Kapitel 23

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Ich kann es immer noch nicht fassen, was gerade passiert ist. Till liebt mich.
Ich sitze bereits in der Bahn auf dem Weg nach Berlin. Als er mir geschreiben hat, ich soll heute kommen, bin ich natürlich sofort los. Wer lässt schon Till Lindemann warten?
Ich bin glücklich. Glücklich, dass er die Gefühle, welche ich für ihn hege, erwidert. Andererseits fühle ich mich schlecht. Und zwar so richtig. Nämlich dafür, dass ich ihn die ganze Zeit  ignoriert habe. Ich meine ich brauchte Zeit für mich- aber trotzdem kommt es mir im Nachhinein ziemlich scheiße vor.
Trotzdem sollte ich mich jetzt auf das positive konzentrieren, nämlich, dass ich meinen Till gleich wiedersehen würde.
- -
Mein Zug hält am Berliner Bahnhof. Ich stehe schon an der Tür, bereit diese zu öffnen, sobald der Zug hält. Als dieser zum Halten kommt betrete ich den Bahnhof und bleibe stehen. So viele Menschen sind hier. Teilweise mit Reisekoffern oder Bürotaschen. Es ist fast unmöglich, hier jemanden zu finden. Trotzdem laufe ich ein paar Meter, in der Hoffnung, Till zu finden.
Meine Augen huschen über den ganzen Bahnhof und dann sehe ich ihn. Meine Augen fixieren sich nur noch auf diesen Mann und alles andere ist wie Luft für mich. Ich ignoriere die Menschen, die sich an mir vorbei pressen und sich beschweren, warum ich hier im Wege stehen würde. Endlich dreht sich Till auch in meine Richtung und unsere Augen treffen sich. Ich blicke in die wunderschönsten Augen, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Sie sind blaugrün und funkeln mich voller Freude an. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich sehe, wie er seine Arme für mich ausbreitet. Von alleine bewegen sich meine Beine nach vorne, und so gut es mit meiner schweren Tasche um den Arm geht, renne ich zu Till. Ich mache keine Anstalten in irgendeiner Weise abzubremsen und springe mit voller Kraft in seine Arme, sodass der arme Till leicht zurück stolpern muss, um sich zu halten. Er dreht mich ein paar mal im Kreis, ehe wir zum Stehen kommen und ich meine Arme um ihn schlinge. Ich umarme Till so fest ich kann und habe schon Angst, in zu erdrücken, doch an seinem leisen Lachen, kann ich erkennen, dass es ihn nicht stört.
„Jetzt lass mich dich endlich küssen." Murmelt dieser und versuchst vorsichtig meinen Kopf von seiner Schulter zu nehmen. Ich tue ihm natürlich liebend gern den Gefallen und stelle mich auf die Zehenspitzen, um seinem Gesicht näher zu sein. Till war schon immer viel größer als ich, aber so riesig hatte ich ihn jetzt doch nicht in Erinnerung.
Sanft lege ich meine Lippen auf seine und genieße den Kuss in vollen Zügen. Ich seufze leicht, was Till schmunzeln lässt. Ich glaube es tummeln sich gerade tausend Schmetterlinge in meinem Bauch und am liebsten würde ich Till nie wieder loslassen, doch bevor die Presse oder die Paparazzi noch Fotos macht, ist es besser den Bahnhof zu verlassen.
Also löse ich widerwillig meine Lippen von seinen und nehme stattdessen seine Hand. „Und zum ersten Mal kann ich die drei Worte persönlich zu dir sagen: Ich liebe dich, Isabel." Lächelnd drückt er mir einen Kuss auf die Hand, was mich zum Lachen bringt. „So charmant." Grinse ich und schüttle belustigt den Kopf.
„Aber um dich zu beruhigen, ich liebe dich auch mein Tilli."
„Wann wirst du den Spitznamen bloß sein lassen?" Schmunzelt er und ich antworte schnell: „Wahrscheinlich niemals."
Wir verhaken unsere Finger miteinander und schlendern den Bahnhof entlang nach draußen, wo schon ein Auto mit Fahrer bereit steht. „Ich wollte mir heute jede Zeit für dich nehmen. Das gilt auch fürs Autofahren." Er zwinkert mir zu und ich lächle in mich hinein. Ich kann einfach nicht in Worte fassen, wie glücklich ich bin. „Wie geht's euch so? Also dir und dem Rest. Gut geprobt?" Fange ich mit fragen an und warte gespannt auf eine Antwort. „Alles super. Ja, du weißt ja, ich bin Naturtalent. Proben wird überbewertet." Ich lache. „Natürlich. Mein Supertalent." Ich lehne mich zu ihm rüber und drücke ihn einen Kuss auf die Lippen, was ihn seufzen lässt. „Ich hab dich so vermisst, Baby." Raunt er in mein Ohr, was mir einen heftigen Schauer über den Rücken jagt. „Und ich dich erst."
Till's Blick verändert sich, was mich die Stirn runzeln lässt. Ein Blick nach vorne von ihm genügt, und ich weiß, was er meint. Der Fahrer, welcher sich eigentlich auf die Fahrbahn konzentrieren sollte, guckt geradewegs nur zu uns nach hinten und begutachtet meine Brüste, welche in dem Oberteil gut zu sehen sind.
Ich wollte schließlich auch etwas zeigen, wenn ich Till wieder sehe- Wenn ihr versteht, was ich meine.
„Zu schade für andere, dass ICH der EINZIGE bin, der dich FICKEN darf." Sagt Till zu mir und betont extra laut die paar Wörter. Amüsiert  beobachte ich, wie der Fahrer sofort peinlich berührt weg schaut. Tja, besser so für ihn. 
- -
In Till's Wohnung angekommen, werfe ich meine Sachen erstmal ins Wohnzimmer und setze mich mit Till in die Küche.
Wir bereden alles, was in der letzten Zeit bei uns so vorgefallen ist und ich erfahre viel über seine Proben und die Auftritte.
„Und, hast du nochmal was von Jordan gehört?" Grinsend blickt er mich an und ich lache.
„Ja. Allerdings, dass habe ich."
- - -
2 Wochen davor:
Seit knapp einer Woche meldet sich Jordan wieder bei mir. Und irgendwie bin ich erleichtert. Ich dachte wirklich, dass ich ihm egal wäre. Wir haben ein paar mal hin und her geschrieben und dachten, es seie das Beste, wenn wir uns persönlich sehen. Ich ziehe mir gerade meine Lederjacke über, als es auch schon klingelt. Lächelnd öffne ich die Tür und kann mich nicht zurückhalten, Jordan in die Arme zu fallen. „Ich hab dich vermisst." Murmle ich. „Es tut mir alles so schrecklich Leid. Ich fühle mich furchtbar deswegen." Er erwidert die Umarmung und ich schmunzle. Ich will ihn einfach als meinen besten Freund wieder. So wie es früher war. Egal, was da mit Till ist und was nicht.
„Wollen wir dann los?" Fragt er lächelnd und sofort nicke ich. Wir wollten heute in einen Freizeitpark und bisschen Achterbahn fahren. Ich meine man kann sich dabei ja super unterhalten, nicht?
Okay- Es war geplant, dass wir im Auto reden und dann den restlichen Tag Spaß haben. Keinen Sex- Spaß. Achterbahn- Spaß.
Und so kam es auch. Jordan hat mir erzählt, dass er anfangs einfach eifersüchtig auf Till war und auch irgendwie auf mich, da er ja selber riesengroßer Rammstein Fan ist. Außerdem fand er es scheiße von mir, dass ich ihm nichts von dem Musikvideo erzählt habe. Da hatte er allerdings recht. Genauso wie er habe ich mich entschuldigt und jetzt ist die Sache abgehakt. Ebenso habe ich ihn versprochen, dass falls ich Till wiedersehe, FALLS, dass ich ihn dann mitnehme und vorstelle. Welcher Rammstein Fan träumt nicht davon, Till Lindemann kennenzulernen?
- - -
Jetzt:
„Ja- und so haben wir uns wieder vertragen." Beende ich meine Story und Till lacht. „Da kann ich mich ja auf was gefasst machen."
„Mhh. Allerdings. Vor allem, weil du keinen Platz mehr zum Atmen haben wirst, wenn er sich ein Mal mit dir unterhalten hat. Denn dann ist Jordan wie eine kleine Klette." Grinse ich und kann mir schon Till's Gesicht bildlich vorstellen. Er wird wahrscheinlich nicht begeistert sein, von Jordan vollgelabert zu werden, aber für mich wird er es tun. Hoffe ich zumindest für ihn.
„Hast du Hunger?" Fragt Till schließlich und wechselt somit das Thema. „Ja. Aber nicht auf Essen." Grinse ich und erhebe mich von meinem Stuhl. Langsam laufe ich auf Till zu und setze mich kurzerhand auf seinen Schoß, sodass ich ihm direkt in die Augen blicke. „Ach ja?" Grinst er und unter mir spüre ich schon, wie er langsam hart wird. Oh Mann. Bei Till reicht eine zweideutige Bemerkung und schon wird er geil.
„Ja." Flüstere ich und muss ebenfalls schelmisch grinsen. „Macht dich das allein schon so an?" Sage ich eher zu mir und dennoch nickt er kräftig. „Was ist dann- wenn ich das hier mache." Langsam lasse ich meine Hüfte kreisen und schon entweicht ihm ein Stöhnen. „Du machst mich wahnsinnig." Seufzt er und lässt mich seine Hose öffnen.
„Sag nicht, du hast seit unserem letzten Treffen keine mehr gefickt?" Sage ich überrascht und er nickt. „Niemanden. Niemanden habe ich in deiner Abwesenheit auch nur berührt." Bringt er keuchend hervor.
„Besser so." Grinse ich, ziehe meine Hose herunter und lasse mich langsam in ihn gleiten.
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OMG! I'M SO SORRY!
Leute es tut mir so schrecklich Leid, dass so lange nichts kam, hab's einfach nicht geschafft.

concert love [Till Lindemann| Rammstein] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt