Pov Dan:
"Noch eine Runde?", fragte mich Xaver schwer atmend. Er lag noch immer über mir und sah mich intensiv an. Wir beide schnappten nach Luft und unsere Körper waren bereits nassgeschwitzt. "Woher... hast... du diese Energie?", fragte ich, völlig fertig. Xaver lächelte mich nur mit einem breiten Grinsen an und ich hatte Blick auf seine strahlend weißen Fangzähne. "Bist vielleicht einfach zu alt.", scherzte Xaver. "Hey! Ich bin nur ein Jahr älter als du!", konterte ich und Xaver fing an zu lachen. Xavers Lachen klang so unbeschwert und ehrlich in diesem Moment, dass ich nicht anders konnte als mich ihm anzuschließen. Er lehnte sich weiter zu mir nach vorne und flüsterte mir ins Ohr: "Es ist nicht fair, wenn nur du deinen Höhepunkt erreichst. Und das bereits schon zweimal in meiner Hand." Ich sah Xaver verdutzt an. Dieser kleine Teufel. "Aber für dein erstes Mal ist das wirklich beeindruckend gut."
"W-Woher weißt du-? Merkt man es so dolle?" Mir war diese Situation peinlich. Die Tatsache von einem jüngeren befriedigt worden zu sein, welcher dann auch noch eindeutig mehr Erfahrung hatte, war echt beschämend. Jedoch war ich auch froh darüber, mein erstes Mal mit Xaver zu haben. Dadurch fühlte ich mich irgendwie besonders und das nicht nur, weil er der Alpha war, sondern weil ich das Gefühl hatte, der Erste zu sein, dem sich Xaver gegenüber so öffnet. "Also?", riss mich Xaver aus meinen Gedanken. Mir war nicht aufgefallen, dass ich ihn die ganze Zeit nur verträumt ansah. "Okay.", gab ich leise von mir. Xaver legte gerade seine Lippen auf meine und machte sich bereit, erneut in mich einzudringen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Erschrocken drehten wir uns in dessen Richtung und fanden einen aufgebrachten Loup-ga vor. Als dieser sah, in welcher Position wir uns befanden, errötete er stark und hielt sich die Hand vor die Augen. "Oh mein-! Tut mir echt leid!", behaarte er peinlich berührt. Ich schämte mich ebenfalls so gesehen zu werden, doch Xaver nutzte seine Rute, um zumindest einige intime Stellen zu verdecken. Ebenso zog er mich näher zu sich, damit ich mein Gesicht in seiner Brust verbergen konnte. "Was ist?", zischte Xaver genervt. Von dem freundlichen und sanften Alpha, von gerade eben, war nichts mehr rauszuhören. "Jemand will dich sprechen und zwar sofort.", erklärte der Junge. "Wer?"
"Der Alpha des Nordrudels." Als ich den Namen hörte, sah ich besorgt zu Xaver auf. Dieser bemerkte meinen Blick und lächelte mir leicht zu, bevor er sich wieder dem anderen widmete. "Ich komme sofort. Geh du schonmal vor." Der Junge nickte und verließ eilig den Raum. "Xaver?", fragte ich leise. "Keine Sorge, ich kümmere mich darum." Xaver stand auf und zog sich eilig seine Klamotten an. Ich setzte mich an an den Bettrand und beobachtete ihn dabei. "Bleib hier. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.", befahl Xaver und knüpfte den Bund seiner Hose zu. "Aber-", wollte ich Einspruch erheben, doch noch bevor ich aussprechen konnte, gab mir Xaver einen leichten Kuss auf den Mund. "Vertrau mir.", bat er mich leise und sah mich mit funkelnden Augen an. Sobald er sich löste, machte er sich auf den Weg nach draußen und ließ mich alleine zurück. Ich erinnerte mich, weshalb ich eigentlich hier war und weshalb ich mit Xaver reden wollte. Mir blieb keine andere Wahl, als Xaver zu folgen. Ich stand auf, anscheinend viel zu schnell, denn mein Körper wurde von einem höllischen Stechen durchzogen. "Verdammt.", murmelte ich zu mir selber und sammelte langsam meine Sachen vom Boden auf.
So schnell ich konnte, lief ich zu der Richtung, aus der die meisten Stimmen erklangen. Es war immernoch unglaublich windig und der Himmel fast schon dunkelgrau. Als ich ankam, hatte sich bereits eine große Menge versammelt und das Gespräch schien bereits im Gange zu sein. Ich drängelte mich an den ganzen Personen vorbei und sah Xaver, wie er gegenüber meines Alphas und Rudel stand. "Was wollt ihr?", fragte Xaver mit fester Stimme. "Uns ist zu Ohren gekommen, dass ihr einen unserer Rudelmitglieder bei euch habt. Wir wollen ihn abholen und mit zurücknehmen.", forderte der Alpha. "Und wenn dem so wäre? Vielleicht will ich ihn euch ja nicht überlassen." Xavers Worte sorgten für erschrockene und überraschte Blicke in beiden der Rudeln. "Ich glaube kaum, dass ihr einen Mörder in euren Reihen haben wollt.", konterte die andere Seite. Ich schien für einige Sekunden keinen Luft mehr zu bekommen. Wahrscheinlich hätte ich in genau dem Moment dazwischen hätte gehen müssen, Xaver alles selbst erzählen müssen, doch ich blieb wie angewurzelt stehen und konnte nur zuschauen wie mir alles, was ich liebte, genommen wurde.
"Was?", fragte Xaver entsetzt. "Oh.", meinte der Alpha, "Hat er es euch also noch nicht gesagt?"
"Was gesagt?" Alle Blicke waren fest auf den Alpha gerichtet. "Er hat sein Rudel verraten, indem er meinen Sohn... getötet hat!" Die letzten Wort betonte der Alpha besonders stark. Nun spürte ich, wie mich die Blicke der anderen erschrocken, entsetzt und ängstlich musterten. Ich stand im Zentrum der Aufmerksamkeit. "Dan. Er lügt doch, oder?", fragte mich Xaver, unwillig dem Gehörtem zu glauben. Jetzt kam ich nicht mehr drum rum. Ich müsste ihm die Wahrheit erzählen, auch wenn dies bedeutete ihn vielleicht zu verlieren.
"Es stimmt was er sagt. Ich... habe jemanden umgebracht.", erklärte ich, mit dem Blick zum Boden gerichtet. Xavers Blicke und die der anderen sahen mich fassungslos an. Sie hatten Angst, dass spürte ich und ich konnte es ihnen nicht verübeln. "Er gesteht es sogar selber! Er gesteht, dass er seinen eigenen Freund mutwillig umgebracht hat!"
"Es war ein Unfall!", versuchte ich mich zu verteidigen. "Du hast ihn aus freien Stücken geschubst, wodurch er auf einen Stein gefallen und gestorben ist! Es war alles deine Schuld!"
"Ich wollte das nicht! Xaver glaube mir doch! Ich würde niemals jemanden aus freien Stücken umbringen!" In Xavers Augen erkannte ich nichts mehr. Weder Reue, Angst, noch Enttäuschung, einfach nichts. Das war der Augenblick, indem ich ihn endgültig verloren hatte.
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Fighter
RomansaXaver gilt als der stärkste Alpha der ganzen Insel. Mit Stolz leitet er ein großes Rudel von Werwölfen und keiner hatte es bisher geschafft ihn im Kampf zu bezwingen. Doch eines Tages trifft er auf Dan. Verletzt und bewusstlos wird er an einem Fluss...