Flavius
Wir waren angekommen und nicht um den Scheiß der Krankenschwester anzuhören. „Sir, es ist nicht erlaubt, Mrs. Crown zu sehen. Ihr Mann hat jedeglichen Besuch verboten und da das eine Privatklinik ist, müssen wir auf ihn hören."
„Wir dürfen unsere eigene Tante jetzt nicht sehen oder was?", fragte ich sie und log dabei.
„Es tut mir leid."
Stefan holte drei Scheine aus seinem Portmonee und hielt sie ihr hin. „Wir müssen Sie sehen und keiner darf davon erfahren."
Sie schüttelte den Kopf. „Sir ..."
Er holte drei weitere Scheine hervor und sie seufzte.
„Sie sind etwas zu früh. Sie müssen am Abend wieder kommen. Ich werde sie vom Hintereingang rein lassen, aber ob dann Mrs. Crown wach ist, kann ich nicht garantieren."
Stefan nickte. „Das ist wirklich kein Problem. Wir wollen Sie nur sehen."
Die Schwester nickte, weswegen wir dann gingen. Wir bezogen unsere Zimmer in einem Hotel und gingen anschließend etwas essen. „Also was wenn Lisa keine Ahnung hat wo ihre Tochter ist? Es gibt ja genug Elternteile, die ihre Kinder vom Partner trennen", fragte ich interessiert.
„Ich rechne eigentlich auch damit", seufzte Stefan und ich sehe ihn verärgert an. Was tun wir dann hier? Aber der Kleine musste ja immer etwas tun und konnte nie still sitzen. „Ich habe aber Hoffnung, dass wir irgendwas raus kriegen, sei es weitere Schwachstellen, Geheimnisse oder sonst was. Wenn sie weiß, wo Claire ist ... das wäre ein Jackpot."
„Natürlich wäre es das", meinte Sean und bezahlte das Essen mit der Geschäftskreditkarte. „Wir hätten dann das wertvollste überhaupt."
Stefans Augen glänzten. Ich wusste, er hatte Herz und Seele in dieser Mission reingesteckt. Er wollte derjenige sein, der die Ergebnisse lieferte. Ich verstand es. Er war der Gute, er versuchte mit seiner Art sich wichtig für die Mafia zu machen, da er sie nie führen würde. Genau wie ich, aber das war immer das Problem des zweit oder drittgebotenen. Sie waren zur Sicherheit auf der Welt, falls dem Thronfolger was in jungen Jahren geschah, aber sie waren da und brauchten auch eine Aufgabe. Ich hatte meine Missbilligung, der zweitgeborene zu sein, mehr als nur deutlich gezeigt, aber es war falsch gewesen. Auf der einen Seite versuchte dee Erstgeborene alles richtig zu machen und ich versuchte alles kaputt zu machen. Ich hatte unbewusst die Stütze meines seins gestürzt, denn ohne Chase war auch ich nichts. Was hatte ich mir schon gedacht? Ich verletzte ihn und freue mich in der Ecke? Nein, ich wurde bestraft und habe das wenige Vertrauen das Chase überhaupt in mir hatte, einfach in Stücke zerfetzt. Ich hatte manchmal Alpträume von einer schreienden Lily. Da sah ich Chase Apartment, ich stand im Wohnbereich direkt vor der geschlossenen Schlafzimmertür von Chase und hörte Lilien schreien, ich hörte sie wimmern, sie flehen, dass Chase sie los lassen soll und ich stand da einfach nur da und ließ es zu wie der Narr der ich war.
Dann sah ich sie weinend mit blutbefleckt, Blut ihren Schenkeln runter tropfen wie sie mich anflehte die Wahrheit zu sagen, was ich auch wieder nicht tat.
Ich biss mir auf die Zähne und dachte angestrengt an Percy, sie würde mich umso weniger mögen, umso sie alles erfahren wird. Denn das alles wusste sie mit Sicherheit noch nicht.
„Na gut. Lass uns zwei Stunden ausruhen und dann fahren wir zur Klinik", meinte Stefan und stand auf, was wir ihm nach taten. Wir folgten ihm zum Auto und fuhren ins Hotel.Zwei und halb Stunden später:
Die Krankenschwester nahm uns mit in den höchsten Stockwerk, das anscheinend der fünfte war und so ziemlich leer. Der späten Stunde wegen, nahm ich einfach mal an, dass es normal war, bis ich sah, dass alle Türen offen standen und nur eine geschlossen war, die ganzen Räume waren leer.
„Ist es immer so leer?", fragte Sean, der anscheinend den gleichen Gedanken hatte.
„Ja, dass ist meistens sehr leer, da hier nur die reichsten unter kommen und Mr. Crown zahlt viel Geld für Mrs. Crown Behandlungen und Unterkunft."
War es also wirklich so einfach, hier rein zu schlendern und Lisa zu sehen, wo er doch eindeutig für Lisas Sicherheit bezahlte?
„Die Ärzte sind hier sehr streng was Anweisungen angehen. Mehr als eine halbe Stunde kann ich ihnen drei nicht bieten, vielleicht sogar weniger. Sie müssen hier raus, wenn sie fertig sind."
Sie öffnete eine Fluchttür, nachdem sie den Alarm ausgeschaltet hat. „Wenn ich die Lichter des Geschosses anmache, müssen sie schleunigst weg. Verstanden?"
Wir nickten. Sie ging und Sean würde hier stehen und darauf aufpassen, dass niemand kam oder das Licht anging um uns zu alarmieren.
Stefan und ich betraten das Zimmer. Es war weiß, ein typischer Krankenhaus Zimmer nur dreimal so groß, es lagen frische Blumen in der Vase neben den Bett und dort lag sie. Sie wirkte nicht so alt. Vielleicht war sie nicht mal so alt wie unsere Mum, doch waren ihre Haare größtenteils weiß. Es sah so aus als hätte man eine Frau weiße Haare verpasst und jetzt sollte sie eine ältere Frau im Film spielen, obwohl klar zu sehen war, dass sie nicht alt war. Doch sie hatte wirklich echtes weißes Haar. Ihre Augenringe verliefen bis zur Wange und sie war krank, dass war das offensichtlichste. Was auch immer sie hatte ... sie tat mir unendlich leid.
„Lisa?", fragte Stefan und trat an sie heran. Sie drehte ihre Hand und wollte anscheinend, dass Stefan sie ergriff, was er tat, bevor ich protestieren könnte.
„Seid ... ihr ... mei- ne Nef ..."
Sie brach ab und hustete. Es fiel ihr schwer zu sprechen.
„Ihr ... seid ... so ... erwachsen", flüsterte sie. „Wie ... nun ... die ... Zeit ... verging. Meine ... Claire ... ist ... bestimmt ... auch ... schon ... groß."
„Lisa, wo ist Claire?", fragte Stefan und sah sie besorgt an, weil sie wieder hustete.
„Oh ... Claire", flüsterte sie.
„Wir müssen sie finden. Wo ist sie?"
„Ist ... sie ... in ... Gefahr?", fragt sie völlig verängstigt. Wenn sie wüsste.
„Ihr Vater ist doch Gefahr genug!", meinte Stefan. Ein leises schluchzen kam von ihr. Sie nickte, während sie weinte.
„Ich ... habe ... sie ... auf ... Fotos ... groß ... werden ... sehen. Sie ... ist ... bestimmt ... wunder - schön", weinte sie.
„Ja, ganz bestimmt", meinte Stefan ernst und sah auch gestresst aus.
„Wo finde ich sie?"
„Lisa ... Lissa ...", sie hustete.
Wieso sagte sie jetzt bitte ihren eigenen Namen?
„Lisab ... Lissab ..."
„Lissabon?", fragte ich zum ersten Mal etwas und ich schien erleichtert zu sein.
„Ja."
Ich atmete erleichtert aus.
„Wo in Lissabon?"
„Uni ... ver ..."
„Universität?", unterbrach ich sie und sie nickte leicht.
„Welche?", fragte Stefan.
„Das Licht ist angegangen!", meinte Sean. Verdammt! Wir waren nicht mal fünfzehn Minuten drin.
„Welche?", fragte Stefan nochmal.
„Tec ..."
„Técniko?"
Lisa nickte.
„Du darfst niemanden von uns erwähnen, Lisa. Das würde Claire in Gefahr bringen. Erzähl niemanden von uns!", meinte Stefan dringlich und drückte ihre Hand. Wir rannten fast aus dem Raum und stiegen gerade von rechtzeitig die Treppen runter, denn ich hörte einen Arzt etwas sprechen.
Wir stiegen weiter geräuschlos die Treppen runter und verließen die Klinik.
„Was ist mit den Überwachungskameras?", mir war der Gedanke so plötzlich gekommen. Wenn Lloyd uns dann doch wegen der Kameras erwischte, war seine Tochter schneller weg als wir blinzeln können.
„Habe mich im vorab darum gekümmert. Sie nehmen nichts auf, Sie zeigen die Aufzeichnung von gestern erneut."
„Ist das nicht auffällig?", fragte ich ihn.
„Ich hoffe nicht."
„Hat Lisa Neffen?", fragte ich Stefan, da mir auch das irgendwie nicht wohl kam. Was wenn sie uns verarschte.
„Ja", meinte er.
„Sie ist abgeschnitten von ihrer Familie. Ihre Geschwister und Mutter können Sie nicht besuchen. Ihr Vater starb vor drei Jahren. Lloyd erlaubt es niemanden."
„Ist ja so als hätte er sich war gekauft und die Vorbesitzer haben kein Anspruch mehr", meinte ich verächtlich.
„Zumindest konnte Lisa noch raus und einkaufen und alles. Einige andere sperren ihre Frauen komplett ein", mir wurde flau im Magen als Stefan das so sagte. Denn er meinte Chase und mich bezogen auf Lilien.
„Ich habe Lily nie eingesperrt."
Stefan lachte spöttisch. „Was sagte ich das?"
Ich verengte meine Augen. „Was sollte das dann?", fragte ich sauer.
„Es war eine Tatsache, die es auf der Welt gibt", meinte Stefan. „Es werden unschuldige einfach eingesperrt und so ist es nur mal."
„Das war also nicht auf Lily bezogen?", fragte ich ihn kalt.
„War es", meinte er nur und wendete sich ab. „Nicht nur auf Lily, auch auf alle anderen Masochistischen Männer!"
„Das bin ich nicht!", wehrte ich mich.
„Dann beweis mir und natürlich auch Persephone das Gegenteil. Ich weiß wieso du auf dieser Mission bist, weißt du wieso?", fragte er mich während Sean uns reden ließ und sich nicht einmischte, sondern sich auf das Fahrersitz setzte und uns Privatsphäre gab.
„Ja, weil Chase meine Ehe mit Persephone verderben will, was ich ihm nicht böse nehme", meinte ich.
„Ja und weil er mich nicht gefragt hat wie lange ich weg sein werde. Er wird Augen machen, wenn er uns morgen wieder sieht."
Ich lachte, worauf Stefan grinste.
„Auf wessen Seite bist du Kleiner?"
„Auf die der Frauen", meinte er schulterzuckend.
„Lilien braucht Chase, aber Percy braucht dich auch. Sie braucht einen verständnisvollen Mann, der sie arbeiten lässt und es mit ihr aufnehmen kann, der nicht so viel in der Mafia Scheiße steckt wie Chase und andererseits sie liebt."
Ich sehe meinen kleinen Bruder an und schlucke schwer. Wann war er so erwachsen geworden?
„Du bist ein guter Mann, Stefan. Deine künftige Frau kann sich sehr glücklich schätzen."
Stefan lacht spöttisch auf.
„Du kennst mich nicht, Flavius. Dich und Chase haben immer nur eure Frauen interessiert. Ihr habt keine Ahnung über mich."
Ich sah ihn lange an. „Du stehst auf Männer?"
Er sah mich genervt an. Seine perfekte Mimik verrutschte. „Nein", meinte er fest.
„Das meinte ich nicht, du Schwachkopf."
„Okay wie du meinst. Los lass uns ins Hotel und uns ausruhen. Wir müssen morgen früh los, meine Braut wartet."
Stefan lacht und öffnet die Autotür, um einzusteigen. Ich tat es ihm gleich und Sean fuhr los.
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I know you dare
Любовные романы„Wenn du noch einmal in ihrer nähe kommst, sorge ich dafür, dass du ein Herzstillstand erleidest und ich all deine Organe spenden kann, so dass du zumindest Tod zu etwas gut bist, den lebend bist du kein Segen auf der Erde" „Mich könnte jede Person...