Zwischen zwei Gefühlen

29 | Familie

Das Buffet wurde im Gastronomie-Bereich des Clubs serviert. James hatte rechteckige Tische organisiert und diese zu zwei langen Tafeln in der Mitte des Raumes zusammen gestellt. Sie waren festlich mit Kerzen, Glaskugeln und Tannenzweigen dekoriert. Weiße, lange Tischdecken rundeten das Bild ab.

Eve und Josh fanden zwei freie Plätze nebeneinander und machten es sich bequem. Um sie herum saßen andere Kollegen. Trotz allem dauerte es nicht lange, bis Joshs linke Hand unter der Tischdecke verschwand und langsam ihren Schenkel hoch wanderte.

„Sie sind so berechnend, Mr. Sanders", flüsterte Eve in sein Ohr.

„Soll ich aufhören?", flüsterte er zurück.

„Das habe ich nicht gesagt."

Während sie versuchte sich auf ihr Essen zu konzentrieren, erreichten seine Finger ihre Mitte. Ihr wurde heiß. Josh ließ sich nichts anmerken und aß zeitgleich seinen Curry-Eintopf, für den er erfreulicherweise keine zweite Hand benötigte.

Eve biss sich auf die Lippen, als er ihr Höschen zur Seite schob. Ihr Atem wurde schwerer. Er begann mit einem Finger um ihre empfindlichste Stelle zu kreisen und genoss jede Sekunde ihrer Erregung.

Als zwei Plätze ihnen gegenüber frei wurden, tauchte Chris plötzlich auf. Er stellte seinen vollen Teller ab und setzte sich auf einen der beiden Stühle. Frustriert verdrehte Eve ihre Augen und schaute Josh an.

„Die Stimmung ist soeben gekippt", flüsterte sie.

„Sicher?"

„So sicher wie das Amen in der Kirche."

Josh zog seine Hand langsam von ihr weg.

„Das Essen schmeckt scheiße", behauptete Chris, als er den ersten Bissen von seinem Steak zu sich nahm.

Eve war bewusst, dass er das Essen nur kritisierte, weil er sich widerwillig in Jays Club aufhalten musste. Ihm würde man es am heutigen Abend mit nichts recht machen können. 

Durch Chris' Anwesenheit war Eve nicht nur die Lust, sondern auch der Appetit vergangen. Sie legte ihr Besteck zur Seite und wendete sich wieder Josh zu.

„Ich warte im James' Büro auf dich", flüsterte sie.

Dann stand sie auf und verließ die Situation.

Chris kaute auf dem nächsten Bissen rum und grinste dreckig.

„Was hat Blondie für ein Problem, hm? Schmollt sie etwa, weil sie deine Aufmerksamkeit mit mir nicht teilen will?"

Josh legte sein Besteck ebenfalls zu Seite.

„Nein", antwortete er trocken. „Sie ist bloß an schlechter Gesellschaft nicht interessiert."

Dann wischte er sich seinen Mund mit einer Serviette ab, stand vom Tisch auf und verschwand.

Jen hatte das Geschehen aus der Ferne beobachtet. Chris und ihre Blicke trafen sich, als Josh den Tisch verließ. Dann machte er eine ruckartige Bewegung mit seinem Kopf, um sie aufzufordern Josh zu folgen. Jen verstand und machte sich unverzüglich auf den Weg.

James' Büro erreichte man über einen schmalen Flur, der ebenfalls zu den Besucher-Toiletten führte. Der Teil des Clubs war heute Abend allerdings abgesperrt, da die Toiletten im Gastronomie-Bereich für die Anzahl der Gäste völlig ausreichten.

Eve mogelte sich an der Absperrung vorbei und blieb vor James' Büro stehen. Die Tür ließ sich über einen Sicherheitscode entriegeln. Sie kannte die Kombination seit dem Tag, an dem sie an der Bar ausgeholfen hatte.