Kapitel 40

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Emmas POV:

~ Am nächsten Tag ~

In der warmen Badewanne liegend, schließe ich meine Augen fest und versuche mich zu entspannen. Der beruhigende Duft von Lavendel umgibt mich, aber meine Gedanken sind noch immer gefangen von den Ereignissen der letzten Nacht. Die Enthüllungen über meinen Vater und die verstörende Szene am See halten mich in einem angespannten Zustand.

Das Wasser plätschert sanft um mich herum, doch es kann die Gedanken nicht wegspülen. Ich hadere damit, dass selbst nachdem ich dachte, Ruhe würde einkehren, immer wieder etwas Neues auf mich zukommt. Die Bilder spielen wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Die Unruhe in meinem Herzen lässt sich nicht abschütteln.

Die Zeit in der Badewanne zieht unbemerkt vorüber, bis Cillian schließlich an die Tür klopft und vorsichtig nachfragt, ob alles in Ordnung ist. Fast eine Stunde ist vergangen und ich habe die Zeit vollkommen vergessen, so vertieft war ich in meinen Gedanken.

Als Cillian das Badezimmer betritt und sich am Rand der Badewanne setzt, schaut er mich besorgt an und fragt: ,,Babe, ist alles okay?"

Seine Frage nach meinem Befinden lässt mich seufzen und ich antworte ihm: ,,Nein, es ist gar nichts okay. Ich glaube, ich gehe später zu meinem Vater und werde ihn zur Rede stellen."

Er schaut mich überrascht an und fragt: ,,Soll ich dich begleiten?"

Ich schüttel den Kopf und antworte: ,,Nein, lieber nicht."

Cillian holt ein Handtuch und hält es mir hin. Ich stehe auf und nehme es dankend an. Ich trockne mich einmal ab und creme mich mit Bodylotion ein. Cillian beobachtet mich währenddessen.

,,Du hättest es mir sagen sollen", murmel ich und schaue ihn durch den Spiegel an. Er weiß ganz genau, wovon ich spreche.

,,Ich wollte dich vor dieser Situation bewahren", spricht er mit tiefer Stimme.

Ich drehe mich zu Cillian um und unsere Blicke treffen sich. Die Stille zwischen uns wird von meinen Worten durchbrochen: ,,Irgendwann kommt alles ans Tageslicht. Ich glaube, das musst du ja am besten wissen, nicht wahr?"

Cillian beißt sich auf die Lippe und schweigt. Seine stumme Reaktion überrascht mich. Es scheint, als hätte ich ihn dazu gebracht, dass er nichts mehr sagen kann. Ich wende mich von ihm ab und beginne, meine Haare zu föhnen. Cillian steht weiterhin im Bad und ich spüre, dass er über etwas grübelt, doch er bricht sein Schweigen nicht.

Nachdem ich meine Haare trocken geföhnt habe, frage ich: ,,Worüber denkst du nach?"

Seine Antwort kommt bedacht: ,,Du solltest nicht zu deinen Eltern fahren. Wenn du dort mit deinem Vater redest, bekommt deine Mutter davon noch mit. Er soll hierherkommen. Du musst in Ruhe mit ihm reden. Wenn er genug Eier in der Hose hat, dann erzählt er danach deiner Mutter alles selbst."

Ich höre Cillians Worte und nach einem Moment des Nachdenkens stimme ich zu: ,,Du hast recht. Mein Vater sollte herkommen."

Die Vorstellung von Mamas Reaktion löst einen Stich in meinem Herzen aus. Ich kann mir bereits ihre Worte vorstellen, durchdringend und voller Schmerz. Cillian nickt zustimmend, als ob er meine Gedanken verstehen würde.

,,Wenn er hier ist, kannst du in Ruhe mit ihm sprechen, ohne dass deine Mutter involviert ist", fährt Cillian fort, während er langsam näher tritt. Er hebt seine Hand und streicht sanft über meine Wange.

~ Zwei Stunden später ~

Die Klingel durchdringt die Stille und mein Herz schlägt wild. Ich zittere, als ich die Tür öffne und mein Vater vor mir steht, ahnungslos, worüber ich mit ihm sprechen möchte. Ich bitte ihn herein und versuche meine aufgestaute Wut zu zähmen, denn ich darf nicht gleich explodieren.

Im Wohnzimmer angekommen, setzt er sich auf das Sofa und fragt, was so dringend zu besprechen gibt. Ich versuche meine Nervosität zu verbergen und sage ihm, er solle sich setzen. Die Spannung im Raum ist greifbar.

,,Emma, was ist los?", fragt er und runzelt die Stirn. 

Ich atme tief durch und beginne zu sprechen: ,,Ich habe dich im Club von Cillian gesehen. Was hast du da gemacht?" Ich beobachte ihn genau und versuche seine Reaktion zu deuten.

,,Ich habe mich dort mit Arbeitskollegen getroffen und ein wenig getrunken", antwortet er mit fester Stimme. Wüsste ich die Wahrheit nicht, dann würde ich seine Lüge abkaufen. Er verzieht keine Miene, darin ist er sehr gut. Immerhin hat er meiner Mutter und mir etwas vorgemacht. Nie hätte ich mit so etwas gerechnet.

Ein sarkastisches Lachen entfährt mir, nicht weil ich es lustig finde, sondern aus dem Drang, die aufgestauten Emotionen herauszulassen. Meine Stimme wird lauter: ,,Warum lügst du mich an? Sag die Wahrheit! Was hast du wirklich dort gemacht?"

Sein Gesicht wird ausdruckslos. Er tut so als wüsste er nicht, worum es hier gerade geht.
,,Was meinst du damit?", fragt er unschuldig.

Meine Stimme wird noch lauter: ,,Mit wie vielen Prostituierten hast du Mama betrogen? Wie kannst du ihr das nur antun? Warum zur Hölle? Du hast alles kaputt gemacht."

Kein Wort kommt über seine Lippen.
Funkenstille herrscht, bis er schließlich das Schweigen bricht: ,,Hat dir das Cillian erzählt?"

Ich antworte mit Bitterkeit: ,,Ach, es interessiert dich nur, ob Cillian mir das erzählt hat? Ich habe dich mit eigenen Augen dort gesehen. Und wenn der Security-Typ mich fragt, ob ich eine Hure bin, sonst komme ich da nicht rein...sagt doch schon alles!"

Mein Vater steht vom Sofa auf und läuft durch die Gegend, während Tränen meine Wangen benetzen.

,,Emma...es tu-ut mir Leid", sagt er mit zittriger Stimme.

,,Es tut dir Leid? Anscheinend nicht! Sonst würdest du nicht so oft im Club auftauchen", schreie ich.

,,Dann hat Cillian doch etwas gesagt", murmelt er.

,,Wie lange geht das schon?", frage ich wütend.

,,Ich weiß es nicht mehr so genau. Ein halbes Jahr etwa...", antwortet er. 

Plötzlich hört man ein lautes auflachen. Es kommt von Cillian, der die ganze Zeit in der Küche war.

,,Warum lügst du deine Tochter an? Seit zwei Jahren geht das schon", sagt Cillian in einem genervten Ton, als er ins Wohnzimmer stürmt

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,,Warum lügst du deine Tochter an? Seit zwei Jahren geht das schon", sagt Cillian in einem genervten Ton, als er ins Wohnzimmer stürmt.

,,Was?", flüstere ich schockiert.

,,Cillian! Misch dich da nicht ein!", fordert mein Vater wutentbrannt.

,,Verlass mein Haus! Sofort!", brüllt Cillian ihn an, was mich aufzucken lässt. Diese Seite von ihm wollte ich eigentlich nie wieder sehen. Szenen spielen sich wieder bei mir im Kopf ab, als er mich so anschrie, nachdem ich sein Tagebuch gefunden habe...

Cillians POV:

Ich folge Scott zur Tür und muss mich so zusammenreißen, dass ich nicht handgreiflich werde.

,,Du wirst es deiner Frau Anna sagen. Wenn du das nicht machst, dann werde ich es tun", sage ich kühl und öffne die Haustür.

,,Fahr zur Hölle!", knurrt er mich an.

,,Da bin ich schon längst angekommen", wispere ich.

Scott schaut mich verdutzt an und geht, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 19, 2023 ⏰

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