Kapitel 14

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Linneas Sicht:

Nachdem der Film zu Ende ist und die Credits beginnen, schließe ich die Augen und schlafe augenblicklich ein. 

Durch leise Stimmen wache ich wieder auf. Franco und Dustin sitzen auf der  anderen Seite der Couch, jeweils mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Sie haben wohl noch nicht bemerkt, dass ich aufgewacht bin.

Auf Einmal wird mir kotzübel. Ich stehe auf und kümmere mich nicht um die verwirrten Blicke von Franco und Dustin. Mein Plan war, schnell ins Bad zu laufen falls ich mich übergeben sollte-allerdings habe ich mein Knie nicht mit eingeplant. 

Also humple ich so schnell es geht ins Bad wo ich jetzt seit etwa 2 Minuten vor mich hin würgend vor der Kloschüssel hänge. 

Ich höre Schritte und als ich mich umdrehe, steht Dustin mit einem Glas Wasser in der Tür. "Alles gut bei dir?" fragt er und reicht mir das Glas. Mit zitternden Händen nehme ich es an und nehme einen Schluck, während ich mich in die Ecke drücke.

"Du siehst ziemlich blass aus. Ich weiß, dass du bestimmt eher mit Paula reden würdest, allerdings geht die gerade spazieren. Soll ich dich alleine lassen?" fügt er hinzu. Scheiße. Alleine mit zwei Typen, und Jacky kommt erst in ein paar Stunden nach Hause.

 Da kam mir eine Idee. Schnell nickte ich, so dass Dustin weg ging und ich nun zur Tür robbte und diese abschloss. Jetzt war ich erstmal in Sicherheit. Ich lehnte meinen Kopf an die Wand.

Mal wieder musste ich würgen. Mit der Zeit kam aber kaum noch etwas heraus. Was wohl, ich hatte in den letzten Tagen nur kleine Portionen gegessen, die ich meistens nicht mal ganz geschafft habe. Das war wohl etwas viel Suppe gestern Abend.

Ich muss wohl ziemlich tief in Gedanken versunken sein, denn ein lautes Klopfen ließ mich aufschrecken. Erleichtert stellte ich fest, dass nun Paula fragte, ob bei mir alles in Ordnung sei. Meine Rettung! 

"Ja, mir ist nur übel!" gab ich zurück.  "Magst du nicht mal die Tür aufschließen?" kam es von draußen. Also robbte ich mal wieder zur Tür und drehte den Schlüssel im Schloss herum. "Darf ich rein kommen?" fragte Paula. "Ja." sagte ich und lehnte mich an die Wand. Paula trat ein und setzte sich neben mich. Ich zog mein gesundes Knie an die Brust und legte die Arme darum.

Eine ganze Zeit saßen wir nur so da, bis Paula mich fragte, ob ich ihr beim Mittagessen kochen helfen wolle, damit es mal was anderes als Nudelsuppe gäbe Da ich dies die letzten zehn Jahre jeden Tag tun musste, war ich ziemlich gut im Kochen. Ich stimmte zu. Sie half mir hoch und stützte mich bis in die Küche.

 "Was soll es denn heute geben? Hast du irgendwelche Wünsche?" stellt sie mir die Wahl. "Wie wärs mit Nudelauflauf?" frage ich. Sie nickt. "Soll ich die Nudeln machen?" frage ich sie, woraufhin sie nickt und anfängt, mir Topf und Nudeln herauszusuchen. Ich fülle den Topf mit Wasser und fange an, die Nudeln zu kochen. Als ich das restliche Wasser abkippe, hätte ich mir fast das kochende Wasser über die Hand gekippt. Aber nur fast.

ca. 20 Minuten später

Ich stelle gerade den fertigen Nudelauflauf auf den Tisch während Paula den Tisch deckt, als man einen Schlüssel im Schloss hört. Kurz darauf ruft eine anscheinend sehr enthusiastische Marion: "Woah, Paula, was hast du denn heute gezaubert? Oder hast du was bestellt? Das riecht nicht nach Nudelsuppe, aber ultra köstlich!"

"Ich hatte eine kleine Helferin- naja, sie, also Linnea hatte eher mich als Helferin. Ich habe nämlich fast nichts gemacht." schallt es aus der Küche zurück.

Mittlerweile stand Marion im Esszimmer und bewunderte das Meisterwerk. "Mann, sieht das lecker aus." sagt sie. In dem Moment kam auch Tabea durch die Haustür eingetrudelt. Paula schaut auf ihre Armbanduhr und ruft dann erschrocken aus: "Was, schon so spät?!", sprintet aus der Tür und schon etwa eine Minute später fährt ihr Auto aus der Ausfahrt.


Der Wind in meinem GesichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt