40 | Drei Jahre später

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Es war Sonntag Abend. Nate saß allein am Strand und starrte auf die brechenden Wellen. Die Sonne würde jeden Moment untergehen. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er konnte sie nicht länger zurück halten.

Auf einmal spürte er sanfte Hände an seinen Schultern. Er drehte seinen Kopf. Eve hatte sich hinter ihn gekniet und lächelte ihn liebevoll an. Er wendete sich wieder von ihr ab und rieb sich seine feuchten Augen.

Sie setzte sich wortlos neben ihn und lehnte ihren Kopf an seinen Oberarm. So verweilten sie für einen Augenblick und beobachteten den Sonnenuntergang.

„Es tut mir leid", flüsterte Nate schließlich. „Aber es tut immer noch so verdammt weh."

„Ich weiß", flüsterte Eve zurück. „Todestage sind ein Arschloch."

„Er fehlt mir so. Ich vermisse ihn an jedem Tag", sprach Nate weiter.

„Ich auch."

Er drehte seinen Kopf wieder in ihre Richtung.

„Lass' uns wieder reingehen. Es wird kalt."

Eve nickte.

Nate stand auf, bot ihr seine Hände an und zog sie mit einem Ruck hoch.

„Danke", sagte sie und lächelte ihn an.

Er lächelte zurück und schaute auf ihren kugelrunden Bauch.

„Wann hast du vor das Baby endlich raus zu lassen, hm?"

„Ich bin drei Tage überfällig. Wenn Mikey nicht bald raus kommt, platze ich."

Nate schmunzelte. Dann legte er seinen Arm um ihre Schultern und ging mit ihr zurück ins Haus.


Josh stand mit James in der Küche und kippte gerade Nudelwasser ab.

„Ich kann immer noch nicht fassen, dass er jetzt kocht", neckte James, als Eve und Nate durch die Terrassentür kamen.

„Viel gruseliger ist doch die Tatsache, dass es auch schmeckt", sagte Nate.

„Undankbares Pack", brummte Josh und stellte den heißen Topf mit Pasta auf der Kücheninsel ab.

Eve kicherte, kam näher und klaute eine heiße Nudel aus dem Topf.

„Wie kann man so ungeduldig sein?"

„Ich habe einen Vielfraß in meinem Bauch", rechtfertigte sie sich.

Josh schmunzelte.

„Woher Mikey das nur her hat?"

„Das hab' ich gehört", grummelte Jay und betrat die Küche.

Eve schaute freudestrahlend in seine Richtung und ging auf ihn zu.

„Ist da jemand pünktlich zum Essen wach geworden?"

„Woher Jake das nur her hat?", neckte Jay.

Eve blieb vor Jay stehen, der ihren einjährigen Sohn im Arm hielt. Jake streckte seine kleinen Hände nach seiner Mama aus und gluckste fröhlich. Sie nahm ihn auf den Arm und küsste seinen dunklen Lockenkopf.

„Daddy hat Nudeln gemacht. Hast du Lust auf Nudeln?"

„Dada!", antworte Jake.

Jay küsste liebevoll Eves Schläfe.

„Ist Nate wieder okay?", flüsterte er.

Sie lächelte ihn an und nickte. Er lächelte zurück und strich mit seiner Hand liebevoll über ihren Bauch.

Zwischen zwei GefühlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt