Kapitel 36

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Emmas POV:

Die Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht, als ich langsam aufwache und mich im Bett umsehe. Cillian ist nicht da. Ich stehe auf und laufe die Treppen nach unten in die Küche. Dort sehe ich Cillian, wie er gerade Pancakes zubereitet. Der Tisch ist bereits gedeckt mit Brötchen, Aufstrich und frischem Obst. Als er mich bemerkt, dreht er sich lächelnd um und bittet mich, Platz zu nehmen. Ich lächle zurück und setze mich an den Tisch.

Wir frühstücken in angenehmer Stille und Ruhe, während ich mich langsam entspanne und das Gefühl der Geborgenheit in mir aufkommt. Nach dem Frühstück räumen wir gemeinsam den Tisch ab, bevor wir nach draußen in den Garten gehen. Cillian möchte mit mir über meine Albträume sprechen und ich bin bereit, ihm zuzuhören und meine Gefühle zu teilen.

,,Wie fühlst du dich heute Morgen?", fragt er mich, während wir uns auf den Gartenstühlen niederlassen.

Ich spüre die Wärme der Sonne auf meiner Haut und nehme einen tiefen Atemzug, bevor ich antworte: ,,Besser. Ich fühle mich sicherer."

Er schaut mich ernst an und erklärt: ,,Emma, ich möchte, dass du weißt, dass ich niemals etwas tun würde, um dir zu schaden. Ich bin hier, um dich zu beschützen. Ich werde alles tun, um sicherzustellen, dass du dich sicher fühlst."

Ich nicke langsam und spüre, wie sich ein Hauch von Vertrauen und Hoffnung in mir ausbreitet, während ich mich darauf einlasse, ihm zuzuhören und unsere Verbindung wieder zu vertiefen.

,,Ich habe morgen meine erste Therapiesitzung.", erzählt er.

,,Das ist großartig. Ich denke, das wird wirklich helfen", sage ich.

,,Danke, dass du mir eine Chance gibst, Babe. Ich werde alles tun, um mich zu bessern, für dich und für uns", lächelt er leicht und legt seine Hand auf meine.

,,Ich weiß, du wirst es schaffen. Ich bin hier, um dich zu unterstützen", lächel ich.

Die plötzliche Aktion überrascht mich, als Cillian mich über seine Schulter nimmt und mich spielerisch in den Pool wirft. Das kühle Wasser umhüllt mich. Ich tauche unter, bevor ich wieder auftauche und ihn herausfordernd ansehe. Ich spüre, wie sich ein Anflug von Ärger in mir regt, doch als ich sein breites Grinsen sehe, kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
Ich schwimme zur Seite als ich sehe, wie er mir lächelnd entgegenspringt. Das Wasser spritzt um uns herum, als wir im Pool herumtollen und uns gegenseitig necken. Die Freude und das Lachen füllen die Luft um uns herum. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so unbekümmert gewesen bin.

Plötzlich kommt er näher und unsere Blicke verfangen sich ineinander. Unsere Lippen nähern sich langsam und ich spüre sein Herz, das genauso schnell schlägt wie meins. Seine Lippen berühren sanft meine. Ein Gefühl von Vertrautheit und Zuneigung durchströmt mich, während wir uns im Pool küssen und die Welt um uns herum für einen Moment verschwindet.

,,Ich liebe dich", haucht er.

,,Ich dich auch", hauche ich zurück und streiche sanft über seine Wange

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,,Ich dich auch", hauche ich zurück und streiche sanft über seine Wange.

~ Am nächsten Tag ~

Ich betrete den Klassenraum und sehe bereits Lilly und Sophia am Tisch sitzen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, als wir uns gegenseitig begrüßen. Kurz darauf betreten auch Liam und Max den Raum. Die beiden sind heute mal pünktlich. Wir grüßen uns und ich versuche mich so normal wie möglich zu verhalten, obwohl sich ein seltsames Gefühl in mir breitmacht als ich bemerke, dass Liam mich ansieht.
Die Worte von Lilly hallen in meinen Gedanken wider, als sie mir erzählt hat, dass Liam noch Gefühle für mich hat. Ein Hauch von Unbehagen und Unsicherheit durchdringt meine Gedanken, während ich mich bemühe, meine Emotionen im Zaum zu halten. Ich zwinge mich, mich auf den bevorstehenden Unterricht zu konzentrieren, während mein Blick ab und zu zu Liam wandert, der in der Nähe sitzt.

Während des Unterrichts schweife ich immer wieder in Gedanken ab.
Letztendlich greife ich zu einem kleinen Zettel und schreibe:
'Können wir in der Pause unter vier Augen reden?'
Schnell werfe ich den Zettel zu Liam rüber. Als er den Zettel liest, sehe ich wie er etwas darauf schreibt und ihn mir zurückwirft. Als ich den Zettel öffne, lese ich seine Antwort:
'Ja können wir machen.'

In der Pause treffe ich Liam im Flur. Eine unangenehme Stille hängt in der Luft, während wir uns gegenseitig ansehen. Schließlich bricht Liam die Stille und beginnt zu sprechen: ,,Emma, du weißt es sicherlich schon von Lilly", beginnt er und gesteht mir dann, dass er immer noch Gefühle für mich hat. Er akzeptiert jedoch, dass es zwischen uns nicht möglich ist, da ich bereits in einer Beziehung mit Cillian bin.

,,Versuch es bitte nochmal mit Jessy", sage ich, nachdem wir uns einmal kurz umarmt haben.

,,Ja, vielleicht gibt sie mir eine zweite Chance", murmelt er

Wir laufen beide zurück zum Klassenraum und setzen uns an unsere Tische. Ich bin so froh, dass wir es geklärt haben.

Cillians POV:

Ich betrete das schlichte Wartezimmer der Therapiepraxis und spüre eine Mischung aus Nervosität und Entschlossenheit in mir aufsteigen. Meine Aggressionsprobleme haben mich zu diesem Schritt geführt und ich weiß, dass es an der Zeit ist, mich diesen Herausforderungen zu stellen. Mein Blick fällt auf die Uhr an der Wand und ich zähle die Minuten, bis mein Termin beginnt.

Als mein Name aufgerufen wird, stehe ich langsam auf und folge dem Therapeuten in sein Büro. Der Raum ist warm und einladend und ich setze mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Der Therapeut begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln.

Während der Sitzung spüre ich, wie sich eine Last von meinen Schultern löst, als ich meine Gedanken und Gefühle in Worte fasse. Ich erzähle dem Therapeuten von meinen Wutausbrüchen, von den Momenten in denen ich versuchte, meine aufgestaute Aggression durch das Boxen zu mildern, aber manchmal dennoch die Kontrolle verlor...die Morde habe ich natürlich ausgelassen.
Ich spreche auch über den Verlust meiner Eltern.
Der Tod meines Vaters konnte ich schnell verarbeiten. Unser Verhältnis war nie so eng. Obwohl er immer für mich da war und mir alles geboten hat, was ich brauchte, fehlte diese tiefe emotionale Verbundenheit.
Der frühe Verlust meiner Mutter war eine ganz andere Herausforderung. Wir hatten eine innige Beziehung und der Gedanke an sie löst immer noch ein Gefühl von Leere und Schmerz in mir aus. Ihr Kampf gegen den Krebs und schließlich ihr Tod, als ich gerade erst achtzehn war, hinterließ eine tiefe Wunde in meinem Herzen, die bis heute nicht vollständig verheilt ist.

Während der Therapiestunde erkenne ich die Zusammenhänge zwischen meinen Aggressionsproblemen und meinen emotionalen Verlusten. Ich beginne zu verstehen, dass meine Wut vielleicht ein Ausdruck meiner unverarbeiteten Trauer und meiner ungelösten emotionalen Konflikte ist und dass es Zeit ist, mich diesen Schmerzen zu stellen und sie zu heilen.
Ich weiß, dass dieser Prozess nicht einfach sein wird, aber ich bin bereit, mich der Herausforderung zu stellen und an mir selbst zu arbeiten, um ein besseres Leben für mich und für Emma aufzubauen.

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