"Ich muss heute kurz weg ... Wartest du auf mich? Du kannst ja noch ein bisschen schlafen." Meine Lippen sind nah an Roxas Ohr, als wir wieder einmal kuscheln. "Mhm", macht der verschlafene Junge und kassiert dafür erst einmal einen Kuss auf die Wange. "Ruf mich an, wenn was ist."
Ich verlasse leise das Bett und gehe an den schlichten, beteits kaputten Schrank, um Roxas Kamera mitzunehmen. Die werde ich brauchen oder besser: Das was auf ihrer Speicherkarte ist. Mit all drm Geld, das Mama mir für die Reise mitgegeben hat, mache ich mich auf den Weg durch die Straßenstände. Es gibt zwar Schmuck und komische Kleidung, aber dad meiste sieht ein bisschen komisch aus ... Für Roxas soll es ja etwas besonderes sein.
Umso tiefet ich in die Stadt komme, umso touristenfreundlicher werden die Läden. Mein Blick fällt auf einen Schmuckladen, der nicht wirklich vielversprechend aussieht, aber das beste hier zu sein scheint. Schon am Schaufenster soll ich eines besseren belehrt werden, denn wunderschöne Schmuckstücke sorgen bei mir für große Augen - so auch ihr Preis. 500 Euro für einen Anhänger!? Ob ich mir das hier überhaupt leisten kann? Oder ist das so ein Abzockladen?
Ach, ich werde erst einmal reingehen...
Der Mann an der Kasse lächelt mich nicht einmal an - so komme ich mir direkt willkommen vor ...
Ich gehe durch die Glassäulen und finde wirklich viele, schöne Schmuckstücke, die ich gerne mitgenommen hätte. Schwerter, Herzen und Einhörner aus bunten Glas, Spinnen aus Weißgold und Ringe mit wunderschönen Fragmenten und Edelsteinen. Ich begebe mich in die Abteilung für Silber und atme erleichtert aus, als die Schilder mit den internationalen Preisen kleinere Beträge zeigen. Ich finde schnell eine Kette aus Silber, die nicht all zu teuer ist - doch ich brauche noch einen Anhänger. In einer Art Glastisch sind diverse ovale und auch kreisförmige, eckige Anhänger, von denen viele in Frage kommen würden. Ich finde zwei der Ovalen besonders schön und der die Auswahl ist wirklich ein Kampf. Schlussendlich vergleiche ich mit meiner eigenen Kette und ,ehme die die bis auf einen Strich fast genauso aussieht. Ich kann sie nicht greifen und muss erst das Personal auf Englisch fragen - bekomme am Ende was ich will und kann sie sogar stanzen lassen. In einem seidigen, blauen Säckchen bekomme ich das Silber und mache mich auf in den nächsten Laden, um Fotos drucken zu lassen. Ehrlich gesagt hätte ich nir gedacht, dass es so etwas in Afrika gibt. Ich dachte, dass da jeden Tag Bürgerkrieg und die Einöde ist und alle Leute mit fünfzehn Kindern in zugeschissenen Häusern wohnen müssen. Ich entscheide mich für ein Bild, auf dem Roxas mir einen sanften Kuss schenkt und ich vor der Kamera ganz rot werde. Das ist doch niedlich ...
Ich stecke das kleine Bild in das Fenster des Anhängers und bin durchaus zufrieden mit meiner Arbeit.
Ich brauche länger zurück als gedacht, da ich mich erst einmal verlaufe und den Weg mehrfach abgehen muss, um mich wieder zurecht zu finden. Sobald ich nicht sofort weiß wohin, fühlt es sich so an als würde mein Herz aussetzen. Puh ...
Roxas schläft, als ich die Kamera zurück lege und das Samtsäckchen in meiner Tasche verstecke. Das wird er heute abend beim Essen bekommen, hehe.
Auf halben Weg zieht mein Freund ein schwarzes Band aus seiner Tasche und legt es mir um die Augen. "Du darfst nicht gucken", höre ich ihn sagen. "Warum?", quieke ich sofort empört, doch freue mich auf das, was er wohl wieder geplant hat. Roxas führt mich irgendwelche Treppen hinab und er löst das Band erst, als wir bereits an einen liebevoll gedeckten Tisch sitzen. Tropische Fische umschwirren bunte Korallen und Wasserpflanzen, hinter einem versunkenen Ruderboot taucht ein neugieriger Kugelfisch auf und ein Rochen schwebt an der riesigen Scheibe direkt neben uns entlang. Die komplette Wand besteht aus dicken Glas und formt eine abgerundete Decke über uns. Ich sehe erstaunt nach oben und bemerke die vielen Fischschwärme.
"Und es ist gar nicht son teuer wie es aussieht", sagt Roxy keck und sieht mich erwartungsvoll an. Wer würde diesen Jungen nicht lieben? Ach, Ashley, du verpasst etwas. "Ich habe auch eine Überraschung für dich", meine ich stolz und bekomme ein "Ach ja?" als Antwort. Eine hübsche Kellnerin kommt zu uns und wir können zwischen Vegetarisch, Fisch und Fleisch entscheiden. Wir entscheiden uns für Fisch und bekommen eine Cremesuppe zur Vorspeise und als Hauptgang einen wirklich perfekt zubereiteten Lachs. "Und was ist deine Überraschung?" Roxas verliebte Augen sehen über den Tisch zu mir und er greift nach meiner Hand. Wir lassen beide die Arme auf dem Tisch liegen und streicheln unsere Hände, während wir uns das zarte Fischfleisch in die Münder schieben. Es ist wirklich köstlich ... "Das sag ich dir noch nicht", grinse ich stolz, ihn auch einmal auf die Folter spannen zu können - doch ich schneide mir selbst in das Fleisch, denn auch ich kann es kaum erwarten sein Gesicht und die Reaktion auf mein Geschenk zu sehen.
Während wir auf den Nachtisch warten, greife ich in meine Tasche und verspüre ein warmes Gefühl in meiner Brust, als ich es Roxas in die Hand lege. Er sieht mich lächelnd an. "Ich glaube, ich weiß, was es sein könnte." Ist auch nicht besonders schwer zu erraten, Süßer. Er zieht das Säckchen auf und ich verkrampfe mich aufgeregt. Guck endlich rein! Ich will deine Freude sehen.
Roxas zieht die Kette mit dem Anhänger aus dem Samt und klappt zufrieden das Silber auf. Er schweigt lange und rächt sich damit wohl, dass ich ihn solange darauf habe warten lassen. Er schließt den Anhänger und legt ihn sich selbst um den Hals zu den Lederbändern, doch den Anhänger lässt er unter seinem Shirt verschwinden. Er beugt sich zu mir rüber und flüstert mir in das Ohr: "Das ist ab sofort der wichtigste Gegenstand, den ich besitze."
Das Kribbeln durchfährt meinen Körper und ich seufze zufrieden. In seinen Augen stehen die Tränen, aber ich weiß, dass es Glück ist. Manchmal frage ich mich, ob man überhaupt so glücklich sein kann. "Es ist der einzige Gegenstand, um den ich trauern würde, würde ich ihn verlieren. Er hat eine ganz besondere Bedeutung für mich und spricht mehr aus, als irgendjemand auf dieser Welt je sagen könnte. Mehr als jedes Bild an meiner Pinnwand. Ich danke dir."
"Ich liebe dich für immer - Roxas"
"Du wirst immer ein Teil von mir sein - Reza"
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Loveletters (BoyxBoy, Yaoi)
Romance"Ich liebe dich, weil du immer für mich da bist. Ich liebe dich, weil du mich mit deinem Lächeln zum Lachen bringst. Ich liebe dich, weil du so einzigartig bist. Du bist mein kleiner Junge." Reza, ein 17-jähriger Schüler, hat ein großes Problem: Er...