Stunden später waren alle Gäste Heim gegangen, bis auf Jays Eltern, die im Gästezimmer übernachteten. Josh hatte mit Jays Dad viel Whiskey getrunken und war schließlich komplett erledigt ins Bett gefallen. Als er bereits tief und fest schlief, waren Eve und Jay zeitgleich im Bad. Sie schminkte sich ab, während er sich die Zähne putzte. Als er fertig war, drehte sich Eve in seine Richtung und schaute ihn verstohlen an.
„Jay?"
„Ja?"
„Kelly hat ein paar Fragen in den Raum gestellt, die mich seither nicht loslassen."
„Was für Fragen?"
Eve biss sich auf die Lippen, bevor sie antwortete.
„Sie sagt, wir hätten keine Zukunft, weil ..."
Jay hob seine Augenbrauen, als sie plötzlich aufhörte zu sprechen.
„Weil?"
Eve schnaufte.
„Sie sieht ein Problem in der Familienplanung."
Mit dem Thema hatte Jay absolut nicht gerechnet. Er überlegte, wie er am Besten darauf reagieren sollte.
„Willst du mit mir irgendwann Babys haben?", redete Eve weiter.
Er stellte sich dicht an sie ran und umfasste ihre Taille.
„Ja, möchte ich."
Eve war nicht wirklich überrascht. Jay war schließlich der totale Familienmensch. Aber wie das alles funktionieren sollte, war ihr absolut unklar. Warum musste Kelly sie erst auf den Gedanken bringen? Sie hätte sich viel früher mit ihren Zukunftsplänen auseinander setzen sollen.
„Aber ..." sagte sie zögerlich und machte eine kurze Pause bevor sie weitersprach. „Wir können nicht einfach ein Baby machen. Was ist mit Josh?"
Jay lächelte sie liebevoll an und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
„Er will auch Babys mit dir. Und dich heiraten. So wie ich."
Eves Herz beschleunigte.
„Wir stehen offensichtlich vor einem Problem."
Jay nickte.
„Uns ist bewusst, worauf wir uns eingelassen haben, Eve."
Sie runzelte die Stirn.
„Was soll das heißen?"
Er schaute sie einen Moment lang an.
„Eines Tages wirst du dich für einen von uns entscheiden müssen und der andere wird es akzeptieren."
Eve war von seiner Aussage komplett überfahren.
„W... warum? Wir führen doch diese Beziehung weil ich euch beide liebe. Ich will mich nicht entscheiden."
Zärtlich legte er nun beide Hände um ihre Wangen.
„Man kann auf dieser Basis aber keine Familie gründen, Eve."
Ihre Augen füllten sich schlagartig mit Tränen, die sie nicht aufhalten konnte. Jay bekam Gewissensbisse. Das Letzte was er vorhatte war sie zu verletzen.
„Honey, bitte tue mir das nicht an. Bitte weine nicht."
„Was hast du denn erwartet?", warf sie ihm schluchzend vor. „Dass ich das einfach so hinnehme?"
„Wie sollen wir die Sache anders lösen?", fragte er vorsichtig.
„Dann eben keine Babys. Und keine Heirat. Der Preis dafür ist viel zu hoch. Ich will mich nicht entscheiden."
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Zwischen zwei Gefühlen
Lãng mạnEve Harper verlässt ihre Heimat Deutschland, um in Kalifornien ein neues Leben anzufangen. Die Journalistin braucht dringend einen Neustart, nachdem sie sich aus ihrer toxischen Beziehung endlich befreit hat. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kan...