Die Nase in die Bücher steckend, blätterte Tamey Seite um Seite vor, während ihr Gesicht eine fast schon versteinerde Form annahm und sich abegesehn von ihren Augen, die nach rechts und lings schwankten, kaum was bewegte.
Wie lange sie schon hier saß, wusste sie gar nicht mehr, sie merkte nur, wie Kashin netterweise ihre Feldflasche immer wieder mit Wasser füllte, nachdem sie sie geleert hatte.
Sich sicher, ohne ihn schon längst verdurstet zu sein, bedankte Tamey sich bei ihm und nahm einen weiteren großen Schluck aus der Flasche.
Nach einigen weiteren Stunden seufzte Tamey laut auf, erhob sich knacksen von ihrem Stuhl und lief etwas umher. Ihr Kopf war voller Ideen und Möglichkeiten, doch das richtige herauszufinden war, als müsste man ein verschwommenes Puzzleteil finden und an den richtigen Platz legen und genau das bekam sie nicht hin! Was sie wiederum innerlich zur Weißglut trieb.
Aus diesem Grund beschloss sie, den Raum zu verlassen und etwas frische Luft zu schnappen.
Aus den alten Ruinen endlich draußen atmete Tamey tief ein.
Sie liebte den Herbst, genau so wie die bunten Farben, die sich vor ihren Augen erstreckten. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck lief sie weiter durch den bunten Wald und lauschte einfach mal allen möglichen Geräuschen. Das Rascheln des Laubes unter ihren Füßen, das Huschen der Tiere und das Rauschen der Bäume. Um so mehr Minuten vergingen, umso freier fühlte sie sich und ihr Kopf wurde wieder leerer und klarer. So leer und klar, dass sie erst spät den veränderten Untergrund unter ihren Füßen bemerkte.
Verwundert sahen die braunen Augen zu Boden, wo sich ein Weg bahnte.
Neugierig folgten ihre Augen diesem, von Wurzeln befreiten Trampelpfad und erkannten, dass dieser wohl einfach nur aus dem Wald führte. Sich nicht sicher wohin der Weg führte, folgte Tamey diesen einfach.
Einzelne Blätter fielen von den Bäumen und landeten nach einigen Loopings auf dem Boden. Tamey beobachtete die Blätter dabei und bei einem Blatt, das sich gerade vom Ast gelockert und nun nach unten gleitet, sprintete sie los.
Es dauerte nur wenige Sekunden und schon stand die Schwarzhaarige mit dem Ahornblatt in der Hand da und zwirbelte es zwischen ihren Fingern hin und her.
Prüfend sahen die braunen Augen hinter sich auf den Boden und seufzte grinsend, als sie den leichten in den Boden gedrückten Fußabtrug sah. Er wahr zwar nicht tief, keine 5mm tief, aber dennoch.
Sowohl an Geschwindigkeit als auch an Genauigkeit hatte sie zu gewonnen, als sie die zwei Wochen hierher gesprungen waren, was Tamey mehr als nur fröhlich stimmte, doch das genaue abwägen wann wie viel kraft von Nöten ist ist etwas woran sie noch arbeiten musste.
Wieder mals tief in Gedanken versunken, hätte Tamey fast eine weitere Veränderung in ihrer Umgebung nicht bemerkte. erst als zwei laute stimmen in der ferne zu hören wahren, erkannte sie es.
~*~
Kashin, der gerade von seiner Jagd zurückkam, bemerkte schnell, dass die Schwarzhaarige nicht mehr da war, wo sie eigentlich sein sollte.
Leicht genervt, da er es ihr noch gesagt hatte, dass sie die Ruinen nicht ohne ihn verlassen sollte, legte er das erlegte Tier auf den Boden und machte sich sogleich auf den Weg nach draußen. Wieder an der frischen Luft, fand Kashin auch gleich die ersten Fuß dapper im Schlamm, denn er verfolgte.
Nach wenigen Minuten, in dem er durch den Wald lief, kam auch er bei dem Weg an, den Tamey gefunden hatte. Sicher gehen, dass die Schwarzhaarige nicht doch weiter durch den Wald gelaufen war, sah Kashin sich um. Doch es gab keine weitere Spur, die ihm verraten wurde, dass Tamey den steinernen Weg nicht genommen hättte.
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Anti-Ninja II: Die Schatten der Vergangenheit
FanfictionTamey, die es endlich geschafft hat, ihren großen Idolen zu begegnen, erwartet ein düsteres Erwachen. Die Organisation, die sie dachte, eliminiert zu haben, existiert immer noch und ist größer als jemals zuvor. Zum Schutz ihrer Freunde und all denen...