"James Bond oder Thor?", fragte Stefan und hielt beide DVDs hoch, während er vor unserem DVD-Player hockte und mich gespannt ansah.
Ich hatte es mir währenddessen auf unserem Sofa gemütlich gemacht.
"Ähmmm.", machte ich nachdenklich. "Thor.", beschloss ich.
Stefan legte die DVD ein und schmiss sich dann neben mich.
"Unglaublich, dass ich diesen Film mit dir gucke.", murmelte ich ungläubig.
"Das warst du mir schuldig.", lachte Stefan. "Immerhin musste ich mit dir diese komische Schnulze gucken.".
"Wie ein einziger Tag.", verbesserte ich ihn.
"Meinetwegen, dann eben 'Wie ein einziger Tag'. Eine Schnulze war es trotzdem.".
Ich schmunzelte nur darüber und griff dann nach der Chipstüte, die wir uns beide teilten.
Eine Weile guckten wir schweigend den Film. Wir berührten uns nicht, sahen uns auch nicht an. Doch als ich meine Hand in die Tüte gleiten ließ, stieß sie mit Stefans Hand zusammen und glitt mit ihr in die Tüte. Dort verharrten sie.
Ich blickte ins Innere der Tüte. Dann sah ich hinauf zu Stefan, der mich mit einem belustigten Blick musterte. Sein sanftes Lächeln erwiderte ich.
Ohne dass ich es wollte, fiel mein Blick auf seine geschwungenen Lippen, die mit ihrem sanften Rotton zu seinem leichten, dunklen Bart einen Kontrast bildeten.
Ich schluckte und versuchte meinen Impuls zu unterdrücken, doch es gelang mir nicht.Stattdessen beugte ich mich zu ihm vor und berührte für einen Bruchteil einer Sekunde seine weichen, samtweichen Lippen, ehe ich mich wieder von ihm löste. Erschrocken über meine eigene Tat, blickte ich ihm ins Gesicht. Mir fiel ein Stein vom Herzen: Er hatte seine Augen geschlossen, öffnete sie jedoch einen Augenblick später.
Sein verträumter Blick war auf meine Lippen gerichtet. Ich öffnete den Mund, um mich zu entschuldigen, doch plötzlich nahm er mein Gesicht in beide Hände und drückte seine Lippen wieder auf meine.
Vernebelt von meiner Begierde, erwiderte ich den Kuss. Ich schob meine Beine ganz auf das Polster unserer Couch und richtete mich dann auf. Sanft legte ich meine Hände auf seine Schultern und drückte ihn dann nach unten. Bereitwillig legte er sich auf den Rücken. Ich folgte ihm ohne den Kuss abzubrechen.
Seine warmen Hände glitten langsam unter mein Shirt und streichelten voller Zärtlichkeit meine Haut. So Zärtlichkeit, wie ich es noch nie erlebt hatte.
Unsere Lust steigerte sich von Sekunde zu Sekunde mehr, bis sie uns schließlich in Stefans Schlafzimmer trieb. Unterwegs hatten wir beinahe unsere komplette Kleidung verloren. Im Unterwäsche schmissen wir uns schließlich aufs Bett, doch diese war auch recht schnell von unseren Körpern verschwunden.
Ich weiß nicht was dazwischen passierte. Mein Verstand war wie weggeblasen. Schlussendlich fand ich mich - nach dem besten Sex meines Lebens - in Stefans Armen wieder und schlief kurz darauf ein.