24 | Machtspielchen

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Es war Montag Morgen. Eine Woche war nun vergangen, seitdem Eve in Joshs Firma arbeitete. Sie saß im wöchentlichen Regeltermin mit allen Führungskräften im Konferenzraum und schaute Josh an. Er saß ihr schräg gegenüber und diskutierte mit seinem führenden Talent-Scout über einen potentiellen, neuen Klienten. Eve konnte sich auf das Gespräch nicht konzentrieren. Ihre Gedanken kreisten ausnahmslos nur um die letzte Nacht. Es war das erste Mal, dass sie mit Josh und Jay gleichzeitig Sex hatte.

Umso tiefer sie in ihren Erinnerungen verloren ging, um so heißer wurde es zwischen ihren Schenkeln. Ihr war schleierhaft, wie sie sich nach so einer Erfahrung jemals wieder mit ordinären Sex zufrieden geben sollte. Die beiden hatten sie komplett verdorben. Auf eine Art, wie sie es nie für möglich hielt.

Ihr Kopfkino war so intensiv, dass sie Josh in ihrem Mund förmlich schmecken konnte. Gleichzeitig fühlte sie Jays kräftige Hände an ihren Hüften während er sie von hinten ...

„Eve?"

Schlagartig kehrte sie in die Realität zurück und stellte fest, dass Josh gerade mit ihr redete. Sie lief rot an. Josh musste sich ein dreckiges Lächeln verkneifen. Er vermutete, dass die Ereignisse der letzten Nacht Eve noch intensiv beschäftigten und lag damit genau richtig. In seiner Hose wurde es plötzlich enger.

„Hast du mir zugehört?", fragte er provokant.

Sie räusperte ihre Stimme und setzte sich aufrecht hin.

„Natürlich."

„Dann machst du heute den Termin mit Rachel."

Eves Herz setzte einen Moment aus. Was für ein Termin mit Rachel? Was zur Hölle hatte sie verpasst?

„Gut, das war's für heute", sagte Josh als Nächstes und beendete das Meeting.

Er blieb noch einen Moment sitzen. Eve wartete bis alle Kollegen den Konferenzraum verlassen hatten. Dann kam sie auf ihn zu und seufzte.

„Ich hab' dir keine Sekunde zugehört, weil ich daran denken musste, was ihr letzte Nacht mit mir gemacht habt."

Josh grinste von einem Ohr zum anderen.

„Du bist ganz schön oft gekommen."

„Dafür kann ich heute kaum laufen."

„Ist mir aufgefallen."

„Und du? Warum sitzt doch noch da?"

„Ich hab' wegen dir einen üblen Ständer."

Eve musste lachen.

„Dann gehe ich jetzt besser."

„Oder du tust was dagegen."

„Die Wände sind komplett verglast, Josh."

„Wirklich ärgerlich, nicht wahr?"

„Ja, sehr ärgerlich."

Josh atmete tief aus.

„Ich fürchte, du musst jetzt wirklich gehen, sonst sitze ich Morgen noch hier."

„Keine Sorge, ich bin gleich weg. Sag mir bloß wovon du gerade gesprochen hast."

„Rachel kümmert sich jetzt persönlich um die Fortsetzung deines Projektes. Sie kommt heute Nachmittag vorbei, um das weitere Vorgehen zu besprechen."

Eve schaute ihn völlig entsetzt an.

„Warum willst du denn, dass ich den Termin mit ihr übernehme? Das ist nicht mein Aufgabengebiet."

„Weil du genau weißt, was ich mir von dem Projekt verspreche und wie man es am Besten umsetzt."

Eve legte ihre Hände auf ihren Hüften ab und kam einen Schritt näher.

Zwischen zwei GefühlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt