Dieses Bild von Austins zitternden Fingern hatte sich im mein Hirn eingebrannt und spielte sich immer und immer wieder ab. Ich war überfordert und keine meiner Erklärungen dazu machte Sinn. Kalt war es nicht, es gab keinen Grund für ihn aufgeregt zu sein und soweit ich weiß war er Kern gesund. Keiner der tausend Thesen, die ich hatte, machten Sinn und die Erklärung, die er mir gab, am wenigsten. Ich? Ich sollte das ausgelöst haben? Wie?
Kels und Ryder sprangen währenddessen auf meinem Bett herum. „PARTY! PARTY! PARTY! PARTY! …“, riefen sie während sie die Sprungfedern meines Bettes immer wieder auf’s neue herausforderten. Irgendwann wurden ihre Stimmen immer lauter und rissen mich aus dem Gedanken. Ich schaute nochmal auf mein Handy. Austin hatte mir vor ‘ner Stunde eine SMS geschickt:
Hey Aly J
Hier nochmal kurz die Infos zur Party:
Die Party feiern wir in der Villa Barton G. und sie fängt so gegen 20:00Uhr an, das Ende ist offen.
Unser Mütter haben die Party organisiert also ist der Dresscode chic (Mum wollte, dass ich mal was anderes anziehe als Jeans und T-Shirt -.-) .
Bring ruhig deine Mädels mit J
Ich freue mich auf dich :*
Ich muss ehrlich sein, das einzige was meine Augen von dieser Nachricht je gelesen haben war das ‚Ich freue mich auf dich ‚ :* ‘ . Ich musste sofort lächeln. Warum ist er eigentlich so nett zu mir? Wir hatten uns bis jetzt erst zwei Mal gesehen und er beendet eine SMS mit ‚ :*‘ ? Vielleicht ist er nur so nett zu mir, weil er sich schuldig fühlt, weil er mich zum Weinen gebracht hat? Vielleicht auch noch, weil er Mitleid hatte mit einem vaterlosen Kind? Mein lächeln verflog. Es gab nur eine Erklärung dafür, dass er so nett war: Schuldgefühle und Mitleid. Ich versank sofort in kiloschwerer Melancholie.
„Was ziehen wir an?“, riss mich Ryder aus dem Gedanken. „Hey?! Was siehst du so traurig aus wenn es um eine Party geht?!“. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich meine Gefühle schon in meinem Gesicht projiziert hatten. Ich zog meine scheinbar gelähmten Mundwinkel hoch und presste ein Lächeln zusammen. „Ich hab nur nachgedacht.“. Ich wusste schließlich, dass mich meine Freundinnen gut kannten. Lügen wäre zwecklos gewesen. „Über was bitte wenn es deine Party Freude verdrängen kann?“, fragte mich Kels, die nicht locker lassen wollte. „Halloohoo?! Ihr Vater ist vor drei Jahren gestorben, sie kann so oft traurig gucken wie sie will!“, antwortete Ryder ihr aus meinem Kleiderschrank raus. Entsetzt schaute Kels von der Richtung von der Ryders Stimme kam zu mir. Irgendwie musste ich über Ryders grenzenlose Taktlosigkeit lachen. Wie sie immer alles direkt auf den Tisch legte. Es hatte was wahnsinnig Witziges an sich. „Bin ich hier nur von verrückten umgeben?!“, rief Kels in den Himmel und ging auf den Balkon um zu telefonieren. Erst jetzt bemerkte ich, dass Ryder allein und unbeaufsichtigt in meinem begehbaren Kleiderschrank war. „Ryder komm da raus! Du weißt, dass du da nicht allein rein…“, zu spät. Sie hatte schon mehrere Kleider aufeinander an und war gerade dabei sich in das nächste Kleidungstück zu pressen. Ich wusste nicht ob ich bei diesem Anblick lachen oder weinen sollte. Ich musste lachen! Irgendwie sah dass was sie tat witzig aus. Sie hatte so viele Klamotten übereinander an, dass sie bewegungsunfähig war und ihre Arme sich leblos von ihrem Körper wegstreckten. Ich tat ihr gleich und zog ein Kleidungsstück nach dem anderen an um dieselbe Bewegungsunfähigkeit zu erreichen und musste beim letzten Kleidungsstück so lachen! Es war unmöglich zu lachen wenn man so viele Klamotten anhatte aber das machte es noch witziger. Ab und zu befürchtete ich, dass alles platzen würde.
So tanzen Ryder und ich durch den Schrank und genossen unsere neue Unbeweglichkeit bis ich Kels Füße irgendwann entdeckte. „Was machst du da Kels?“, ich ahnte es schon. „Ein Video! Hahaha!“. „Oh Gott! Bitte nicht!“, schrie ich auf. Ich rannte ihr hinterher und versuchte sie daran zu hindern. Stattdessen fiel ich wie ein nasser Sandsack hin und konnte nicht aufstehen, weil ich meine Arme nicht bewegen konnte. Kels nahm das Ganze auch noch auf anstatt mir zu helfen. „Kels bitte! Nicht für die Öffentlichkeit, das gerade!“ , schrie ich lachend während Kels immer weiter aufnahm bis ihr eigenes Lachen sie daran hinderte.
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Austin Mahone - If love is a game
FanfictionIch schaffte es kaum den Reißverschluss meines Koffers zu schließen, meine zitternden Hände ließen es einfach nicht zu. Ich war so unglaublich aufgeregt! Mein Traum geht in Erfüllung: Ich werde reisen, neue Städte sehen, Menschen treffen, die elektr...