34 | Wendung

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„Das ist seltsam", sagte James.

Er hatte sein Smartphone soeben wieder eingeschaltet, nachdem der Flieger aus Nashville in Los Angeles gelandet war.

„Was ist seltsam?", fragte Nate, der sich gerade abgeschnallt hatte, um sein Handgepäck heraus zu holen.

James starrte immer noch auf den Bildschirm. Er hatte eine E-Mail vom Ordnungsamt erhalten.

„Die verloren geglaubte Ausschanklizenz vom Club ist in den Akten wieder aufgetaucht", erklärte er seinem Freund.

Nate runzelte die Stirn.

„Das ist wirklich merkwürdig."

Beide schauten sich einen Moment lang an. Im nächsten Augenblick entdeckte James noch eine neue E-Mail. Seine Augen wurden wieder groß.

„Okay, das ist kein Zufall ..."

„Was meinst du?"

„Das Bauamt sieht von der Überprüfung des Außengebäudes ab."

„Und wie begründen sie das?", wollte Nate wissen.

„Garnicht."

„Was ist denn los?", fragte Jay, der soeben aus der hinteren Reihe aufgestanden war.

James scrollte weiter durch seine ungelesenen E-Mails. Dann lachte er zynisch auf.

„Okay, jetzt wird's richtig schräg. Das Gesundheitsamt hat die Überprüfung auch soeben gecancelt."

Nate guckte seinen Bruder entgeistert an.

„Hatte irgendeiner von euch mit Chris gesprochen und ihn wieder zu Verstand gebracht?"

Eve und Josh waren von ihren Plätzen ebenfalls aufgestanden und versuchten der Unterhaltung zu folgen.

„Nein, warum?", wollte Josh wissen.

„Die Ämter ziehen ihre Anliegen doch nicht grundlos gleichzeitig zurück", sagte Nate.

Alle tauschten fragende Blicke aus.

„Du meinst, wir sind die Probleme los?", fragte Eve ungläubig.

„So wie es aussieht, ja", sagte James.

Er konnte es selbst kaum glauben.

„Es ist nicht so, dass ich mich nicht freue. Aber wir sind uns einig, dass das keinen Sinn ergibt, oder?", entgegnete Jay.

„Ich nehme das zum Anlass, Chris nochmal einen Besuch abzustatten", schlug Josh vor.

Nate nickte gedankenverloren.

„Vielleicht führt er jetzt irgendwas anderes im Schilde."


Es klingelte an der Tür. Kelly eilte in den Flur, machte auf und schaute überrascht in Eves Gesicht. Sie waren heute nicht verabredet.

„Hey", sagte Eve schüchtern. „Wir sind wieder zurück aus Nashville."

„Offensichtlich", gluckste Kelly. „Komm' rein."

Eve trug schwarze Boots zu einer verwaschenen, engen Jeans und einem cremefarbenen Kaschmirpullover. Sie hatte sich seit der Landung in L.A. noch nicht umgezogen und schwitzte ein bisschen. Es tat gut die gefütterten Schuhe im Flur auszuziehen.

„Kaffee?", fragte Kelly.

Eve nickte und folgte ihrer Freundin in die offene Küche.

„Ist Jason auf der Arbeit?"

Zwischen zwei GefühlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt