17) Abschied

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Erleichtert und fröhlich atmete ich die frische Luft außerhalb des Polizeipräsidiums ein. Ich hatte es geschafft! Die Wölfe wurden zurück nach Hause gebracht. Ich lief zu den Autos, in denen die Käfige mit den Wölfen untergebracht waren. Sie würden heute Abend von einem Tierschutzverein mit Privatjets nach Hause gebracht werden. Ich öffnete die Autotüren nach einander und verabschiedete mich von den Wölfen. Jeder Wolf hatte einen anderen Ratschlag für mich.

Du bist mächtig, Wolfsmädchen. Doch du musst noch viel lernen. Also lerne, solange du noch kannst, und wende das Gelernte weise an.

Du hast das Richtige getan. Wenn du nicht weißt, was du tun sollst, dann vertraue auf dein Gefühl und auf diejenigen, die dich lieben.

Deine Kräfte sind bewundernswert. Du musst wissen, alle Wolfsmenschen haben andere Kräfte, die durch die erste Verwandlung aktiviert werden. Dein Körper heilt sich durch die Verwandlung und du bist stärker als ein echter Grauwolf. Stärker als hundert Grauwölfe. Doch wahre diese Kraft, Wolfsmädchen. Zeige sie nicht jedem, nur um Bewunderung zu erhaschen und benutze sie um Gutes zu tun.

Du bist ein Wolfsmensch. Du kannst sowohl als Wolf, als auch als Mensch leben. Doch du darfst keine dieser beiden Seiten vernachlässigen, sonst verfallen dein Körper, dein Geist und vor allem deine Seele.

Schließlich öffnete ich das Auto, in dem der indische Wolf in seinem Käfig lag. Ich danke dir, Wolfsmädchen. Du hast viel für mich getan. Doch es gibt noch etwas, dass du tun musst. Geh zurück zu der Hütte und finde die Wahrheit heraus. Doch wenn du die Wahrheit kennst, bewahre einen kühlen Kopf. Sei besser als sie. Tu nichts, was sie an deiner Stelle tun würden. Und dann finde jemanden, dem du vertrauen kannst. „Was meinst du mit der Wahrheit? Und ich muss doch mitkommen um sicher zu gehen, dass sie dich wirklich nach Hause bringen!" Mach dir um mich keine Sorgen. Sie werden mich nach Hause bringen und ich werde mein Rudel wiedersehen. Du wirst mir fehlen, Wolfsmädchen. Und jetzt geh. Geh und finde deinen eigenen Weg. „Du wirst mir auch fehlen!" Eine einzelne Träne floss meine Wangen hinab, während ich ein letztes Mal mit den Fingern durch das sandfarbene Fell fuhr. Ein letztes Mal sah ich in die bernsteinfarbenen Augen und ein letztes Mal erhielt ich eine Nachricht. Geh.

WolfsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt