~* Kapitel 37 *~

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Die Gedanken kreisen und doch lagen sie still.

Das Blut kochte und doch floss es ruhig.

So würde Tamey sich gerade beschreiben. Ruhig und doch tobend.

Seit sie das erste mal einen Inugami in sich aufgenommen hat, war sie sich über ihre eigenen Gefühle nicht mehr sicher. Waren es wirklich ihre? Oder doch dass der Seelen? Und was ist mit ihren Ängsten? Gehörten sie ihr oder doch wem anderen?

Auch wenn sie jedem, der hier im Versteck mit ihr lebte, eine harte Schalle zeigte, packte sie Gewissensbisse.

#Tamey!# ertönte die laute Stimme des Hokage, als er nach ihr geschrien hatte.

Ja, sie hatte ihn damals gehört, als sie an der Maschine hing und Naruto ihr zur Hilfe geeilt war. Und allein bei dem Klang seiner besorgten und lauten Stimme fing das sonst so ruhige und fast schon kalte Herz das Schlagen an. Es war schon immer für Tamey ein Rätsel gewesen, warum sie allein bei dem Gedanken an den siebten Hokage so ein wohliges Gefühl bekam.

Sempra würde sogleich laut schreien, dass sie den alten Mann lieben würde, aber Tamey glaubte nicht, dass sie das tat, zumindest nicht so, wie es ihre Freundin dachte.

Nein, Tamey glaubte einfach, dass dieses Gefühl daher kam, dass sie ihn einfach so bewunderte.

Die ganze Lebensgeschichte dieses Mannes hatte sie in den Bibliotheken von Karone auseinandergenommen. Ein Junge, verflucht der Jinchuuriki des Kyuubi, dem neunschwänzigen Fuchs zu sein und obwohl ihn alle verachten, hat er nie aufgegeben und Freunde gefunden. Freunde, die ihm beistehen und unterstützen. Die ihn respektierten und so annahmen, wie er war.

Leicht legte sich das stark schlagende Herz, als Tamey sich die Frage stellte, ob auch Sempra, Yami und Nico sie so akzeptieren würden, wie sie wäre, wenn sie ihr wahres ich kennen ...

Leicht brummend drückte Tamey ihr Gesicht noch tiefer in ihr Kissen.

Warum dachte sie an so etwas Belangloses eigentlich? Immerhin würde sie alles in ihrer Macht stehende tun, damit es nie so weit kommt. 

Das ihre Freunde nie sehen, was für ein Ungeheuer sie doch in Wahrheit ist. 

Ungeheuer ... wahr sie das denn überhaupt noch? Abgesehen von den kleinen Teil der Inugamis, hatte sie kein anderes Chakra zu sich genommen. Selbst die Seelen, die in so seltsamen Tongefäße gesperrt waren, hat sie kein weiteres Mal angerührt. Lag es daran, dass sie Angst hatte, was aus ihr werden könnte, wenn sie diese Seelen wieder in sich aufnimmt?

Oder noch schlimmer, was ihre Freunde von ihr halten würden?

Sicher um Masuru und Gotetsu muss sie sich keine Sorgen machen, sie kannten ihre dunkle Seite. Doch so wie sie es gestern Masuru gesagt hatte, wusste nicht einmal Karon alles von ihr.

"Ob er enttäuscht von mir wäre, wenn ich wirklich jeden von ihnen töte?" fragte Tamey sich leise und auch wenn sie diese Frage bezüglich Karon stellte, spürte sie, dass sie diese Frage nicht nur ihm stellen wollte.

#Ich werde meine Ziele erreichen, ohne zu töten!# erinnerte sich Tamey an den Satz, der zu den häufigen Zitaten des blondhaarigen Uzumakis gehörte. Aber könnte auch sie so ihr Ziel erreichen?

Sie kannte die Unterwelt, sie wusste, wie die Menschen dort mit ihres gleichen umgingen. Ehre und Treue waren dort selten gegeben. Jeder war sich selbst der nächste und das schlimmste wäre, wenn sie wirklich wie ihr Idol: Naruto Uzumaki, jeden dieser Mistkerle lebend einsperren würde. Den das diese sich mit guten Worten ändern würden, bezweifelte sie stark.

Langsam keimte in Tamey wieder das Gefühl hoch, dass dies nur das Unvermeidliche hinauszögern würde und auch der Hass und die Rache Gefühle der Inugamis und der Seelen, ließen den kurzen Moment, in der sie darüber nachdachte, doch alle Mitstreiter dieser Organisation zu verschonen und der Ninja-Alliance auszuhändigen, sofort verschwinden.

Anti-Ninja II: Die Schatten der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt