Ich fragte mich inwiefern sich die Beziehung mit Michael überhaupt noch lohnte? Wir stritten uns dauernd. Konnten es noch nicht einmal während unserer gemeinsamen Arbeitszeit verheimlichen, dass es in unserer Beziehung nicht gut lief.
Es war bereits eine Woche vergangen. Die ständigen Streitigkeiten zwischen uns zerrte an meiner Psyche. Ich war nicht gut drauf, wollte nicht raus gehen und etwas unternehmen. Selbst Stefan und Erika konnten mich nicht aufheitern.
Geistesabwesend knallte ich Michael den Ordner mit den Abrechnungen der vergangenen Konzerte auf den Schreibtisch, an dem er gerade mit Bushido saß und die Beats für verschiedene Songs durchging.
Er sah genervt auf.
"Was ist das jetzt schon wieder?", fragte er gereizt, strafte mich mit einem verachtenden Blick und wandte sich dann wieder an den Computer.
"Die Abrechnungen.", sagte ich kühl. "Von den Konzerten.".
"Das kann warten.", brummte er.
"Du wolltest, dass ich sie dir bringe.", zischte ich. "Hier sind sie.".
Michael drehte sich zu mir und deutete dann provozierend mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm.
"Siehst du das?", fauchte er lautstark. "Ich arbeite gerade."
"Ach und ich arbeite nicht, oder wie?", erwiderte ich und hob die Augenbrauen.
"Alter, nerv' mich jetzt nicht.", spuckte er und wandte sich wieder an den PC. "Nimm deine scheiß Abrechnungen und lass mich in Ruhe.".
"Weiß du was?", brummte ich mürrisch und wurde von ihm unterbrochen, ehe ich auch nur weiter reden konnte.
"Nein! Was?! Was denn?!", schrie er wütend. "Komm' schon, teile deine Weisheit mit mir!".
Ich öffnete den Mund, doch entschloss mich dazu nichts zu sagen. Stattdessen machte ich auf dem Absatz kehrt und zog mir meine Jacke an.
"Alter, was soll der Scheiß denn jetzt?", fragte er gereizt.
Ich antwortete nicht, sondern schnappte mir meine Tasche und stürmte aus dem Studio.