Jackys Sicht:
Nach dem essen fingen wir an, den Tisch abzuräumen. Linnea blieb sitzen und starrte Löcher in die Luft. Zur Sicherheit behielt ich sie im Auge. Irgendwann schlief sie mit dem Kopf auf dem Tisch ein.
Die Anderen setzten sich ins Wohnzimmer und schauten noch einen Film, während ich Linnea hochtrug, was nicht besonders schwierig war, da sie wirklich ultra leicht war.
Da ich morgen Frühschicht hatte, beschloss ich auch ins Bett zu gehen. Ich putzte Zähne, zog mich um und legte mich ins Bett wo ich noch ein wenig las.
Linneas Sicht:
Mein "Vater" schlug auf mich ein. Er hatte mich gefunden. Nachdem er Jacky zusammengeschlagen hatte, kam er auf mich zu und machte mich gerade dem Erdboden gleich.
Kurz bevor er anfing mich zu vergewaltigen, schrie er mich an: "Egal wo du hinläufst, ich werde dich immer finden! Immer! Verstehst du ?! Und wer auch immer es wagt, sich mir in den Weg zu stellen, wird es auf der Stelle bereuen!" Ich sah aber nur Jacky, wie sie hinter ihm, blutend und mit komplett zertrümmerten Gliedmaßen, lag.
Irgendwann wachte ich auf. Ich lag auf dem Boden neben meinem Bett. Jemand hat mich wohl hochgetragen. Mein Knie tat weh wie sonst was, aber das ignorierte ich für den Moment. Ich wollte einfach nur zu Jacky und nachsehen ob bei ihr alles in Ordnung war.
Ich kroch aus meiner Zimmertür, da ich es nicht schaffte, mich hinzustellen. Welches Zimmer war nochmal Jackys? Fuck. Ah, warte, das da? Ja das war es. So leise wie möglich öffnete ich die Tür. Als ich jedoch vor ihrem Bett saß, war es leer.
Panisch sah ich mich im Zimmer um. War er hier? Hatte er Jacky mitgenommen? Wartete er nur auf einen günstigen Moment, um mich auch mitzunehmen? Ich kroch langsam zur Wand und lehnte mich an diese. Meine Atmung beschleunigte sich und ich spürte, wie mein Gesicht nass vor Tränen wurde. Nein, das darf nicht passieren, Linnea! sagte ich mir selbst. Die schwarzen Punkte würden mich zu dem schwarzen See bringen, der es meinem "Vater" umso leichter machen würde, mich mitzunehmen.
Ich war so konzentriert, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen, dass ich die Schritte nicht hörte, die auf mich zu kamen. Ouh Fuck. Jetzt war er wirklich hier.
Im Dunkeln stand eine Person. Ich hielt die Luft an, was so mittelmäßig funktionierte. Ich bekam wieder Panik.
Auf einmal ging die Nachttischlampe an und Jacky erschien in dem Licht. Als sie mich erblickte lief sie zu mir. "Heyy, Linnea, ruhig atmen, sag mir mal fünf Dinge die du siehst. Was machst du denn hier?" bittet sie mich. Unter Tränen bringe ich hervor: "Dein Bett, Dich, die Tür, die Nachttischlampe und das Fenster.".
"Okay, was sind vier Sachen die du fühlst?"
"Den Boden, deine Hand, die Wand, den Teppich."
"Drei Dinge die du hörst?"
"Dich, Mich, ... , Ähmm, den Regen an der Scheibe?"
"Super."
Meine Atmung hat sich wirklich verlangsamt.
"Warum warst du denn überhaupt hier?" forscht Jacky nach.
"Ich habe schlecht geträumt..." erzähle ich ihr beschämt, was sie wohl merkt und mich aufmuntert: "Das ist doch nicht schlimm. Ich hab jetzt Frühschicht, magst du mit runter kommen und dich ins Wohnzimmer setzen? dann mache ich dir einen Kakao und einen Film an und du kannst vielleicht noch ein bisschen schlafen, ja?". Ich nicke.
Doch in dem Moment in dem ich mich hinstellen will, macht sich mein Knie bemerkbar. Ichknicke weg und sitze wieder auf dem Boden.
"Soll ich dich tragen?" bietet meine große Cousine mir an. Dankend nehme ich das Angebot an. Sie schnappt sich noch ihr Handy vom Nachttisch, und da sie schon angezogen ist, da sie sich gerade wohl im Bad umziehen war, hebt sie mich hoch und geht nach unten.
Auf dem Sofa legt sie mich ab und stellt mir die Frage, welchen Film ich gucken will. Ratlos zucke ich mit den Schultern. Schließlich schnappt sie sich eine DVD aus dem Regal und legt sie ein. Der Herr der Ringe? Kenne ich nicht. Na ja.
Ich mache es mir auf der Couch gemütlich. Jacky gibt mir noch eine Decke und geht in die Küche, aus der sie nach ein paar Minuten mit einer Tasse Kakao wieder erscheint. "Danke." sage ich.
"Ich muss jetzt leider los. Falls du Hilfe brauchst: Heute Vormittag sind Paula, Dustin und Franco da und heute Nachmittag Marion und Tabea. Ich habe eine längere Schicht und habe auch noch einen Termin. Und denk dran, dass dir hier Niemand was böses tun will." Sie geht in den Flur. "Tschüss!" ruft sie. Ich rufe zurück: "Tschüss!".
Eigentlich wollte ich noch ein bisschen schlafen, aber Mann, ist dieser Film spannend! Also bleibe ich wach, obwohl mir schon fast die Augen zufallen.
Das Kapitel Nummer Dreizehn hat genau Siebenhundertsiebenundsiebzig Wörter!
777!
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Der Wind in meinem Gesicht
FanfictionLinnea, 14 Jahre alt, hatte ein hartes Leben: sie ist auf geheimnisvolle Weise als Kind verschollen und an ihren "Vater" geraten. Dieser schlägt, missbraucht, schändet und vergewaltigt sie andauernd. sie wohnte bisher in einem kleinen Raum im Keller...