Ich trat aufgebracht in Austins Zimmer ein. So war das jetzt mittlerweile: Ich hatte schon eine Schlüsselkarte für sein Zimmer. Ich warf mich neben ihn auf das Bett und verschränkte meine Arme über den Kopf. „Hallo erstmal!", lachte Austin und setzte sich etwas auf. Ich verharrte in der selben Position und sagte nichts. Schreckliche Gefühle strömten durch meinen Körper und setzten ihn auf unangenehme Weise unter Strom. Ich musste erst einmal runter kommen. Austin legte seinen Kopf auf meinen Bauch und wartete geduldig, dass ich anfing zu erzählen. „Ich hab ihn schon wieder angelogen!", schrie ich in den Raum. Austin blieb lange still bevor er nachfragte: „Wen?". „Na, Shawn!". Seit dem letzten Mal, als er morgens überraschend erschienen ist, hatte ich ihn jetzt bereits das 4te Mal darüber angelogen wo ich war und mit wem ich mich aufhielt. Austin blieb still. Ich sprang vom Bett und ging nervös auf und ab, solange bis mir zum heulen zumute war, dann warf ich mich mit meinem ganzen Gewicht auf Austin und lag schlaff, ohne jegliche Körperspannung, auf ihm drauf und versuchte durch das Durcheinander meiner Haare zu atmen. Seine Schulter bohrte sich dabei in meine Wange aber es war nicht unangenehm. „Ich hab ihn schon wieder angelogen.", murmelte ich durch meine Haare. Ich fühlte mich wirklich schlecht. Austin fuhr über meinen Rücken und sagte lange wieder nichts. „Das ist kein gutes Zeichen, wenn du mich fragst.", sagte er nun leise und mit sanfter Stimme. „Du lügst deine Freundin doch ständig an.", antwortete ich. „Deshalb weiß ich es auch.", sagte er nur ruhig und legte einen Kuss auf meine Haare.
Ich ging wieder den Gang runter zu meinem Zimmer. Ich versuchte so unauffällig wie möglich unterwegs zu sein aber es schien nicht zu funktionieren. Ich hörte mein eigenes Herz laut rasen, meinen eigenes lautes Einatmen. Hörten das die Menschen um mich herum auch? Ich nächsten Moment wurde ich gewaltsam in mein Zimmer gezogen und die Tür wurde hinter mir zugeknallt. Erschrocken sah ich zur Seite: Kels. „Wo zum Teufel treibst du dich rum?!". Bevor ich überhaupt antworten konnte fuhr sie fort: „Betrügst du Shawn?! Ich kenne das Aly, diese Unerreichbarkeit bei WhatsApp und deinen E-Mails ließt du auch nicht, deine Mum erreicht dich nicht am Telefon und unsere Gespräche sind nur oberflächlich... und noch dazu bist du, wenn wir im Hotel sind, kaum auf zu finden und letzte Woche kam Shawn und hat uns gefragt wo du bist. Hast du wieder was mit Austin? Ich hätte es wissen müssen, das letzte Mal, als er dich von meinem Zimmer aus abgeholt hat...". Ich fühlte mich so zu Unrecht beschuldigt, dass ich richtig sauer wurde! „Hey! Ich betrüge Shawn nicht! Austin und ich haben nichts miteinander!". „Und wo bist du dann?", fragte mich Kels panisch und auf einmal fiel mir auf, dass ich doch nicht so zu Unrecht beschuldigt wurde. Zumindest nicht ganz. Aber ich konnte verstehen, wenn ich ihr jetzt sagen würde, wo ich war und sie mir nicht glauben würde, dass zwischen uns nichts läuft. Ich überlegte echt lange, ob ich sie nicht lieber auch anlügen sollte. „Ich war schon bei Austin aber wir haben nichts miteinander, ich schwöre es!". Kels sah mich an, als ob die Welt untergegangen war. „Oh nein, bitte nicht Aly, bitte nicht!". „Was ‚bitte nicht' ?!", fragte ich sie genervt. Ihre Reaktion nervte mich unglaublich! Ich chille doch nur mit ihm, wieso tut sie jetzt so, als ob es ein großes Ding war?! Wir küssen uns nicht, fassen uns nicht unsittlich an, haben keinen Sex, wir chillen nur! Ich wusste zwar, dass keiner verstehen würde, wie unschuldig das ist einfach, weil wir beide eine Vergangenheit haben aber diese Reaktion jetzt gerade nervte mich trotzdem ungemein. „Tu nicht so, als ob ihr NUR chillt!", schrie mir Kels ins Gesicht. „Wir chillen aber NUR!", schrie ich zurück. „Nein Aly, das ist nicht NUR chillen! Du würdest nicht alles um dich herum vergessen und vernachlässigen, wenn es NUR chillen wäre!". Ich hielt kurz inne und sah sie an. Soll ich sie jetzt klatschen? „Willst du mich verarschen?! Ich vergesse nichts um mich herum! Was soll ich denn vergessen haben, nenn mir ein Beispiel.". „Was erzählst du eigentlich Shawn wo du immer bist?". Mein Atem stockte. Ich schaute auf den Boden und rieb beschämt meine Stirn. Ich schämte mich in diesem Moment wirklich. „Er weiß nicht, dass du ständig bei Austin bist oder?! Du lügst ihn an. Du willst mir erzählen, dass zwischen euch nichts ist, obwohl du Shawn anlügst?". „Ich kann es ihm nur nicht sagen, wegen der Sache, die letztens zwischen den beiden gelaufen ist. Er würde mir nie glauben, dass wir nur Freunde sind.". Kels sah mich an und schüttelte den Kopf. „Gerade deshalb ist es wichtig, dass du eine Seite wählst. Dieses Ereignis hat Shawn stark verunsichert. Du kannst ihm diese Sicherheit nur wieder geben indem du dich klar für ihn entscheidest.". Ich lachte kurz in mich hinein. „Lächerlich! Ich unterstütze nicht, dass Shawn einen Kampf mit Austin angefangen hat und ich werde ganz sicher nicht darunter leiden, dass Shawn sich für physische Gewalt anstatt Worte entschieden hat und deshalb die Freundschaft mit Austin aufgeben. Diese Unsicherheit ist nicht meine Schuld, ganz ehrlich. Wie sehr soll ich mich noch für ihn entscheiden, ich bin mit ihm zusammen. Und tu hier nicht so, als ob du Shawns Gedanken lesen kannst.". Kels nickte und ließ von mir ab. „Na gut...", sagte sie auf dem Weg zur Tür. „... du magst mit Austin keinen Sex haben oder körperlich sein aber ich kenne dich und Austin. Ihr habt ein verdammt starkes seelisches Band, ihr seid euch auf eine so starke Weise verbunden, dass sie keiner von uns richtig verstehen kann. Und das ist, wenn du mich fragst, noch viel schlimmer als Sex mit ihm zu haben oder körperlich zu sein.", sagte sie und verschwand aus der Tür. Meine Güte ey, wie dramatisch sie immer ist. Genervt warf ich mich aufs Bett und zückte mein Handy. Ich scrollte durch meine Kontakte und blieb unbewusst, wie automatisch bei Austin stehen. Meine Hand fing an zu zittern. Hatte ich mich wirklich entschieden?
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Austin Mahone - If love is a game
FanfictionIch schaffte es kaum den Reißverschluss meines Koffers zu schließen, meine zitternden Hände ließen es einfach nicht zu. Ich war so unglaublich aufgeregt! Mein Traum geht in Erfüllung: Ich werde reisen, neue Städte sehen, Menschen treffen, die elektr...