Kapitel 8

7 2 0
                                    

Pov Dan:

Ich war gerade dabei ein paar Wassereimer zum Brunnen zu schaffen. Es waren ein paar übereinander gestapelte, weshalb meine Sicht etwas versperrt war. Aufeinmal lief ich aus Versehen gegen jemanden, ließ die Eimer fallen und fiel zu Boden. "T-Tut mir leid!", entschuldigte ich mich sofort und sammelte die Eimer ein. Als ich aufsah, stand vor mir ein riesen großer Kerl mit braunen Haaren und hellen Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde, sah ich einen wütenden Blick in seinem Gesicht. Ein Blick, welcher einen hätte töten können. Doch schnell änderte sich seine Miene und er lächelte mich herzlich an. "Kein Problem. Warte ich helfe dir." Der Typ kniete sich runter und half mir beim Aufsammeln. Irgendwie kam er mir sogar bekannt vor. "Du bist doch der Omega, der aus dem anderen Rudel, oder?", fragte der Typ, als wir aufstanden. Er überreichte mir die Eimer und ich meinte: "Danke. Bin ich denn wirklich ein so großes Gesprächsthema?" Der Kerl lachte leicht. Er war mindestens zwei Köpfe größer als ich und sah unglaublich muskulös aus. Mit dem wollte ich mich nur ungern anlegen. "Sagen wir es geht. Xaver hat mir von dir erzählt. Du bist zwar nicht sonderlich auffällig aber stichst dann doch aus der Masse heraus." Ich wusste nicht auf ich dies als Kompliment sehen sollte oder nicht. "D-Danke. Irgendwie."
"Na dann. Ich muss weiter. Vielleicht haben wir ja mal die Chance uns zu treffen und besser kennenzulernen."
"Haha. Ja." Der Typ ging und jetzt kam mir auch wieder in den Sinn, woher ich ihn kannte. Es war der gleiche Kerl, welchen ich erst vor kurzem bei Xavers Haus gesehen hatte. Jack hatte gemeint, der Typ hieße Jason und sei der Beta. Ich verspürte einen kleinen Andrang an Eifersucht, als ich bedachte, wie nah er Xaver stand. Jedoch verwarf ich dieses ungewollte Gefühl sofort. Es konnte mir dich egal sein mit wem sich Xaver abgab. Allerdings bekam ich bei Jason ein recht ungutes Gefühl.

Es waren einige Tage vergangen und ich gewöhnte mich langsam an den neuen Alltag. Mit Jack und Mia verstand ich mich super und auch die anderen Rudelmitglieder fassten langsam aber sicher mehr Vertrauen zu mir. Meine Wunden heilten recht gut, wodurch ich nun auch wieder etwas schwerere Aufgaben übernehmen konnte. Bis ich aber wieder vollständig gesund war, würde es wohl noch etwas dauern. Xaver war noch immer recht grob zu mir aber behandelte mich zumindest nicht wie ein Feind oder Hindernis. Das einzige Problem was ich hatte, war Jason. Seit wir uns das eine Mal begenet waren, hatte ich in seiner Gegenwart immer ein unwohles Gefühl. Es kam mir vor, als würde er mich immer mit durchdringendem Blick anstarren und mich jede Sekunde töten wollen.
Natürlich erzählte ich Mia davon. Sie war für mich auch wie eine Art Seelsorger und ich wusste, dass sie mich nicht so leicht verurteilen würde.
Wir saßen gerade auf einer Bank und unterhielten uns. "Ich schwöre, der hat bestimmt etwas gegen mich. Ich meine, ja, eigentlich bin ich sozusagen ein Fremder aber das macht mir schon Angst, wie er mich manchmal anschaut.", versuchte ich Mia zu erklären. Sie hörte mir aufmerksam zu und sah dann in die Ferne. "Ich verstehe was du meinst aber mach dir da nichts draus. Er braucht bestimmt nur länger um sich an dich zu gewöhnen. Jason ist eher vom alten Schlag, wenn es um sowas geht." Ich sah bedrückt zu Boden. Was Mia sagte machte zwar Sinn, schafte es dennoch nicht mich zu beruhigen. "Oh. Da fällt mir ein das Xaver dich vorhin gesucht hat. Er meinte er wolle was mit dir besprechen." Als Mia Xavers Namen erwähnte zog sich alles in mir zusammen. Alleine der Gedanke daran, dass er extra nach mir gesucht hat, bereitete mir Unwohlsein. "Oh, okay. Danke. Dann lasse ich ihn am besten nicht länger warten." Mia nickte und wir verabschiedeten uns voneinander. Ich lief durchs Lager und suchte nach Xaver. Hoffentlich wollte er mich nicht ausschimpfen. Er war zwar klein aber konnte einem echt Angst machen, fast schon wie einer dieser fiesen Kobolde.
Ich fand Xaver mit einigen anderen am Waldeingang stehen. "D-Du hast nach mir gesucht?", fragte ich Xaver zaghaft. Seine strahlend roten Augen musterten mich durchdringlich und ich trat unbewusst einen kleinen Schritt zurück. "Ja. Mia meinte du kannst jetzt anstrengendere Aufgaben übernehmen." Ich bestätigte Xavers Aussage mit einem Nicken. Das Beisein der anderen machte mich noch zusätzlich nervös, da ich gerade im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. "Gut. Ich will nämlich das du ab sofort mit beim Jagen hilfst.", erklärte Xaver. Allein schon seine Tonlage machte mir klar, dass ich sowieso keine Wahl hatte, weshalb ich nickte. "Dann teilen wir uns erstmal in Zweierteams auf. Ella und Basti ihr übernehmt das Flussgebiet. Joe und Will ihr den Berghang." Die angesprochenen Person meinten alle gleichzeitig: "Jawohl!" Und gingen dann los. Xaver und ich waren jetzt nur noch zu zweit, was darauf schließen lässt, das wir wohl ein Team bildeten. Warum machte mich das noch nervöser? Xaver wandte sich mir zu und meinte: "Du kommst mit mir. Wir übernehmen den Rest."
"Heißt das, wir gehen jetzt gleich los?", fragte ich vorsichtig. Xaver verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich fragend an. "Ja. Problem damit?" Hektisch schüttelte ich den Kopf. "Dann ist ja gut."
Xaver und ich gingen los. Die ganze Zeit lief ich hinter ihm. Neugierig betrachtete ich ihn von hinten, während er uns durch das Gestrüpp im Wald führte. Er hatte wunderschöne breite Schultern und eine dünne Taille. Seine Figur glich der aus einem Bilderbuch. Mein Blick schweifte weiter nach unten. Xavers Rute wedelte leicht umher und verdeckte leider etwas seinen gut geformten Hintern. Warte, was!? Wo war ich mit meinen Gedanken? Reiß dich zusammen Dan! Jetzt war echt nicht der Zeitpunkt Xavers Hintern zu betrachten, wie ein sabernder Hund! Ich musste mir meine Lage und Situation wieder ins Gedächtnis rufen.
In Gedanken versunken, merkte ich gar nicht wie Xaver stehen blieb und lief ausversehen gegen ihn. Ich wollte mich gerade entschuldigen, als mir Xaver anzeigte ich solle ruhig sein. Er schien konzentriert und anhand seiner Ohren konnte ich erkennen, dass er scheinbar irgendwas gehört hat. Ich versuchte zu verstehen was Xaver suchte, hörte aber nur das Gezwitscher der Vögel und das Sauseln der Blätter. Aufeinmal rief Xaver: "Runter!" Ich hatte das kaum wahrgenommen, als sich Xaver auf mich warf und zu Boden drückte. Ich wollte gerade etwas sagen, als mir der Alpha den Mund zuhielt. Und da hörte ich es auch. Das wilde Grummeln eines Bäres. Er schien ganz in der Nähe zu sein. Xaver lehnte sich weiter auf mich und mir wurde sofort heiß. Ich spürte seine harte Brust auf meiner und wie diese sich hob und senkte. Mein Herzschlag pulsierte auf einmal wie wild und das war nicht das einzige Problem. Ich spürte, wie sich etwas in meiner Hose zu regen begann. Verdammt!

Fighter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt