Kapitel 13

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Frohe Weihnachten :)
Hier mein Geschenk: ein zusätzliches Kapitel. Am Montag weiterhin wie geplant.


Normalerweise war Nathan ein sehr ehrlicher Mann. Er bezahlte seine Rechnungen pünktlich, log nie und war alles in allem ein sehr bodenständiger Mensch.

Heute war es jedoch anders. Nathan hatte zwei seiner Mitarbeiter angeschnauzt und war vollkommen in Rage gewesen, als er erfahren hatte, dass das Motiv für seinen Klienten nicht fertig war. In einer Werbeagentur ging es oft so zu. Da wollte einer seiner Kunden mal pinke Sternschnuppen haben! Pink! Und Sternschnuppen! Oder ein Anderer bestellte für seinen Flyer ein Foto mit einer Frau, die unten ohne aber oben mit Wollpulli in der Sahara stand. Für Ölexporte. Wieso Ölexporte? Keine Ahnung. Das war ihm egal. Viel wichtiger war für ihn, dass er bald Feierabend machen konnte. Nervös trommelte er mit den Fingern auf seinem Schreibtisch herum. Sein Blick war an die Wanduhr gerichtet. Noch zwanzig Sekunden. Noch zehn Sekunden. »Mister Smith-«

»Ich hab' Feierabend. Legen Sie mir das ins Fach.«

Er sauste an seiner Sekretärin vorbei und ließ diese wortlos in seinem Türrahmen stehen.

Die Scheinwerfer seines neuen Autos blinkten, als er dieses aufschloss. Er schmiss seine Tasche auf den Beifahrersitz und raste los. Nathan fuhr über mehrere dunkelgelbe Ampeln, ignorierte eine alte Dame, die ihm wüste Gesten an den Kopf warf und ließ mehrere Fußgänger in Sicherheit springen, die Gott für ihren Schutzengel danken konnten.

Doch schon bald musste er auf die Bremse drücken. Es hatte sich ein Stau gebildet, der die Autos nur zäh fließen ließ.

Genervt sah er in den Rückspiegel. Sein Handy vibrierte. Er schaltete auf den Telefonmodus.

»Ja?«, motzte er.

»Honey, wo hast du den Haarreif unser Tochter hingetan?«, erklang die Stimme seiner Frau.

»Liegt der nicht in ihrer Kommode?«

»Nein.Warte! Das-«

Etwas im Hintergrund zerbrach und Nathan konnte Emmy weinerlich schniefen hören: »Mummy Bobby hat meine Müslischale kaputt gemacht!«

»Bobby!«, rief seine Frau schneidend. Kratzige Geräusche kamen aus den Lautsprechern. »Bob! Gib mir den Topflappen wieder!« Kurz sah Nathan auf sein Armaturenbrett. »Honey bist du noch dran?«

»Ja, Schatz.«, seufzte er.

»Kannst du bitte früher Schluss machen?«, sie klang erschöpft.

»Tut mir leid Mirren. Einer meiner Klienten macht Ärger. Ich muss heute länger im Büro bleiben.«

Kurz war Stille. Dann eine Seufzen. »Gut. Dann sehen wir uns nachher.«, sie legte auf.

Er schaltete wieder um und nun erklang Musik aus seinem Radio.

Auch Nathan seufzte.


»Am Ende war das Gegenwärtige, der Herr sprach:

Ich bin euer Schöpfer. Ich bin euer Herr. Ich heile die Wunden und salbe das Leid. Ich bin das Licht. Die Wärme. Und das Volk sah - Denn er war gut. Und das Gute ward in ihnen. Sein Geist kam über sie.«

Harry gähnte und der Pfarrer endete mit einem »Amen«

Er blickte auf seine Uhr: gleich halb vier


Harry hatten keinen Schimmer, was ihn geritten haben mochte, als er sich dafür entschieden hatte, in die Kirche zu gehen. Die Menschen begannen von ihren Plätzen aufzustehen und auch er erhob sich und folgte der Menge zum Ausgang.

Novum AmenoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt