Ich lag in dem kaputten Käfig und atmete erleichtert auf, als ich Schritte im Flur hörte. Die Tür wurde aufgerissen. Jemand rüttelte an meiner Schulter. Ich reagierte nicht. Erneutes Rütteln. Ich öffnete langsam die Augen. „Wo bin ich?", fragte ich verwirrt. Ich blickte in das Gesicht eines Mannes mit einer Atemschutzmaske. Er überlegte nicht lange. Ich konnte gerade noch nach meinem Rucksack greifen, bevor er mich hochnahm und aus dem Haus trug. Vor dem Haupteingang der Villa hatte sich eine Menschentraube gebildet. Die Feuerwehr, die Polizei, verängstigte Nachbarn, die Hausangestellten und Herr Hansen. Als ich ihn sah, stieß ich einen spitzen Schrei aus und klammerte mich an den Mann, der mich gerade auf den Boden gestellt hatte. Wenige Minuten später kamen weitere Feuerwehrmänner und -frauen aus dem Haus. „Das Feuer ist gelöscht", verkündete einer von ihnen.
„Ich habe die schöne Villa gesehen und wollte ein paar Fragen über das Alter der Villa stellen. Nachdem ich geklingelt hatte, machte mir eine Frau auf, die Köchin vermute ich, sie trug eine weiße Kochmütze. Sie hat mich reingelassen und in die Küche geführt, wo sie mich kurz allein ließ, um den Besitzer zu holen. Das Gulasch roch so lecker! Ich konnte nicht widerstehen. Als sie zu zweit wiederkamen, war er so wütend. Der Mann hat mich gepackt und in den ersten Stock hoch getragen. Dort hat er sich einmal gedreht, ich weiß nicht ob absichtlich oder unabsichtlich, und ich bin mit dem Kopf gegen die Wand geknallt. Mir ist schwindelig geworden und ich habe auf einmal unscharf gesehen. Dann hat er mich in einen Raum getragen, in dem Wölfe in Käfigen lagen. Er hat mich in einen der Käfige geworfen. Ich habe nur noch gehört, wie er den Käfig abgeschlossen hat, bevor ich ohnmächtig geworden bin."
„Weißt du, warum der Käfig, indem du lagst, so aufgebrochen war?"
„Nein. Ich bin erst wieder zu mir gekommen, als der Feuerwehrmann aufgetaucht ist."
„Sonst hast du nicht gemacht? Du hast das Feuer nicht gelegt?"
„Nein! Ich wollte doch nur etwas über die Villa wissen!"
Ich brach in Tränen aus und begann heftig zu schluchzen. Der Polizist entließ mich, da fiel mir noch etwas ein.
„Was passiert mit den Wölfen?"
„Sie werden zurück nach Hause gebracht."
„Und was ist mit dem Besitzer der Villa?"
„Der bekommt eine saftige Strafe. Freiheitsberaubung. Körperverletzung. Illegaler Tierbesitz. Da kommt einiges zusammen."
DU LIEST GERADE
Wolfsmädchen
FantasyHast du dich jemals alleine gefühlt? Niemand war für dich da? Niemand steht hinter dir? Alle sind gegen dich oder mobben dich sogar? Dann weißt du, wie ich mich mein ganzes bisheriges Leben lang gefühlt habe. Nach dem rätselhaften Tod meiner Mutter...