Als Tamey am nächsten Morgen erwachte, spürte sie sofort an welchen stellen Masuru sie geheilt hat.
//Ich habe mir also wirklich ein paar Rippen gebrochen.// dachte sie, als sie das Kribbeln an diesen bemerkte. Auch wenn sie es gewohnt war, fremdes Chakra in sich zu tragen, war es doch etwas anderes, wenn es ihr freiwillig gegeben wurde.
Kräftig gähnend streckte sich die 16-Jährige und stand vom Bett auf, wobei sie sogleich die Verspannung an ihrem Rücken bemerkte. Mit einer heftigen drehung nach links und nach rechts, hörte sie das Knacksen ihrer Wirbelsäule und so gleich das Abklingen der verspannung. Aber auch einen leichten Schmerz, den sie sich dabei herbeigezogen hat.
//War wohl doch zu grob// dachte sie und lachte leicht.
Leicht dehnt sich Tamey, um auch diese Schmerzen loszuwerden, ehe sie ins Bad ging.Das Bad war schlicht, fast schon so wie das Bad in Orochimarus Versteck, mit einem Unterschied, es gab keine Rohre an der Wänden.
Sich sicher dass Masuru Gestern das Wasser aus den Wasserhahn geholt hatte, sah Tamey diesen an, doch auch als sie den Henkel auf drehte, kam kein Wasser zum vorschein.
"Seltsam." murmelte sie und gerade als sie an ihrer Erinnerung zweifeln wollte, erkannte sie ein Zeichen am Metal. Es war eindeutig das eines Jutsus, nach dem Symbol zu urteilen eines aus dem Elementarbereich Wasser.
"Verstehe, davon habe ich schon mal gelesen. Ein Elementarzeichen, das einem ermöglicht, an jedem Ort Wasser oder andere Elemente zu erhalten im Austausch von ... Chakra." stockte Tamey etwas, als ihr bewusst wurde, wie das ganze funktioniert.
Unsicher blickte sie auf ihre linke Hand.
//Ob ich es versuchen soll? Aber vielleicht verbrauche ich dabei gleich mein ganzes Chakra, Masuru meinte ja, er hat mir nur einen kleinen Teil davon dagelassen. Hat er es vielleicht gerade aus diesem Grund getan, damit ich diese Siegel nutzen kann?//
Vorsichtig näherte sich Tameys Hand den Wasserhahnen und als sie diesen berührte, spürte sie, wie nervös sie wurde.
"Dann wollen wir mal." motivierte sie sich selbst und spürte auch schon wie ein leichtes Kribbeln von ihrem Zwerchfell aus bis zu ihrem Arm ging.
Umso näher das Kribbeln dem Waschbecken kam, umso nervöser wurde Tamey.
Doch als sie spürte, wie das Chakra aus ihr heraus in das Objekt hineinging, hörte sie auch schon das ruhige Plätschern von Wasser.
Erleichtert atmet die braunhaarige aus, als sie das zwar dünne, aber dafür ruhig ablaufende Wasser sah. Doch die Erleichterung verflog schnell wieder, als ein heftiger Schmerz durch ihren Körper zog und das Chakra sich zurückzog.
Leicht gekrümmt hielt Tamey sich ihren Bauch, genau unterhalb ihrer Brust.
"Scheiße." fluchte sie, ehe sie eine seltsame Gestallt hinter sich bemerkte.
#Papa# erklang die Stimme eines kleinen 5 Jahre alten Jungen und als Tamey sich leicht zu ihm umdrehte, erkannte sie eine schatten artige Gestalt, die sich krampfhaft an der schmutzigen Kleidung hielt.
#Pa-pa ... wieso Papa ... wieso hast du mich ihnen gegeben? Wieso ... wieso hast du mich gefressen?#
Ein kalter schauer ging durch Tameys Körper und als sie sich wieder von dem Jungen weg drehte, erblickte sie sich selbst im Spiegel wieder.
Immer schneller schlug ihr Herz, als sie dabei zusah, wie aus ihrem Spiegelbild ein Monster mit schwarzem Fell und silber-schwarzen Augen wurde, das sogleich aus dem Spiegel auf sie zu sprang.
Schlagartig wich Tamey zurück und spürte als nächstes die kalten Fliesen am Rücken. Sofort sah sie sich hastig um, doch sowohl das Kind als auch das Schattenwesen waren verschwunden. Das einzige, was von dem geschehen zeugte war, das heftige Brennen und Zwicken, das ihren Körper einnahm.
"Okami." erklang es neben ihr, worauf die braunhaarige heftig zusammen zuckte und mit weit geweiteten Augen zu denjenigen sah und erst nach und nach erkannte sie ihn.
"Ganz ruhig Okami, es war nur eine erinnerung." sprach Masuru sachte und wollte das Mädchen beruhigend am Arm packen, doch diese wich zurück.
"Nicht. Bleib weg .... ich ... ich." immer brüchiger wurde Tameys Artmung, die sie sogleich mit langen und kontrollierten Atem zügen versuchte unter Kontrolle zu bringen und so auch ihre Gefühle, die ihr durch den Körper jagten, wie eine von einer Tarantel gestochene Maus.
Aber waren es auch wirklich ihre Gefühle, die sie da spürte?
"Geht's wieder?" fragte Masuru nachdem er sah, wie das Zittern bei der braunhaarigen langsam ab ließ. Sachte nickte diese, während sie sich durch das nun leicht fettige Haar strich.
"Wa-was war das?" fragte sie stockend.
Behutsam stellte sich Masuru zu ihr.
"Weist du es nicht? Das war eine deiner Seelen. Kannst du dich erinnern?"
Tamey dachte nach und langsam erinnerte sie sich.
"Ja, ich erinnere mich. Ich sehe ihren tot, wenn ich sie nutze, nicht wahr?"
Masuru nickte. "Ja."
Leicht runzelte Tamey die Stirn.
"Aber wieso? Wieso hat es mich dieses mal so mitgenommen? Damals, früher konnte ich sie ohne Probleme nutzen, doch das gerade ... ich habe mich selber gesehen, wie ich mich verschlinge. Und dieses Gefühl, die Angst und Hilflosigkeit, wie auch der Zorn. Ich habe das damals noch nie gespürt."
Masuru sah sie an, bevor er sich zu ihr runter setzt und vor zum Becken blickte. Das Wasser, das vorhin aus dem Hahnen lief, war verschwunden. Nur einzelne Tropfen machten den Schwarzhaarigen klar, wie es zu dieser Situation kam.
"Früher warst du auch nicht so mitfühlend. Du hast deine Arbeit getan und nichts weiter. Gefühle hast du, wenn überhaupt, nur mir oder Gotetsu gezeigt. Bei den Lämmern, den Opfern, warst du zwar immer betrübt, dass sie sterben mussten, aber sonst hast du dort keine Gefühle an dich ran gelassen."
"Mitgefühl ... stimmt ... damals hatte ich so etwas nicht ... zumindestens nicht so stark wie jetzt. Das heißt, dass jedes Chakra, das ich ab jetzt nutze, mich gefühlt sterben lässt?" fragte sie und sah zu dem schwarzhaarigen.
Dieser atmete tief ein. "Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass die Seelen zu stark für dich sind, und sie deinen Körper übernehmen werden, wenn sie können. Ob du bei deren Nutzung ständig deren Tod siehst, kann ich dir genau so wenig sagen."
Einige Zeit war es still, ehe Tamey aufstand.
"Bring mich zu ihnen." verlangte sie, und Masuru wusste sofort, wen sie damit meinte.
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Anti-Ninja II: Die Schatten der Vergangenheit
FanfictionTamey, die es endlich geschafft hat, ihren großen Idolen zu begegnen, erwartet ein düsteres Erwachen. Die Organisation, die sie dachte, eliminiert zu haben, existiert immer noch und ist größer als jemals zuvor. Zum Schutz ihrer Freunde und all denen...