Das Unmögliche wird möglich

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Nur mit meinem Auto- und Wohnungsschlüssel bepackt, ging ich in das Studio hinein und wurde gleich von Michael empfangen:

"Ah Roni. Gutes Timing. Würdest du dich eben um meine Fanpost kümmern?", fragte er, während er scheinbar etwas voller Anstrengung am Computer suchte.

"Michael, wir müssen reden.", meinte ich tonlos.

"Ist das so wichtig?", fragte er mich ohne vom Bildschirm aufzusehen.

"Ja.".

Michael seufzte.

"Okay.", stöhnte er und drehte sich zu mir. "Was ist denn so wichtig?".

Ich atmete einmal tief ein und aus.

Jetzt geht es los.

"Michael, ich kündige.".

Stille.

Michael blinzelte einmal. Dann runzelte er die Stirn.

"Wie du kündigst?", fragte er verständnislos, als ob er nicht wüsste, was das Wort bedeutete.

"Na, ich will nicht mehr für dich arbeiten.", entgegnete ich.

"Was?", fragte er. Dann schüttelte er einmal mit dem Kopf. "Wieso jetzt auf einmal?".

Ich seufzte.

"Es klappt mit uns nicht.", erklärte ich. "Wir können Berufliches und Privates einfach nicht trennen. Ständig streiten wir uns für irgendeinen Scheiß.".

"Das heißt nicht, dass du sofort kündigen musst.", erwiderte er.

"Nein.", sagte ich. "Aber ich möchte kündigen. Tut mir leid, Michael.".

Michael starrte mich mit unverständlichem Blick an. Er schüttelte nur den Kopf.

"Das heißt wohl, es ist aus?", knurrte er mit patziger Tonlage.

Ich nickte schweren Herzens.

"Ja.", antwortete ich.

"Ist es wegen diesem Wichser? Wird das jetzt dein Neuer?".

Meine Gedanken drifteten nach letzte Nacht ab. Wo ich mit Stefan geschlafen hatte. Als ich neben ihm aufgewacht war, war er schon wach gewesen und hatte mich voller Bewunderung betrachtet. Er meinte, dass er mich liebte und mich schon eine Weile geliebt hatte.

"Stefan und ich-.", setzte ich an. "wir... wir wollen es versuchen.".

"Aha.", zischte Michael. "Na, dann viel Glück.", fauchte er zornig. "Ich werden dir den Kündigungsvertrag faxen.".

Meine Lippen presste ich zu einem schmalen Strich zusammen. Daraufhin nickte ich.

"Leb' wohl, Michael. Und danke für alles.".

Indem ging ich aus dem Studio und ließ die Vergangenheit hinter mir.

Chefs liebt man nicht [Shindy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt