~*Türchen 7*~

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Den halben Nachmittag beäugten ihre Freunde bereist das kleine quadratische Geschenk, das auf dem Esszimmertisch der Familie Park stand

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Den halben Nachmittag beäugten ihre Freunde bereist das kleine quadratische Geschenk, das auf dem Esszimmertisch der Familie Park stand. „Warum willst du es noch gleich nicht öffnen?", wollte Chanyeol zum fünften Mal wissen. „Weil da sicher was Weihnachtliches drin ist und mein Dad eine Sinnkriese durchleben wird, wenn in unserem Haus etwas ist, dass man mit Weihnachten in Verbindung bringen würde", gab Suri zum wiederholten Male die gleiche Antwort.

Kemi nippte an ihrer heißen Schokolade, bevor sie eine andere Frage stellte: „Bist du denn gar nicht neugierig?" „Nope", gab Suri schlicht zur Antwort und stand auf, um in der Küche noch etwas Kuchen zu holen. „Schlimm mit ihr", hörte sie Chenle noch sagen, dicht gefolgt von der Zustimmung ihrer anderen Freunde.

„Mag mir jemand erklären, warum in diesem Haus Weihnachten so verteufelt wird?", bat Min Seok um Aufklärung. Chanyeol verstand sich sehr gut mit ihm und so rutschte Min Seok irgendwie in ihre Clique. Suri hatte ihn gern und er tat ihrer kleinen Gruppe, mit seiner ruhigen und bedachten Art sehr gut. Er war ihr von Anfang an sympathisch, sie mochte ihn einfach.

„Wir sind Buddhisten und feiern kein Weihnachten. Unser Vater ist sehr streng mit den buddhistischen Traditionen. Außerdem kennen wir es nicht anders, wir haben Weihnachten noch nie gefeiert oder die Adventszeit in irgendeiner Form zelebriert", hörte sie ihren Bruder erklären. Offensichtlich war er von seinem Training zurück.

„Jae, magst du einen Kaffee, dann bring ich dir einen mit?", rief sie Richtung Esszimmer. „Mach zwei, bitte", hörte sie Dong Hae für ihren Bruder zurückrufen. Sie musste unwillkürlich schmunzeln, er war so oft bei ihnen zu Besuch, dass sie sich schon fragte, wann er hier einziehen würde.

Für sie gehörte der beste Freund von Hyuk Jae schon zur Familie, Dong Hae war wie ein zweiter Bruder. Suri vertraute ihm genauso viel an wie ihrem richtigen Bruder. Auch verhielt er sich sehr oft wie ihr großer Bruder, er sagte genau dieselben peinlichen Dinge wie Hyuk Jae und würde sie genau wie er vor allem beschützen. Gelegentlich nervte sie das gewaltig.

Nachdem sie die beiden Tassen mit Kaffee befüllt und den Kuchenteller wieder bestückt hatte ging sie zurück zu den andern und stellte alles auf dem Tisch ab. „Hier einmal Kaffee schwarz mit zwei Stück Zucker", stellte sie Dong Hae seinen Kaffee hin und wand sich dann an ihren Bruder, „und einmal blond und bitter." „Wie deine Ex", lachte Dong Hae und erntete einen bösen Blick von Jae.

„Ich würde das Geschenk ja aufmachen", kam es schließlich von Jisung, der sich sein inzwischen viertes Stück Kuchen auf den Teller legte. „Das sehe ich auch so, dein Wichtel hat sich sicher eine Menge Gedanken gemacht", pflichtet Min Seok ihm bei und griff ebenfalls noch einmal zu. „Wenn es weihnachtlich ist, nehme ich es einfach mit nach Hause", steuerte Dong Hae zu der Unterhaltung bei, bevor er von seinem Kaffee trank.

„Das macht keinen Unterschied, du wohnst doch schon fast hier", lachte Chanyeol und klopfte dem Älteren auf die Schulter. Dong Hae sah ihn belustigt an: „Als ob du in letzter Zeit sonderlich oft Zuhause gewesen wärst. Kennen dich deine Eltern überhaupt noch?" Kemi, die befürchtete die Stimmung könnte kippen nahm das Päckchen in die Hand und drehte es in alle Richtungen, schlussendlich hielt sie es Suri hin: „Mach es auf und sieh es dir wenigstens an, danach kannst du immer noch entscheiden was damit passiert."

„Also gut, ich mach es auf, aber dann gebt ihr endlich Ruhe", gab Suri endlich nach und jeder, der am Tisch saß rutschte näher an die Tischplatte und legte gespannt die Hände darauf. Jeder, bis auf Jisung, der aß weiterhin glücklich den Kuchen, den Suri gebacken hatte, und schlürfte an seinem Kakao.

Langsam entfernte sie das Geschenkband. „Keinen Stress, Suri. Lass dir ruhig Zeit", gab Kemi ungeduldig von sich. Suri belächelte die Ungeduld ihrer Freundin und entfernte vorsichtig, bewusst langsam, das Geschenkpapier. Zum Vorschein kam ein brauner Pappkarton, auf dem nichts stand, was auch nur ansatzweise auf den Inhalt schließen ließ. Sie öffnete ihn und zog eine Schneekugel heraus. „Na siehst du nichts Weihnachtliches", bemerkte Chanyeol. „Die ist ja traumhaft", äußerte Min Seok, der das Kinn verträumt auf seine Hände legte, um sich die Kugel ganz genau anzusehen.

In der Kugel befand sich eine Art Landhaus und kleine Tannenbäume, auf denen sich der Schnee sammelte, nach dem er sich wieder beruhige. Vier kleine Laternen erzeugten bei jedem Schütteln ein Leuchten, so dass es aussah als wäre der Inhalt der Kugel lebendig. Um die Schneekugel war an einem Gummiband ein kleiner Zettel befestigt. Suri nahm ihn in die Hand und laß vor:

„Dein eigenes Winterwunderland – schüttle es und lass dich verzaubern"

„Moment!", kam es da von Jisung, der seinen Kuchen verspeist hatte und davon abließ auch noch die letzten Krümel mit seinen Fingerspitzen zusammen zu schieben, „Meinte Mark nicht auch irgendwas von wegen Winterwunderland, als wir uns hierfür angemeldet haben." „Willst du andeuten er wäre Suris Wichtel?", schlussfolgerte Chanyeol. „Na, es wäre halt einfach ein Zufall", meinte Jisung.

„Luna wäre todtraurig. Sie hat doch diese romantische Vorstellung, das der eigene Wichtel, derjenige wäre, den man selbst beschenkt", gab Kemi unbedacht von sich. Suri lief es eiskalt den Rücken hinunter. „Nein, es war sicher nur ein Zufall, nichts weiter. Schneekugeln sind doch zur Winterzeit sehr beliebt. Ich habe alleine von Chanyeol letztes Jahr zehn Stück bekommen", gab Suri von sich. „Richtig, wo sind die eigentlich?", wollte dieser nun wissen.

„Auf dem Dachboden, wo sie hingehören!", ärgerte ihn Hyuk Jae und belustigte sich darüber, dass der beste Freund seiner kleinen Schwester zu schmollen begann. „Er macht nur Witze. Suri hat sie alle fein säuberlich in einem Regal in ihrem Zimmer stehen. Solltest du ja wissen, Mr Dauergast", zog nun auch Dong Hae ihn auf. „Du bist mal ganz leise, Mr First-Dauergast", schallte es von Suri, Chanyeol und Hyuk Jae im Chor über den Tisch.

Der weitere Nachmittag verlief recht ausgelassen, es wurde viel geredet, gerätselt wer nun Suris Wichtel ist und noch sehr viel mehr gelacht.

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