Krankenhaus

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Percy

Ich arbeitete all meine Patienten ab. Schaute auch einmal in der Intensivstation vorbei, um nach der alten netten Dame zu sehen, dessen Knie gestern operiert wurde. Davor war sie auf der Station Sieben gewesen, die unter Dr. Snow und meiner Aufsicht war. Ich war eine einfache Assistenzärztin und würde wahrscheinlich erst in einem Jahr, das Wort Assistent ablegen können. So oft wie ich die Krankenhäuser und Staaten gewechselt habe war es ein Wunder das ich überhaupt noch praktizieren durfte. Ich befand mich im Raum 7.25 und nahm den Patienten Blut ab. „Oh das sind tolle Neuigkeiten", hörte ich von Flur aus hören. „Ja, hier nehmen sie", hörte ich eine sehr bekannte Stimme. Was zur Hölle wollte er hier?
Ich beendete meine Arbeit und ging auf dem Flur, Flavius ging gerade in den Raum 7.15 hinten ihm waren Sean und noch jemand, die eine Haufen Tüten in der Hand hielten. Die beiden schienen zwar genervt, aber lächelten dennoch. Wieder kam von den Senioren aus dem nächsten Raum. „Tolle Neuigkeiten!"
Was war denn so toll? Ich wusste das Chase und zuvor Enrico viel Geld in dieses Krankenhaus gesteckt haben. Sie waren die Trusties des Krankenhaus und nur deswegen hatte man mir hier einen Job angeboten, das war alles von Chase eingerichtet worden, aber was hatte Flavius hier zu suchen?
Ich ging auf Sean zu, der mich anlächelte. „Doktor Persephone!", begrüßte er mich. „Ahh da ist sie ja!", rief Flavius laut und glücklich. Er kam auf mich zu und umarmte mich fest. Ich erstarrte, was zur Hölle?
Ging es seinen Arm schon soweit gut, dass er ihn so fest um mich schlingen konnte. Er löste sich von mir und ich hatte das Gefühl er würde mich als nächstes küssen, weswegen ich drei Schritte nach hinten wisch. „Was tust du hier?", fragte ich recht freundlich. Das war ein Krankenhaus, hier durfte ich nicht rumschreien.
„Was geht hier vor sich?", Doktor Snow kam auf uns zu und sah mich fragend an. „Sie sind doch ...", Doktor Snow runzelte die Stirn und sah Flavius nachdenklich an. „Flavius Salvatore. Enrico Salvatores Sohn", er schüttelte meinen Vorgesetzten die Hand, der anfing sich mächtig zu freuen.
„Verteilen Sie etwas an die Kranken?"
„Ja, an alle", korrigierte Flavius ihn grinsend und Sean gab Doktor Snow eine Tüte, ich wollte auch eine und griff nach eine, aber Sean zog seine Hände weg. Ich war etwas überrascht, über die abneigende Bewegung.
In der Tüte schienen einige Hygiene Produkte zu sein und Dr. Snow holte eine große Tafel Schokolade raus.
„In Freude auf Flavius Salvatores Verlobung mit Dr. Persephone Luciano."
Ich sah mich gelangweilt um und plötzlich schnürrte meine Luft weg. Dr. Persephone Luciano ... das war ich und was sagte er davor?
„Entschuldigung?", fragte ich Dr. Snow und riss ihm die Tafel aus der Hand.
Flavius lachte. „Sie wusste noch nichts von der personalisierten Schokoladentafeln. Keine Sorge, Baby, ich habe eine Menge für dich aufgehoben!"
Ich starrte Flavius an. Das hatte er nicht gemacht. „Herzlichen Glückwunsch, Percy", sagte Dr. Snow als ich ihm die Tafel zurückgab. „Tut mir leid und danke", meinte ich. Ich durfte kein Drama draus machen. >Es war hier ein Krankenhaus!< redete ich mir ein.
„Ich muss mit dir reden", murmelte ich Flavius zu und er folgte mir augenblicklich. Wir gingen in einem leeren Krankenzimmer.
„Etwas zu weiß, finde ich. Ich hoffe, du magst zu viel weiß nicht."
„Hast du das getan um dich an mich zu rächen?", fragte ich ihn und schluckte schwer.
„Du bist die einzige in unserem Kreis, die für mich in Frage kommt", meint er nur schulterzuckend.
„Tu das nicht, Flavius. Ich bitte dich inständig darum", meinte ich ohne emotion zu zeigen.
„Nein."
„Mein Vater ist wohl auf Wolke Sieben,  nehme ich an?"
„Naja beide unserer Eltern sind auf Wolke Sieben. Meine Mutter ist begeistert das Lilys beste Freundin ihre zweite Schwiegertochter wird und Dad und dein Dad sind glücklich eine Familie zu werden. Über Chase kann man streiten, ich glaube er war nicht begeistert", lächelte er schelmisch.
„Ich kann dich nicht heiraten", meinte ich direkt. Die Sache drum herum zu reden würde uns beiden nichts bringen.
Er nickte langsam.
„In Ordnung. Wir lassen es so. Ich gebe dir bis heute Abend Zeit mir zu sagen, wen du heiraten willst aus unserem Kreis und ich werde mir eine andere suchen und die ganze Schuld der gebrochenen Vereinbarung auf mich nehmen."
Ich seufzte.
„Der einzige, der in Frage kommt ist Stefan."
Flavius wisch alle Farbe aus dem Gesicht. „Dieser kleine ..."
„Und er kommt nicht in Frage!"
Er sah mich etwas erleichtert an.
„Also was jetzt?"
„Ich hasse dich", sage ich kurz und schmerzlos.
„Hass-Sex ist wirklich toll, habe ich gehört", grinste er.
„Du kannst nichts ernst nehmen oder?"
„Ich will dich und das weißt du", meinte er ernst.
„Und dann verlierst du die Lust an mir wie mein Vater an meine Mum", meinte ich emotional.
Ich setzte mich ans Besuchertisch und hielt mir den Kopf. Sollte ich weinen, werde ich es ihm bestimmt nicht zeigen.
„Ich werde nicht meine Lust an dir verlieren!", meinte er ernst.
Ich sah ihn weiterhin nicht an.
„Wieso? Was ändert sich an dich jetzt?"
„Ich werde dich heiraten, kleine Ärztin. Das ändert alles. Ich werde dir meine Loyalität schwören!"
Ich stand auf und sehe ihn hart an. „Ich glaube dir nicht. Ich werde dir nie glauben können. Ich hasse dich und ich werde zu dieser Verbindung gezwungen. Ich werde mich bis ans Ende wehren und sollte ich dich heiraten wird es aus Zwang sein. Ich empfinde weder Lust noch ein anderes positives Gefühl für dich. Es ist nur reiner Hass!" ich gehe an ihm vorbei und lasse ihn stehen. Ich melde mich frühzeitig ab und fahre zu Lilien.

I know you dareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt