Ein paar tage später:
Linneas Sicht:
Ich saß zusammengekauert auf meinem Bett. Meine Knie an die Brust gezogen und die Arme um die Beine geschlungen. Jacky holte ein paar Klamotten und andere Sachen von Zuhause. Ich konnte nicht einschlafen. Auf der Uhr neben dem Bett waren die Zahlen 02:48 zu lesen. Ich wusste nicht was sie bedeuteten, aber es war sehr spät nachts. Schafen kann, nein, will ich nicht. Mit Sicherheit würde er wiederkommen. Auch wenn es nur ein Traum wäre. Ich würde es nicht aushalten. Und erst recht nicht ohne Jacky. Ich nehme meine Decke, schlinge sie um meine Schultern und stand auf. Leise schlich ich durchs Zimmer und kauerte mich in eine Ecke. Wenn er irgendwie herausfindet wo ich bin, wird er mich nicht sofort sehen wenn er ins Zimmer kommt. Dann starre ich zur Tür, falls er kommt. Damit ich bereit bin zu flüchten. Langsam fallen mir die Augen zu, aber ich versuche dagegen anzukämpfen. Nach einiger Zeit öffnet sich langsam die Tür. Ich bin auf einmal hellwach. Aber es ist nur Jacky mit einer großen Tasche. Sie sieht sich um, geht auf das Bett zu und stellt die Tasche daneben ab. Dann erblickt sie mich und geht auf mich zu. Ich sehe zu ihr hoch. "Warum sitzt du denn hier auf dem Boden, hmm?" fragt sie mich. Ich antworte nicht. Sie geht in die Hocke, breitet ihre Arme aus und greift mir unter die Schultern. "Na komm, ich helfe dir auf's Bett." meint sie und zieht mich hoch. Als ich auf dem Bett sitze deckt sie mich zu und streicht mir über den Kopf. Mit ihren Fingerspitzen fährt sie beruhigend über meine Schläfen bis hin zu meinem Haaransatz. Ich merke wie ich müde werde und irgendwann einschlafe.
Jackys Sicht:
Als Linnea eingeschlafen ist, öffne ich den Chat von mir und meiner Mutter. Sie hat mir um die 15 Bilder von mir und einem kleinen Kind geschickt. Dann realisiere ich, dass das kleine Kind auf den Bildern Linnea sein muss. Sie sieht mir wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Auf den Bildern sind mein circa dreizehnjähriges Ich und Linnea, als sie vielleicht 3 oder 4 war zu sehen, wie wir zusammen schaukeln, ein Picknick in dem Garten meiner Eltern machen, wie ich versuche mit der kleinen Linnea Kuchen zu backen und dabei sehr verzweifelt aussehe und viele mehr. Das muss kurz bevor sie entführt wurde gewesen sein. Das letzte Bild ist ein Bild von mir, lachend und mit einer breiverschmierten Linnea auf dem Schoß. Es ist anscheinend etwas älter als die anderen, da Linnea noch ziemlich klein aussieht. Höchstens zwei. Ihre blonden Korkenzieherlöckchen hängen ihr auf einigen Bildern ins Gesicht. Plötzlich schießt Linnea neben mir auf dem Bett in die Höhe und bekommt Panik. Sie sieht sich mit glasigem Blick im Raum um und versucht aus dem Bett zu klettern. Ich stehe auf und nehme sie an den Händen, beuge mich zu ihr runter und rede ihr gut zu. "Es war nur ein Traum Linnea, es war nur ein Traum. Du bist in Sicherheit." Anscheinend beruhigt sie sich dadurch und dreht sich wieder in Richtung Bett. Kurze Zeit später sitzen wir wieder auf dem Bett und ich decke sie zu. Auf einmal beginnt sie zu würgen und ich sehe mich nach einem Gefäß um. Neben dem Nachtisch steht immer noch der Eimer, den ich ihr gerade rechtzeitig hinhalte. Ich streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Als sie ihren Kopf wieder hebt, habe ich schon ein Glas Wasser bereit.
Am nächsten Morgen werde ich durch Viola geweckt. Linnea schläft noch. "Jacky, Linneas Blutwerte sind da. Ich kann mir denken, dass das jetzt ein Schock für dich sein könnte-naja, eher sein wird." sagt sie mir mit gedämpfter Stimme. Auch ich senke meine Lautstärke ein wenig: "Was ist mit ihr? Sag schon." . Viola fährt sich durchs Haar. "Jacky-. Linnea ist schwanger. in der zweiten Woche."
DU LIEST GERADE
Der Wind in meinem Gesicht
FanfictionLinnea, 14 Jahre alt, hatte ein hartes Leben: sie ist auf geheimnisvolle Weise als Kind verschollen und an ihren "Vater" geraten. Dieser schlägt, missbraucht, schändet und vergewaltigt sie andauernd. sie wohnte bisher in einem kleinen Raum im Keller...