12 | Gemeinsame Geschäfte

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Jay legte seine Hände zufrieden auf seine Hüften und ließ seinen Blick über das Mischpult schweifen. Er hatte sein komplettes Equipment aus Nashville anliefern lassen. Nates altes Schlafzimmer sollte zukünftig als sein Musik-Studio dienen. Die Installateure hatten den ganzen Tag mit dem Aufbau der umfangreichen Technik verbracht.

Er hörte vom oberen Stockwerk aus die Haustür öffnen. Eve hatte mittlerweile einen eigenen Schlüssel. Er hatte im Gegenzug auch einen Eigenen zu ihrem Apartment erhalten.

„Jay?!", hörte er sie von unten rufen.

„Im Studio!", rief er zurück.

Einen Moment später betrat sie den Raum und kam auf ihn zu. Sie sah besorgt aus. Oder einfach nur sehr müde? Er konnte es nicht genau deuten.

„Das sieht beeindruckend aus", sagte sie.

Dann küsste sie seine Lippen und schaute sich neugierig das Mischpult an.

„Wofür brauchst du all das hier?"

„Um die Musik, die ich schreibe, auch zu produzieren", erklärte Jay.

„Du produziert deine Songs auch selbst?"

„Wenn mein Klient es wünscht, beteilige ich mich auch an der Produktion. Das macht in professionellen Sound-Studios jedoch mehr Sinn, da sie noch besser ausgestattet sind. Was ich hier produziere sind Demos."

„Fehlt hier denn nicht noch so ein schallgeschützter Aufnahmeraum?"

„Gut erkannt", sagte er und lächelte. Ich lasse das Badezimmer in den nächsten Tagen dafür umbauen."

Eve nickte und ging als Nächstes zu seinem Keyboard. Sie klimperte ein wenig auf den Tasten und ging dann zu seinen vier Gitarren, die nebeneinander an einer freien Wand aufgestellt waren.

„Reicht nicht nur eine Gitarre?", neckte sie.

„Reicht nicht nur eine Handtasche?", neckte er zurück.

Sie sah ihn an und guckte grimmig. Dann kam sie wieder auf ihn zu. 

„Es ist etwas auf der Arbeit passiert", kündigte sie an.

Die Art wie sie es sagte, beunruhigte ihn. Er griff ihre Hand und zog sie an sich. Dann strich er zärtlich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

„Ist alles okay?"

Sie schüttelte der Kopf.

„Du wirst es nicht glauben ..."


Eve bat Jay mit ihr runter zu kommen. Sie setzten sich nebeneinander aufs Sofa. Dann erzählte sie ihm die ganze Geschichte. Sie war immer noch komplett aufgebracht über die Geschehnisse. Entsprechend emotional verlief ihre Berichterstattung. Jay hörte aufmerksam zu und ließ sie ausreden, bevor er schließlich tief Luft nahm und reagierte.

„Das Alles ist wirklich sehr seltsam."

Innerlich war er beunruhigt über das, was er gerade erfahren hatte. Er gab sich jedoch Mühe es nicht zu zeigen. Josh hatte ausreichend alternative Möglichkeiten, um sein Vorhaben umzusetzen. Warum bei Sophisticated? Warum mit Eve? Warum jetzt?

„Bitte glaub' mir, ich hab' versucht aus der Nummer rauszukommen. Aber Rachel versteht mich nicht. Sie hat mir vorgeworfen, dass die Qualität meiner Arbeit in den letzten Wochen nachgelassen hat. Nach Joshs Trennung lief es wirklich nicht besonders gut. Ich kann es mir nicht leisten, nochmal negativ aufzufallen."

Jay griff ihre rechte Hand und schaute ihr tief in die Augen.

„Ich verstehe, dass dein Job auf dem Spiel steht, Honey."

Zwischen zwei GefühlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt