratis Eintritt für dich bei der Rammstein und Lindemann Tour. Die Tickets lasse ich sie zuschicken." Ich öffne meinen Mund. Das kann er nicht machen, dass ist so viel Geld für eine Karte- „Und bevor du irgendwas sagen willst, das geht wirklich komplett in Ordnung." Ergänzt er und ich drücke ihn nur noch fester an mich. „Danke, Danke, Danke! Ich weiß gar nicht womit ich das verdient habe."
Und ich lüge nicht, wenn ich sage, dass mir einzelne Tränen über die Wangen fließen. Jetzt mal im Ernst? Womit habe ich das alles verdient?
„Shh Mi amor. Du bist ja leicht zufrieden zu stellen." Sanft lächelt er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Es ist nur alles so surreal."
Meine Szene ist schon im Kasten und der Dreh für heute ist wieder beendet. Morgen kommt die letzte von der Band und dann wird das Video nur noch geschnitten.
„Wir müssen morgen für die letzte Szene nach Stuttgart- Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst. Dann kannst du nochmal zu deiner Familie." Omg! Was soll denn heute noch alles positives passieren?
Träume ich?
„Ich- Ich weiß gar nicht was ich sagen soll... Till!" Jetzt kann ich aber wirklich nicht anders. Mit einem leichten Seufzen seinerseits drücke ich meine Lippen auf seine. Es fühlt sich so gut an ihn endlich wieder zu küssen! Am aller liebsten würde ich ihn wieder mit auf mein Hotelzimmer schleppen-
Ich löse mich wieder von ihm und sehe ihm in die Augen. „Weißt du- Ich dachte, dass wenn der Dreh morgen vorbei ist, wir uns nie wieder sehen- und das will ich aber gar nicht." Verzweifelt spreche ich meine Gedanken aus.
Ich meine er hat mir Karten für alle seine Touren besorgt und das ist fantastisch- Ich hab zwar noch nicht drüber nachgedacht, wie ich alleine ins Ausland kommen soll- natürlich fliegen, aber ich bin nicht so gut darin mich alleine am Flughafen zurecht zu finden.
Aber auf den Touren sehe ich IHN ja nicht. Nur auf der Bühne. Deshalb habe ich so viel Angst ihn morgen das letzte mal richtig zu sehen, zu fühlen.
„Ich will doch genauso wenig das es endet. Aber lass uns darüber jetzt nicht nachdenken und heute und morgen genießen, ja?" Warum lächelt er jetzt so traurig? Will er mir morgen sagen, dass er mich doch nicht wieder sehen will-
Vielleicht hat er ja in drei Tagen wieder eine neue? Wer weiß?
„Okay." Ich atme einmal tief ein und aus.
„Wir sind dann auch fertig für heute mit den Aufnahmen. Lust noch eine Pizza essen zu gehen? Hier gegenüber ist eine nette Pizzeria. Da ist auch nicht viel los." Fragt Till mich und zwinkert mir zu. „Klar, wieso nicht."
„Perfekt, dann geh ich die anderen fragen."
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Eine Stunde später sitzen wir endlich am Tisch in der Pizzeria und essen. Wir lachen unnormal viel über Paul's und Richard's Geschichten und auch ich hab's viel zu erzählen. Flake fragt mich viel über Jordan aus, welcher zum Lästerthema geworden ist, was mir einerseits etwas leid für ihn tut, aber anderseits auch die Wahrheit ist.
Till blüht beim Thema: ‚Über Jordan lästern' voll auf. Da ist er wohl in seinem Element.
„Ich hab gehört du kommst morgen mit nach Stuttgart?" Beginnt Schneider mit einem neuen Thema und ich nicke. „Ja. Meine Familie wohnt ja dort und ich sollte ihnen mal einen Besuch abstatten. Und auch meine Wohnung befindet sich dort, in der ich auch mal nach dem Rechten schauen sollte." Beantworte ich seine Frage und we nickt verständlich.
Die restliche Zeit unterhalten wir uns noch über den Dreh, aber auch über die Songs, welche an den Touren gespielt werden. Till und Flake haben wieder jede Menge verrückte Ideen um das Publikum zu schockieren. Die beiden!
Richard und Paul schmieden da allerdings auch schon ihre Pläne. Mal sehen, an welchen Konzerten ein Kuss zwischen den beiden entsteht.
Erst spät am Abend fahren wir zurück zum Studio. Dort hat nämlich jeder noch sein Auto stehen. Ich verabschiede mich von allen und winke noch, als sie nach Hause fahren. Alle außer Till. „Weißt du-" Er kommt auf mich zu. „Ich hab ja die letzten Male bei dir übernachtet- Vielleicht willst du ja heute mit in meine Wohnung kommen?" Sehe ich richtig- Ist Till Lindemann gerade echt nervös? „Nichts lieber als das, Herr Lindemann." Sage ich gespielt vornehm und er lacht. Ich folge ihm in sein Auto und Laser mich in den Sitz fallen. Till dreht leise das Radio an und er legt seine Hand wieder auf meinem Oberschenkel ab, den er beginnt sanft zu streicheln.
Gemeinsam fahren wir durch die Dunkelheit- und ich weiß jetzt schon, dass das heute noch eine lange Nacht geben wird.

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Tut mir voll leid guys, dass ich gestern doch nichts mehr gepostet habe. Ich hab's gestern bereits die Hälfte von diesem Kapitel geschrieben, aber keine Zeit gehabt das zu beenden.
Hoffe es gefällt euch! Und ich will nichts versprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass kch heute noch Kapitel 13 schaffe!

concert love [Till Lindemann| Rammstein] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt