Kapitel 13

385 9 3
                                    

Und ich hatte Recht. Sobald wir in Till's „Wohnung" ankamen haben wir uns direkt geküsst und sind ins Schlafzimmer gewandert. Viel Zeit die Wohnung zu begutachten blieb mir nicht. Ich wollte auch eigentlich heute noch meine Eltern anrufen-
Aber dafür ist jetzt keine Zeit, denn ich muss aufstöhnen, als Till in mich ich eindringt. Obwohl unser letztes Mal erst ein paar Tage her ist, hab ich es doch vermisst Till wieder zu spüren. Und wer weiß- vielleicht war das ja unser letzter Sex. Für immer.
„Oh Gott", stöhne ich immer wieder auf und Till verkneift sich ein Grinsen. „Till reicht, Liebes."
„Nein- du" wieder entweicht mir ein Keuchen. „Du bist ein Gott." Belustigt schüttelt Till den Kopf und stößt etwas schneller und intensiver in mich. „Ich- kann nicht mehr." Bringe ich hervor und Till antwortet: „Dann komm für mich, Mi amor." Er hat die Worte kaum ausgesprochen, da überrollt mich schon mein lang ersehnter Orgasmus. Nach zwei weiteren Stößen kommt Till dann auch.
Und wenn ich ehrlich bin, schaffe ich heute keine zweite Runde. Ich bin jetzt viel zu müde. 
Er verweilt noch kurz in seiner Position, ehe er sich aus mir herauszieht und sich neben mich legt.
„Jetzt hab ich dein Bett versaut", murmle ich an seine Schulter, auf der ich liege. „Schon in Ordnung", er lacht und zieht mich noch enger zu sich. „Ich wollte heute eigentlich noch meine Eltern anrufen, aber das hat auch noch bis morgen Zeit." Lächelnd schließe ich die Augen und spüre noch Till's sanfte Lippen auf meinen Kopf, ehe ich einschlafe.

Am nächsten Morgen wache ich sehr früh auf. Ich suche mein Handy mit meiner Hand und werde wenig später fündig. Ohne Till zu wecken klicke ich auf Telefon und oh Mist- Ungelogen 64 Anrufe von meiner Mutter und meinem Vater. Scheiße! Das gibt Ärger.
Sanft versuche ich mich aus Till's Arm zu lösen, welcher immer noch um meine Hüfte geschlungen ist.
Nach kurzer Zeit stehe ich auf dem Balkon.
Seine Wohnung ist echt der Wahnsinn. Aber was habe ich auch erwartet? Ich werfe einen kurzen Blick nach drinnen zu Till und gehe sicher, dass dieser noch schläft. Da das der Fall ist, wähle ich die Nummer meiner Mutter. Sie ist immer so früh wach. Bei meinem Vater wäre ich mir da nicht so sicher.
„Oh mein Gott, Schatz! Endlich rufst du an!" Meldet sich meine Mum besorgt.
„Tschuldige, hatte sehr viel um die Ohren, aber mir geht's gut!"
„Dann sag mir mal warum Jordan mich angerufen hat und irgendwas von Rammstein und dir geredet hat!" Ohoh- Ich wusste er petzt! Und jetzt ist meine Mutter wegen diesem Scheiß- Arschloch Jordan sauer.
„Weiß ich nicht." Schlechteste Lüge aller Zeiten.
„Ich weiß, dass du lügst, Isabel. Ich höre das."
Mist- Ein Versuch war es wert.
„Okay", ich hole tief Luft und beginne in kurz Version zu erzählen: „Als ich mit Jordan auf dem Konzert war, wurde ich danach kurz Backstage gerufen und habe erfahren, dass die Band noch jemanden für ihr neues Musikvideo benötigt und da kamen sie auf mich. Ich weiß auch nicht, wieso ich, aber es ist so. Naja und dann bin ich ja jetzt seit knapp zwei Wochen hier. Und das Video wird morgen fertiggestellt und zwar in Stuttgart. Und da kam Till auf die Idee, dass Ich euch besuchen kommen kann. Wenn das okay wäre?" Ich rede so schnell, dass ich mir Sorgen mache, sie würde es nicht verstehen.
„Till? Der Sänger?" Fragt sie überrascht. Ich hätte jetzt mit einer anderen Frage gerechnet und mit einem Anschiss, aber mit dieser Frage definitiv nicht.
„Ja... Und Richard und ich sind jetzt beste Freunde. Du weißt? Der Gitarrist der Band?"
„Wow- Das sind viele Infos. Weißt du, ich bin nicht wirklich sauer. Ich bin nur etwas enttäuscht, dass du es mir nicht persönlich gesagt hast, sondern dass ich es von Jordan erfahren musste. Der vermisst dich übrigens auch. Melde dich mal bei ihm!" Irgendwie tut es mir leid, dass ich es meiner Mum verheimliche habe. Aber was sie ja nicht weiß, ist das mit Till- und das werde ich ihr auch nicht erzählen, denn sonst killt sie mich!! Und das wirklich. Sie ist kein Rammstein- Fan und mag die Musik auch nicht, aber das ist nicht das Problem. Sie hätte ein Problem wenn ich ihr vom Sex mit Till erzähle, weil sie den Altersunterschied allein nicht dulden würde.
„Es tut mir Leid, Mum. Ich dachte nur, ich meine du hasst Rammstein und-"
„Ja, da hast du wohl Recht. Aber ich meine solange du auf dich aufpasst und dich von niemanden zu etwas zwingen lässt, ist doch alles gut. Und bitte Schatz, pass wirklich auf, nicht dass du noch bei einem von denen im Bett landest." Ups- Das war mal ne klare Ansage. Scheiße! Egal, solange es niemand rausfindet, stört es doch keinen oder? Und außerdem ist das zwischen Till und mir eh in ein paar Tagen um.
„Mama, keine Sorge."
„Na gut, hab dich lieb und ich freue mich, wenn du morgen vorbei kommst!" Damit verabschiedet sie sich und legt auf. Ich seufze. Ich würde Till so gerne fragen, ob wir uns in den nächsten Monaten vor der Tour nochmal sehen wollen, aber ich traue mich nicht. Was ist, wenn er nicht will? Wenn er keine Lust auf mich hat und ich nur eine von vielen Frauen gewesen bin?
„Isabel?" Ich schrecke herum. Hinter mir steht Till. Er hat sich seine Boxershorts angezogen und starrt mich an. „Was ist?" Ich folge seinen Blick und starre an mir herab. Oh- Ich habe voll vergessen, dass ich ja noch nackt bin.
Ich fange an zu lachen. „Ups."
„Ich hoffe dich hat niemand gesehen, denn ich möchte nicht, dass so ein Foto von dir im Internet landet. Teilen will ich dich nämlich auf keinen Fall." Er grinst und zieht mich wieder mit nach drinnen, wo er mich kurz küsst. „Hier bitte schön, wenn du deines schon nicht anziehen willst. " Er wirft mir eines seiner T- Shirts zu und dankbar ziehe ich es mir über. Es rieche so perfekt nach ihm. „Was hast du überhaupt draußen gemacht?" Wir wandern nach unten in die Küche. „Habe mit meiner Mutter telefoniert und wollte dich nicht wecken. Jordan hat gepetzt, was sonst- aber überraschender Weise fand meine Mutter es in Ordnung. Aber nur solange ich auf mich aufpasse und mich nicht von euch ins Bett bekommen lasse." Till grinst.
„Mhh, da ist wohl was schief gelaufen."
„Anscheinend. Aber das muss ich meiner Mum ja nicht noch erzählen." Ich lache.
„Kaffee" Fragt Till mich und ich nicke. Ich habe mich gerade eben kurz umgesehen und seine Wohnung ist wirklich der Hammer! Ich will nicht wissen, wie viel die kostet. „In 2 Stunden fliegen wir nach Stuttgart, ja?" Teilt er mir mit. „Fliegen?" „Ja, aber mit Privatjet." Er zwinkert mir zu. Na dann.
———
Frisch umgezogen und geschminkt stehe ich im Flur bereit und warte auf Till. Sobald dieser die Treppe herunter kommt ertönt ein Anruf. „Ist Paul", sage ich zu Till und hebe ab.
„Isabel?"
„Ja?"
„Ich hab Till probiert zu erreichen, aber er geht nicht ran, weißt du wo er ist?"
„Ja allerdings. Er ist bei sich zuhause, bin nämlich grad da. Wo seit ihr?"
„Ah gut. Wir sind gerade auf dem Weg zum Flughafen, kommt ihr auch?"
„Ja, wollten uns gerade auf dem Weg machen."
„Heyyy Isa, schöne Nacht gehabt ihr zwei?" Höre ich Richard neben Paul rufen.
„Ruhe Richi!" Ich höre wie die beiden lachen.
„Dann bis gleich." Sage ich schnell und lege auf.
„Was gibts?" Fragt Till, als wir in sein Auto steigen. „Paul und Richard sind schon los. Der Rest denke ich auch."
„Na dann, holen wir sie jetzt ein." Sagt er und drückt das Gaspedal komplett durch. Ich halte mich als Schutz an meinem Sitz fest und Till brettert durch die Straßen.

- - - -
Wer sagst denn! Doch noch ein Kapitel geschafft!
Wer weiß- vielleicht bekomme ich ja heute noch ein drittes Kapitel hin?
Und an alle, die jetzt denken, dass die Mutter total gechillt ist- alles kann sich noch ändern. Und dann sind da ja auch noch ihre Geschwister.
👀

concert love [Till Lindemann| Rammstein] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt