~*Türchen 18*~

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Gemeinsam mit Mark betrat er an diesem Morgen, den Klassenraum des Leistungskurses für Mathematik

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Gemeinsam mit Mark betrat er an diesem Morgen, den Klassenraum des Leistungskurses für Mathematik. Er wurde in den Kurs versetzt, da seine Zensuren für seinen bisherigen Kurs zu gut waren. Er sah, wie sich Mark neben einen Jungen setzte, den er zu kennen schien, mit einem Handschlag begrüßte er seinen neuen Sitznachbarn.

Hinter Marks neuem Tisch, sah er Suri neben Jisung sitzen. Sie schienen sich wegen einer der Aufgaben nicht einig zu sein. Noch einen Tisch weiter hinten saß Jeno, der seine Kopfhörer in den Ohren hatte und seinem Gesichtsausdruck nach, angestrengt versuchte eine Aufgabe zu lösen. Einen Lehrer, bei dem er sich hätte melden können, fand er allerdings nicht.

„Guten Morgen", begrüßte Jaemin seine neuen Mitschüler, als er neben Jenos Tisch stand. Seinen Freund musste er antippen, damit er ihn wahrnahm. Suri und Jisung drehten sich um und fragten zeitgleich: „Was machst du denn hier?" „Mathe", grinste er zurück, „Mark und ich sind wohl zu klug für den anderen Kurs." Er erkannte, wie Mark verlegen zu schmunzeln begann und ihm kurz zu nickte.

Er sah Jeno nun direkt an und fragte: „Darf ich mich zu dir setzen?" Jenos Gesicht erhellte sich augenblicklich. „Aber sicher." „Wo ist euer Lehrer?", wollte er wissen, als er Platz genommen hatte. „Der ist krank", informierte Jisung ihn. „Wir haben eine Freistunden und können diese für die Vorbereitung auf die Klausur nutzen", ergänzte Suri die spärlichen Informationen von Jisung.

„Das scheint nicht viele zu interessieren", stellte Jaemin nach einem Blick durch den Klassenraum fest. Denn abgesehen von Suri, ihren Freunden, Jeno und ihm selbst, waren nur noch vier weitere Schüler anwesend. „Es ist Mathe. Was erwartest du?", lachte Marks Banknachbar zwei Tische weiter vorne. „Wenn ihr auch zu den Interessierten gehört, vorne auf dem Pult liegen noch Aufgabenblätter", gab Suri beiden Neuankömmlingen zu verstehen.

„Wow eure Aufgaben haben es echt in sich", schnaubte Jeamin, als er die erste Aufgabe endlich gelöst hatte. „Da sagst du was. Kannst du mir hier kurz helfen?", sah ihn Jeno hilfesuchend an, „Ich hab keine Ahnung, ob das die richtigen Formeln sind, es scheint nichts zu passen." Jeamin sah sich die Aufgabe seines Freundes an und war ebenso ratlos: „Lässt sich die überhaupt lösen." Er sah seinem Freund an, dass es ihn ärgerte diese Aufgabe nicht lösen zu können. „Ich geb es auf, ich kann die einfach nicht lösen", stöhnte Jeno nach einem weiteren Versuch verzweifelt auf.

Plötzlich schlugen beschriebene Blätter auf ihrem Tisch auf und beide richteten ihren Blick auf Suri, die von ihrem Platz aufgestanden war. „Das war doch so, du gibst auf und ich muss dir meine Aufgaben geben", gab sie emotionslos von sich, ihr Blick war so leer, dass Jaemin dachte ein Geist stünde vor ihm, dann war sie aus dem Raum gerannt.

„Fuck!", hörte er Jisung sagen. Er rannte ihr dicht gefolgt von Mark und seinem Sitznachbarn, den er nun als Chenle kannte, hinterher. Jaemin sah den vier Schülern nach und wand sich dann Jeno zu. „Was... ?", mehr sprach er nicht aus, denn in Jenos Blick stand so viel Panik, dass es Jaemin erschreckte. Da fiel sein Blick auf Suris Handschrift und Jaemin griff nach Jenos Notizbuch. „Hey", kam Jeno aus seiner Starre heraus. Doch Jaemin ignorierte ihn, er hatte einen Verdacht und den wollte er überprüfen.

„Ich hatte Recht", sagte er und legte das Buch neben Suris Matheaufgaben. Jetzt ging auch Jeno sichtlich ein Licht auf und die Panik kehrte in seine Augen zurück. „Komm mit", befahl Jaemin seinem Freund und zog ihn mit sich aus dem Klassenzimmer auf den Flur.

Vor der Mädchentoilette sah er Mark und Jisung, von Chenle keine Spur. „Ich hab ihn gefunden", kam dieser angerannt und hatte Chanyeol im Schlepptau. „Was ist passiert? Nein wartet, wo ist sie?", wollte der Ältere wissen. Mark und Jisung deuteten auf die Tür zur Mädchentoilette, die sich öffnete.

„Du!", stürmte Kemi auf Jeno zu, packte ihn am Kragen und drückte ihn an die Wand. „Warum ich dir noch keinen Faustschlag gegeben habe, versteh ich bis heute nicht", fauchte sie ihn an und schlug mit ihrer Faust an die Wand neben ihm. „Du bist das aller Letzte. Von wegen du hast dich verändert", schrie sie ihn an und holte noch einmal aus. Jaemin sah wie Jeno, in Vorbereitung auf das, was da kam, die Augen zukniff.

„Kemi!", stoppte Chanyeol sie und hielt sie am Handgelenk fest, „Bring Suri an die frische Luft, da kannst du wenigstens keine Dummheiten anstellen." „Aber..." wollte sie protestieren. „Kein Aber", schnitt er ihr scharf das Wort ab. Sie ließ seinen Freund los und Jeno sank fast augenblicklich auf den Boden. Kemi legte ihren Arm um Suri und schon waren beide auf den Weg nach draußen. Jeamin ging neben Jeno in die Hocke und wurde zunehmend besorgter. So viel Panik hatte er in seinen Augen noch nie zuvor gesehen.

„Dich zu fragen was passiert ist, wäre wohl überflüssig", kniete sich nun auch Chanyeol vor Jeno, „ich habe Augen im Kopf und sehe, dass du vermutlich keine Ahnung hast." Jaemin sah, wie sein Freund langsam den Kopf schüttelte, Tränen liefen ihm über die Wangen. Er wusste nicht, wie er seinem Freund helfen könnte. Er sprach ja nie über seine Vergangenheit.

„Jeno trifft keine Schuld", meldete sich Jisung auf einmal zu Wort. „Er hat Recht. Jeno hat echt überhaupt nichts gemacht", pflichtete Mark ihm bei. „Die Mathematik ist schuld", lachte Chenle, um die Stimmung etwas aufzulockern. Sein Vorhaben scheiterte kläglich. Chanyeol schien nicht zu verstehen daher erklärte Jaemin ihm den Sachverhalt.

Der Ältere nickte verstehend und vermutete: „Dann hatte sie wohl eine Art Flashback." Jaemin erkannte echte Besorgnis, er möchte meinen da war auch Mitleid, in den Augen von Chanyeol. „Du solltest auch an die frische Luft gehen", gab Chanyeol von sich und wand sich an Jaemin, „Begleite ihn, er könnte einen Freund jetzt sicher gut gebrauchen." „Wir packen eure Sachen auch zusammen. Also geht ruhig", hörte er Jisung sagen, bevor dieser wieder ins Klassenzimmer verschwand.

Gesagt getan stand Jaemin wenig später mit seinem Freund auf dem Schulhof. Jeamin hatte sich zuvor versichert, dass Suri und ihre angriffslustige Freundin nicht hier waren. „Magst du darüber reden?", versuchte er sich vorsichtig seinem Freund zu nähern, doch dieser schüttelte den Kopf. Jeamin fragte nicht weiter, sondern legte ihm lediglich eine Hand auf die Schulter und sagte: „Ich bin für dich da, wenn du doch reden willst."

Er hatte Jeno heute das erst Mal weinen sehen. Dass er etwas für Suri empfand war ihm jedoch schon sehr viel früher aufgefallen. Jeamin sah, wie Jeno die gemeinsame Mitschülerin ansah und erkannte jedes Mal Sehnsucht darin, nur konnte er es bis heute nicht deuten. Nun kann er es.

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