Kapitel 35

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„Tut mir Leid." Murmle ich leise, als ich mich von Richard löse. Ich spüre, wie mir Tränen in die Augen schießen und meine Beine zu zittern beginnen. „Isa, was ist los?" Besorgt nimmt mich Richard in seine Arme und wir lassen uns auf die Couch fallen. „Ich vermisse ihn, Richard." Schluchze ich und kuschle mich an ihn. „Glaub mir Isa, ich verstehe das. Denkst du ich hatte noch nie Liebeskummer? Und glaub mir, wenn ich dir sage, Till geht es nicht anders."
„W- Was? Das hat mir jetzt nicht wirklich geholfen- Hättest du nicht sagen können, dass er bereits eine Neue hat und glücklich ist? Jetzt hab ich wieder Schuldgefühle..." Flüstere ich und Richards Brust vibriert, als er leise lacht. „Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben, wirklich. Paul hat mir alles erzählt, du wolltest doch nur sichergehen, dass Till nichts Dummes macht. Er hat überreagiert, definitiv. Es ist deine Entscheidung, ob du Till nochmal schreibst, oder es jetzt bei dem belässt." Richard streichelt sanft meinen Rücken und ich atme zittrig aus.
„Ich hab seine Nummer gelöscht." Ich muss etwas kichern und auch Richard lacht. „Aber dennoch- ich glaube ich will mich erstmal nicht bei ihm melden..." Beende ich meinen Satz und er nickt.
„Richard- ich hatte eigentlich vor ein Bild auf Insta zu posten- weißt du- von uns... denkst du das ist ne gute Idee oder ne scheiß Idee?"
Amüsiert sieht er mich an und zieht eine Augenbraue hoch. „Bin ich ehrlich. Ist ne scheiß Idee. Wenn du wirklich nichts mehr von Till wissen willst, dann lass ihn gehen. Versuch lieber nicht ihn eifersüchtig zu machen, denn das klappt bei ihm echt fantastisch. Würd mich bei dem nicht wundern, wenn er mich dann aus der Band wirft." Er lacht und ich schmunzle. „Wahrscheinlich hast du Recht." Seufze ich und lege meinen Kopf auf seinen Schoß.
Lächelnd blicke ich zu ihm auf. Sollte ich- Ach Scheiß drauf. Erneut ziehe ich seinen Kopf zu mir herunter und küsse ihn. Ein kurzes Seufzen entfährt mir, als er den Kuss erwidert und mich geschickt von seinem Schoß auf die Couch befördert. Ich halte ihn am Nacken fest und beginne meine Zunge zwischen seine Lippen zu schieben. Richard beugt sich über mich und unterbricht den Kuss kurz, um sich an meinem Hals zu vergnügen. Ich stöhne auf, als er meinen empfindlichen Punkt am Hals küsst und kurz darauf beginnt mein Shirt auszuziehen. Ich helfe ihm etwas dabei und kurze Zeit später liege ich im BH vor ihm.
„Bist du dir sicher, dass du das willst- Mit mir? Ich will nicht, dass du das morgen früh bereust." Zögernd sieht Richard mir in die Augen und ich nicke. „Ich bin mir sicher."
Damit gibt er sich zufrieden und fummelt an meiner Hose herum, welche ebenfalls zu meinem Shirt in die Ecke fliegt. Es fühlt sich seltsam an, mit einem anderen Mann zu schlafen als Till. Dachte ich aber wirklich, dass ich mein Leben lang mit Till verbringen werde? Ja- Dachte ich. Aber ich habe mich geirrt, also muss ich jetzt damit leben.
Ich löse gerade Richard's Gürtel und beginne seine Hose herunter zu ziehen, als er mich mit seiner Hand stoppt. Fragend blicke ich zu ihm auf. „Was ist?"
„Isa- Ich kann das nicht. Tut mir leid." Er steht auf und setzt sich in einem Abstand von mir weg auf die Couch. Ich richte mich ebenfalls auf.
„Richard, was ist los? Du kannst mit mir reden." Ich rücke wieder näher zu ihm. Das ich noch in Unterwäsche bin, interessiert mich gerade nicht. „Kann ich dir was anvertrauen? Ich habe es bis jetzt noch niemanden wirklich erzählt..." Murmelt er und sein Blick ist starr auf den Boden gerichtet. „Natürlich... Ich bin immer für dich da, ich hoffe du weißt das." Ich klammere mich an seinen Arm um ihm etwas Sicherheit zu geben. „Weißt du, ich- ich stehe einfach nicht wirklich auf-" beginnt er, doch vollendet seinen Satz nicht. „Auf Frauen?" Vorsichtig beende ich sein Statement. Er nickt. Ich hätte es mir denken können! Eigentlich würde ich gerne fragen, ob er auf Paul steht, aber ich glaube das wäre zu viel auf einmal.
„Aber das ist doch komplett in Ordnung. Das hättest du mir doch früher sagen können. Du bist mein bester Freund, mein allerbester Freund! Du kannst immer mit mir reden." Ich ziehe ihn in eine innige Umarmung. „Ich weiß nicht... Ich wollte es mir wohl einfach nicht eingestehen." Ich lächle leicht und wir verbringen einfach nur eine Zeit lang mit umarmen. Ich atme tief ein und genieße einfach die Nähe zu Richard. Ich bin sogar fast froh, dass wir nicht miteinander geschlafen haben, denn vermutlich hätte das unserer Freundschaft geschadet.
„Danke, Isa... Danke, dass du meine beste Freundin bist." Murmelt er und ich umarme ihn noch fester. „Ich sollte mich bei dir bedanken."
„Hier", Richard hebt sein Shirt vom Boden auf und reicht es mir, da ich ja immer noch nichts richtiges anhabe. Dankend nehme ich es entgegen und werfe es mir über. Falls jetzt irgendwie der Postbote kommen sollte, habe ich wenigstens was an.
„Wollen wir einfach noch Netflix schauen? Um den Abend noch etwas ruhen zu lassen?" Schlage ich vor und Richard stimmt zu.
Gemütlich setzen wir uns vor den Fernseher und essen dabei Chips.
So lässt es sich den Abend doch auch vertreiben. Und Morgen früh kommen dann ja noch Paul und vielleicht Flake vorbei. Oder vielleicht sogar die ganze Band. Wobei ich hoffe, dass Till nicht kommt. Er wird wohl so vernünftig sein und meine Entscheidung respektieren.
Lächelnd lasse ich meinen Kopf auf Richards Brust sinken und schließe meine Augen. Ich bin so unendlich dankbar ihn als allerbesten Freund zu haben.

concert love [Till Lindemann| Rammstein] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt