„Ich brauche keine Mütze."
„In Nashville ist es kalt".
„Es wird schon irgendwie gehen."
„Jay hat genug. Ich packe dir eine ein."
Josh verdrehte seine Augen. Er telefonierte gerade mit Eve, während er zu Hause ein paar Sachen für die gemeinsame Reise über die Feiertage zusammen packte.
„Hast du überhaupt eine warme Jacke?", wollte sie als Nächstes wissen.
„Definiere warm."
Eve stöhnte in den Hörer.
„Vielleicht hat Jay noch eine ..."
„Baby, ich werde schon nicht erfrieren", fiel er ihr ins Wort. „Konzentriere dich auf deinen Koffer. Ich hole euch in einer Stunde ab."
Eve legte auf. Jay kam in der nächsten Sekunde in den begehbaren Kleiderschrank und legte seine Arme liebevoll von hinten um ihre Taille.
„Und? Hat der Sturkopf alles was er für den Winter braucht?"
Eve seufzte.
„Natürlich nicht. Aber es ist ist ihm egal."
Jay lachte dreckig.
„Komm' ja nicht auf die Idee ihm meine Sachen einzupacken. Ich freu mich schon auf sein blödes Gesicht, wenn er feststellt, wie kalt es dort ist."
Eve drehte sich in seine Richtung.
„Wollen wir uns sein Geheule wirklich drei Tagen lang anhören?"
Jay zuckte mit den Schultern.
„Ich find's witzig."
Eve verdrehte ihre Augen.
„Ihr benehmt euch manchmal wie Kleinkinder."
Jays Grinsen wurde breiter. Dann küsste er ihre Lippen.
„Das ist der Preis den du bezahlst."
„Sieh an, sieh an! Da ist Eve und ihr Harem", sagte Harold und lachte über seinen eigenen Witz.
Es war früher Nachmittag am Heiligen Abend. Harold stand mit Carol in der offenen Haustür und beobachtete, wie die Kinder aus ihrem schwarzen Landrover stiegen. Nate und James sind mit der gleichen Maschine nach Nashville geflogen wie Eve, Jay und Josh. Vor Ort am Flughafen hatten sie das große Auto angemietet. Nach einer halben Stunde erreichten sie schließlich Nates und Jays Elternhaus.
„Harem. Das gefällt mir irgendwie", schmunzelte Eve und begrüßte Harold und Carol, während die Jungs noch mit den Koffern beschäftigt waren.
„Was hat Josh da an?", fragte Carol irritiert.
„Das ist seine so genannte Winterjacke", antwortete Eve mit zynischen Unterton.
Josh trug einen türkisen Windbreaker, den er mal für die Wintermonate in Kalifornien zum Joggen am Strand angeschafft hatte. Die anderen Männer hatten sich in Daunenjacken gehüllt und trugen Wollmützen. Eve hatte sich rechtzeitig schwarze Stiefel und einen grauen Wintermantel gekauft. Dazu trug sie eine pinke Mütze auf ihrem Kopf, die farblich zu ihrem flauschigen Schal passte. Es war ein besonders kalter Winter in Nashville in diesem Jahr. Die Temperaturen lagen tagsüber bei null Grad.
„Dein Freund holt sich hier den Tod", mischte sich Harold ein.
„Ich habe erfreulicherweise noch einen Zweiten", prustete Eve los. Carol und Harold lachten mit.
„Was ist so witzig?", wollte Nate wissen und umarmte seine Eltern nacheinander.
„Warum habt ihr dem armen Jungen nicht erklärt, wie kalt es hier ist?", antwortete Carol und zeigte auf Josh.
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Zwischen zwei Gefühlen
RomanceEve Harper verlässt ihre Heimat Deutschland, um in Kalifornien ein neues Leben anzufangen. Die Journalistin braucht dringend einen Neustart, nachdem sie sich aus ihrer toxischen Beziehung endlich befreit hat. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kan...