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Nach ein und halb Wochen ging es den beiden sichtlich besser. Shawn lief rum, schlief nicht mehr so lange und man merkte ihm die Energie an, die er jetzt hatte. Die Schmerzmittel wurden bei beiden reduziert und  jetzt sollten sie den Arzt nur anrufen, wenn etwas war, es kam kein Arzt mehr alle 2 Tage vorbei.

Noch immer sprach Shawn kein Wort mit mir. Kein hallo, kein tschüss, kein guten Morgen. Das hielt mich nicht davon ab nach ihm zu sehen und ihn zu fragen wie es ihm geht. Zwar Antworte er manchmal ziemlich pampig aber das konnte nur heißen, dass es ihm besser geht.

Ich saß am Tisch in meinem Hotelzimmer und versuchte mit allerlei  Instrumenten mein Armband auf zu kriegen. Schnell war ich frustriert, denn nichts ging! „Was genau machst du da?!", fragte ich Kels, die mich lange dabei beobachtete hatte bei dem was ich tat. „Ich versuche diesen Armreif auf zu kriegen!", sagte ich genervt und versuchte es nun mit einem Minischraubenschlüssel, der aber doch zu klein war. „Aber wieso? Das ist doch schön, lass es doch an!", sagte sie und riss mir den Schraubenschlüssel aus der Hand. „Es ist von Austin.", sagte ich nun wütend. Allein sein Name machte mich unglaublich rasend! Still gab mir Kels den Schraubenschlüssel wieder. Mittlerweile hatte ich Kels und Ryder erzählt was an diesem besagten Abend passiert ist. Austin allerdings hatte es Alex, Robert und Zach noch immer nicht erzählt. Dieser Feigling!  Ich rutschte mit dem Schraubenschlüssel ab und ritzte mir die Haut ein. „Aua!", schrie ich. Es fing an zu bluten „So, wie es aussieht musst du wohl zu Austin, wenn du es aufmachen willst. Er scheint das einzige Instrument, welches dein Armband aufmacht, um seinen Hals zu tragen.". Wo sie recht hat... Stimmt! Ich könnte zu Austin gehen und es von ihm aufmachen lassen! Es ging ihm wieder besser also konnte ich ihn ruhig damit konfrontieren! Ich konnte jetzt endlich sauer auf ihn sein und es ihm zeigen! Ich plante ihn mit Ignoranz zu quälen. Ich würde kein Wort mit ihm sprechen und ihn so still wissen lassen, was ich von ihm halte. Ich war ohnehin viel zu sauer auf ihn um es aussprechen zu können. Ich würde dadurch zu sagen warum ich sauer auf ihn bin, wahrscheinlich so sehr ausrasten, dass ich ihm eine knallen würde.

Nichts sagte so sehr ‚ich mag dich nicht' wie ein Geschenk zurück zu geben also war ich gerade auf dem Weg zu Austin, der mein Armband jetzt öffnen sollte. Ich klopfte fest und sobald ich ihn sah, hielt ich ihm mein Arm hin und sagte: „Mach das auf!", und zwar so wütend, wie ich gerade tatsächlich auf ihn war. Austin guckte mich kurz an, dann das Armband und verschwand still in seinem Zimmer. Er holte wahrscheinlich gerade die Kette mit dem Schraubenschlüssel als Anhänger dran. Er kam mit einer Sprühflasche und etwas anderem in der Hand. Er sprühte Wunddesinfektion auf die Stelle, wo ich mich bei dem Versuch das Armband auf zu machen, verletzt hatte. „Ich weiß du bist sauer auf mich und irgendwo kann ich verstehen, dass du es jetzt nicht mehr tragen willst aber ich finde es trotzdem schade.". Ich sagte nichts dazu und ließ mir still von ihm etwas Salbe auf meine Wunde auftragen. „Deine Mutter hat auch so eins. Aus der Selben Kollektion von 1969. Dein Vater hat es ihr als Geburtsgeschenk geschenkt zu deiner Geburt...", erzählte er, während er die Salbe mit einem Wattestäbchen behutsam auf meine Wunde auftrug. Gänsehaut machte sich auf meinem ganzen Körper breit. „... sie hat es jeden Tag getragen. Dein Vater hat den Schraubenschlüssel als Glücksbringer immer dabei gehabt in Meetings, wenn er wichtige Entscheidungen für euer Imperium treffen musste oder einfach Glück gebraucht hat. Deine Mutter, hat es aber abgelegt als du 12 warst. Die Krankheit deines Vaters hat sich zu diesem Zeitpunkt verschlimmert und immer wenn er dieses Armband sah, wurde er wütend und sagte böse Dinge zu dir. Deshalb hat deine Mutter es abgelegt, damit er das nicht mehr tut aber sie hat es immer noch, bis heute und hat es sich übrigens an deinem Geburtstag wieder anlegen lassen. Von mir. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, dass ich das durfte und ich werde ewig stolz darauf sein.". Ich hatte schon längst angefangen zu heulen. Wie ein kleines Mädchen heulte ich. Ich war so gerührt davon, dass er sich offensichtlich Gedanken über mein Geschenk gemacht hat. Er hatte mir was mit einer sehr tiefen Bedeutung geschenkt und ich war so unglaublich gerührt davon! Diese Geschichte kannte nicht einmal ich! Klar, ich erinnere mich an dieses Armband aber ich kannte diese Geschichte dahinter nicht. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper und musste mir wirklich mühe geben nicht laut zu weinen. Er hatte mir was geschenkt, was einen Teil der Geschichte meiner Mutter und meines geliebten Vaters in sich trägt. So würde ich beide immer bei mir haben. Ich war so gerührt davon! Dieser Armreif war nun so wunderschön und so wertvoll für mich! Austin klebte ein Pflaster auf meine Wunde. Er zog seine Kette aus dem T-Shirt. Dort hang der kleine Schraubenschlüssel dran. Er drehte mein Armband und setzte den Schraubenschlüssel an die Stelle an, wo mein Armreif geöffnet werden soll. „Lass es dran.", sagte ich. Austin sah mich verwirrt eine Weile lang an aber ich sah ihn nicht an. „Ich möchte es anbehalten.", sagte ich mit ernster Stimme. Austin legte die Kette also wieder unter sein T-Shirt und sah mich weiter still an. „Aly es tut mir echt leid wie...". Ich ließ ihn den Satz nicht einmal beenden. Ich schrie in richtig an und unterbrach ihn sofort dadurch. „Nein Austin, versuch erst gar nicht dich zu entschuldigen! Du würdest es wieder tun! Du hattest deine verfickte Chance verdammt! Ich war da, ich war in dich verliebt du Dummkopf! Und jetzt wo jemand anderes da ist fällt dir ein, dass du mich doch ganz gern hast?! Du bist vor allem noch immer mit Allie zusammen, du kotzt mich so so an Austin Carter Mahone! Du bist wie ein kleines Kind, dass sein Spielzeug nicht will und sich dann aufregt wenn ein anderes Kind mehr Spaß damit hat. Dieses andere Kind ist aber fähig dieses Spielzeug zu schätzen und behandelt es viel besser und wirft es nicht in die Ecke nachdem es seinen Zweck erfüllt hat!", schrie ich ihm ins Gesicht. Total geschockt sah mich Austin an. „Du hast mich in die Ecke geworfen. Nach allem was wir durchgemacht haben du Wichser...", sagte ich nun leise. „Jetzt bist du beleidigt und willst meine Beziehung boykottieren aber das lasse ich nicht zu Austin. Mach noch einmal etwas in diese Richtung und ich werde zu Allie gehen und ihr alles erzählen. Wenn du denkst sie glaubt mir nicht, ich werde ihr jedes kleine Detail  über deinen Schwanz erzählen und denkt nicht nur, weil ich ihn nur einmal gesehen habe kann ich ihn nicht genau und detailliert beschreiben. Stell mich nicht auf die Probe!". Austin stand da mit aufgerissenen Augen und einem aufgerissenen Mund. Ihm fehlten gerade offensichtlich die Worte. Er wusste wohl, dass ich sauer auf ihn bin aber er wusste wohl nicht, dass ich so sauer auf ihn war. In Sekundenschnelle wurde er knallrot. Ich genoss noch ein wenig seinen geschockten Anblick, drehte mich dann um und stampfte davon. Ich knallte die Tür in meinem Zimmer zu. Kels und Ryder erschraken schrecklich als ich rein kam. „Aly, was ist los?", fragte Kels ängstlich und kam auf mich zu. Ich kniff die Augen zu und versuchte ruhig zu atmen und runter zu kommen. Ich ballte meine Fäuste und versuchte die Wut in einem Bauch in Zaum zu halten. „Aly, beruhig dich.", sagte Kels ruhig und fasste mir an die Schultern. Anstatt, dass ich komplett ausrastete, brach ich in Tränen aus. Nicht einmal ich hatte damit gerechnet. „Aly, was ist denn?", fragte mich Ryder, die plötzlich neben mir stand. Ich konnte nicht reden also schüttelte ich den Kopf und hielt mir die Hand vors Gesicht. „Er hat mir das schönste Geschenk, der Erde gemacht!", sagte ich schluchzend und erstickte fast dabei. Kels sah Ryder fragend an, streichelte aber meinen Rücken. „Ich hasse ihn so sehr! Aber das ist wunderschön!", sagte ich und zeigte auf meinen Armreif.  Fragend sahen sie mich an. Ich erzählte ihnen unter bitteren Tränen, die Geschichte zu diesem Armband so wie sie Austin mir vorhin erzählt hat. Ryder hielt sich die Hand vor dem Mund und Kels war in Stein erstarrt. Ich nickte. Diese Story zu diesem Armband war der Hammer. „Sorry Leute aber egal was ihr sagt, ich bin Team Austin.", sagte Ryder auf dem Weg zu einem Sessel und setzte sich hin. Wütend ging ich ihr hinterher: „Wie kannst du so etwas sagen, wenn ich doch mit Shawn zusammen bin?!", schrie ich sie an. „Ja, ich weiß du bist mit Shawn zusammen und ich mag Shawn auch total gerne aber Austin ist einfach wie für dich gemacht. Dieser Junge wurde geboren für dich!". „Ryder verdammt! Hast du vergessen, was er ihr angetan hat?!", schrie Kels ebenfalls. „Ja, ich weiß aber er ist selbst verwirrt von den Gefühlen, die er für dich hat. Er hatte nie vor jemanden zu verletzten und dich halt auch nicht Aly. Ich glaube er versucht weder dich noch Allie zu verletzten und dabei glücklich zu sein aber das ist nicht möglich. Ich glaube Austin würde dir niemals absichtlich weh tun. Das ist halt alles mies gelaufen.", sagte Ryder. „Mies gelaufen also...", wiederholte ich geschockt davon, dass Ryder für Sex benutzen und den miesesten Korb der Erde danach geben mit ‚mies gelaufen' zusammen fasst. „Und was genau macht Austin so viel besser für Aly als Shawn?", fragte Kels Ryder genervt. „Sieh mal: Aly hat zum Geburtstag von Shawn eine Kette mit Gravur bekommen. Das ein mega süßes Geschenk, keine Frage aber von Austin hat sie diesen Armreif bekommen mit dieser wundervollen Geschichte dahinter und er trägt den dazu gehörigen Schlüssel für dieses Armband bei sich. Wenn, das nicht schon alles sagt, dann weiß ich auch nicht.". Kels und ich fanden keine Worte, die wir Ryder entgegensetzten konnten.

Austin Mahone - If love is a gameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt