Du, ich und Lasse

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"Roni?", hörte ich Stefan aus dem Flur rufen, während ich gerade im Bad war und meine Haare durchbürstete.

"Ja?", antwortete ich.

"Lasse und ich wollen zum Spielplatz gehen, willst du mitkommen?".

Etwas frische Luft wird mir bestimmt gut tun.

"Ähm.", machte ich und legte die Bürste beiseite. "Ja.".

Dann trat ich aus dem Bad und schielte um die Ecke. Stefan half Lasse gerade seine dunkelblaue Regenjacke anzuziehen, was mir wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Flink huschte ich in mein Zimmer und zog mir meine schwarz-weißen Turnschuhe an. Dann warf ich mir meine schwarze Lederjacke über und trat in den Flur, wo Stefan und Lasse auf mich warteten.

"So, dann lasst uns mal los.", meinte Stefan und öffnete die Tür. Lasse ging gleich in den Flur hinein und begann die Treppen hinunterzulaufen. "Schön am Geländer festhalten... So ist gut.", rief Stefan seinem Neffen zu und folgte ihm dann eilig.

Manchmal war Stefan etwas zu übervorsichtig. Es war oftmals süß, aber auch völlig überflüssig.

Ich schnappte mir den Wohnungsschlüssel und folgte den beiden dann. Draußen angekommen machten wir drei uns auf den Weg zum Spielplatz, der etwa eine Viertelstunde von uns entfernt lag.

Lasse lief oft vor, was Stefan eigentlich immer mit "Nicht so weit vorlaufen, Lasse", kommentierte. Wenn er dies tat, rollte ich mit den Augen, denn dies war immer der Beweis dafür, wie übervorsichtig Stefan doch war.

"Stefan.", meinte ich schließlich beruhigend, als er wieder einmal Lasse darum bat, nicht so weit vorzulaufen. "Ganz ruhig, es wird ihm schon nichts passieren.".

Stefan seufzte.

"Ich weiß, aber trotzdem habe ich Schiss, dass etwas passiert.", meinte er.

"Ihm wird schon nichts passieren.", meinte ich. "Lass ihn einfach Kind sein. Du kannst ihn ja nicht für immer in Watte packen.".

"Hmmmm.", grummelte er.

Ich lächelte und boxte ihm spielerisch auf den Oberarm.

"Sei nicht so eine Pussy.", lachte ich.

"Ey!", machte er aufgebracht, doch lächelte dabei. "Bin ich gar nicht.".

"Bist du wohl.".

"Nein.".

"Doch, bist du.", flötete ich neckisch und sah in sein Gesicht.

Beleidigt drehte er seinen Kopf weg und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Tze.", machte er.

Ich sah, dass er seine Lippen zu einem Grinsen geformt hatte. Spielerisch legte ich meinen Arm um seine Taille und drückte mich an ihn. Er fing an leise zu lachen und erwiderte die liebevolle Geste, indem er seinen Arm um meine Schulter legte.

Arm in Arm gingen wir die Straße herunter. Stefan ließ Lasse natürlich keine Sekunde aus den Augen, seine Kommentare ließ er jedoch sein.

Doch als ich dann durch Zufall auf die Straße sah, gefror mir das Blut in den Adern.

Scheiße, nein! Scheiße! Scheiße! Scheiße!

Michaels Auto! Es war Michael!

Bitte, lass ihn uns nicht gesehen haben! Das wird nur Stress geben!

Chefs liebt man nicht [Shindy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt