Totenstille.
In diesen Moment wird mir klar, wie vergänglich, nicht ewig ... unser Leben ist. Es kommt und hat ein Ende.
Ich sehe mir den Ring aus Gold an, so gut ich durch meine Augen noch sehen kann. Ich nicke und stecke ihn mir an den zweiten Finger von rechts - meinen Ringfinger. "Überspringen wir die Verlobung", flüstere ich zu Roxas und nehme seinen Antrag damit an. "Ich heirate dich an dem Ort, am dem du gestorben bist."
Du wirst meine Antwort aber wohl nicht mehr hören, was?
Teilen wir uns nicht die Seele, die gerade weint? Kannst du auch spüren, wie ihre Welt zerbricht?
Du bist als Teil von ihr gegangen ... Nun bin nur noch ich hier ... Du bist doch das wichtigste, was ich hatte.
Mein Leben, mein Lehrer, mein Herz, meine Seele - mein Zuhause.
Wie soll ich ohne dich denn noch laufen können... Bitte ...
Ich will deine Stimme hören.
Nur noch ein Mal. Ich wäre doch nie gegangen, hätte ich das gewusst... Dass deine Augen jetzt tot in die Leere starren - wahrscheinlich verweint mit Tränen, die für immer austrocknen werden. Dein Körper wird zu Eis werden und ich werde dich nie wieder berühren können ...
Roxy? Könnte ich an deiner Stelle gehen, dann hätte ich das getan.
Du wolltest leben, doch du durftest nicht. Während andere sich umbringen oder ihr Leben nicht wertschätzen, konntest du nicht anders. Du hattest nur diesen einen Weg, wurdest geboren, um so früh zu sterben. Hätte ich meine Lebenszeit für dich eintauschen können, ich hätte nicht gezögert. Dann hättest du weiter glücklich sein können ...
Du hättest mit Jayden Kartenspielen können, weiter am Piano deine Lieder spielen. Du hättest leben können.
Egal, wie laut ich schreien würde, du würdest nichts mehr hören, oder?
Ich schließe die Augen und bemerke, dass ich mich zusammengerollt habe und in den Armen meiner Mutter weine, wie nie zuvor.
Ich liebe dich so sehr ...
Ist es Schicksal jetzt alleine zu sein?
Ich habe dir mein Herz geschenkt, Roxy. Ich will niemanden sonst an meiner Seite haben.
Du bist und bleibst ein Teil meines Herzens, auf ewig!
Am liebsten ... würde ich jetzt schon einen Weg einschlagen, um zu dir zu können, um ums wieder zu vereinen.
Aber ich weiß, dass du das nicht wollen würdest. Du willst, dass ich nun auch für dich weiterlebe, mhm?
Du hast dir gewünscht etwas auf dieser Welt zu erreichen und ich werde dir zeigen, dass du zumindest in mir weiterleben kannst ...Einen Tag nach deinem Verlassen ist schon deine Beerdigung. Dieses Bett aus Stein umschießt dich nun für immer. Der Pfarrer schlägt gerade sein Buch auf, um an all die in schwarz gekleideten Menschen, welche sich für deinen Abschied hier versammelt haben, ein paar gute Worte zu richten. Ich weiß nicht, ob es respektlos ist oder nicht, doch ixh trete für dich vor, neben deinen leblosen Körper, deiner Hülle, deren Herz nie wieder schlagen wird. Der Pfarrer lässt mich sprechen und ich weine noch immer um dich. Wenn du das hier fühlen kannst, dann sei auch du nicht traurig, dass es zu Ende ist.
"Wir alle hier wissen, welch ein wundervoller und einzigartiger Mensch Roxas war und ist." Ich hole tief Luft, um dich mit meiner zittrigen Stimme zu ehren. "Mit kleinen und auch großen Dingen hat er gezeigt, dass das Leben wunderschön sein kann, sowie Menschen dankbar. Roxas hatte es mit seiner Krankheit keinesfalls leicht, aber ... dennoch war er nie selbstsüchtig. Damit angefangen, dass er immer alle im Bus vor ließ, brachte er mir das Lachen, das Sprechen, das Leben bei! Er zeigte mir mit jedem seiner Worte, dass ich und alle hier es wert sind, sich selbst zu lieben und das zu tun, was wir für richtig halten. Roxas ist nicht tot, nur sein Körper ist es."
In meinen Händen halte ich die Kette aus Silber, welche der Arzt mir als deine persönlichen Gegenstände ausgehändigt hat und umklammere diese.
"Solange wir diesen Jungen in unseren Herzen tragen, kann er weiterleben. Mit einfachsten Worten färbte er meine Welt von Grau zu Bunt - und ich bin mir sicher, dass es nicht nur bei mir so war. Lasst uns das hier nicht als Abschied sehen." Ich drehe mich zu deinem neuen Bett und lege deinem Körper das Silber um. Den Anhänger klappe ich auf, so dass unser Foto und die Gravur zu sehen sind. Darin lege ich eine kleine, rosa Blume - so wie bei den Papierschiffen - klappe es wieder zu und nähere mich dir an, um deiner Hülle einen letzten Kuss zu geben. Deine Lippen sind kalt und es bringt mir höllische Schmerzen, weil es der letzte sein wird ... Doch ich weiß, dass du möchtest, dass ich glücklich bin. Deswegen bitte ich dich, mir zu verzeihen, dass ich jetzt noch aus Schmerz und Trauer weine.
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Loveletters (BoyxBoy, Yaoi)
Romance"Ich liebe dich, weil du immer für mich da bist. Ich liebe dich, weil du mich mit deinem Lächeln zum Lachen bringst. Ich liebe dich, weil du so einzigartig bist. Du bist mein kleiner Junge." Reza, ein 17-jähriger Schüler, hat ein großes Problem: Er...